Frauen in Ingenieurberufen: Mission MINT

06.02.2023 Bundesweit ist nur etwa ein Viertel der Studierenden in den Ingenieurwissenschaften weiblich. MINT bringt Studentinnen, Ingenieurinnen und Schülerinnen zusammen. Das Forschungsprojekt soll Selbstvertrauen stärken, mit Erfolgserlebnissen motivieren und über Berufsbilder informieren.

PD Dr. Brit-Maren Block ©Markus Tiemann (Shooting: 20221214_Ingenieurinnennachwuchs)
„Oft trauen sich Schülerinnen die technischen Inhalte eines Ingenieurstudiums nicht zu. Aber es fehlt auch eine Vorstellung vom späteren Beruf und der enormen Bandbreite an Anwendungsfeldern“, erklärt Brit-Maren Block, Studiendekanin College der Fakultät Management und Technologie.

Etwa 20 Prozent der berufstätigen Ingenieur*innen sind laut dem Verein Deutscher Ingenieure (VDI) weiblich. Mit dem Forschungsprojekt MINT möchten PD Dr. Brit-Maren Block und Professor Dr.-Ing. Matthias Schmidt helfen, den Frauenanteil in technischen Berufen zu erhöhen. „Oft trauen sich Schülerinnen die technischen Inhalte eines Ingenieurstudiums nicht zu. Aber es fehlt auch eine Vorstellung vom späteren Beruf und der enormen Bandbreite an Anwendungsfeldern“, erklärt Brit-Maren Block, Studiendekanin College der Fakultät Management und Technologie. Dieses spiegeln sowohl Forschungserkenntnisse als auch ihre eigenen Beobachtungen als Lehrende der Elektrotechnik wider.

MINT bringt über ein hybrid ausgestaltetes Studienwahlprogramm Studentinnen der Ingenieurwissenschaft mit Oberstufen-Schülerinnen zusammen. Die Tandems entwickeln MINT-Projekte zu einem selbstgewählten Thema aus der Lebenswelt junger Frauen, etwa Nachhaltigkeit, E-Mobilität, SmartHome oder Energiewende. Das Programm ist niederschwellig: Die Schülerinnen müssen keine besonderen Vorkenntnisse mitbringen. Die Treffen können sowohl digital als auch vor Ort passieren. Jeweils ein Semester lang arbeiten die jungen Frauen an ihrer Idee, planen und entwickeln Lösungen. „Motivation und Erfolgserleben sind dabei wichtige Schritte, die auf eine erhöhte Selbstwirksamkeit einzahlen“, erklärt Brit-Maren Block.

Neben MINT-Studentinnen sind Praxisvertreterinnen als Role Models zum Aufzeigen der vielfältigen MINT-Berufsfelder in das Programm eingebunden. Die Role Models sollen für erreichbare und lebensnahe Ziele stehen. Vertreterinnen verschiedener Lebensphasen sind bei den begleitenden Präsenzveranstaltungen zu Gast. „Es stellen sich beispielsweise eine Wissenschaftlerin vor, die gerade in Norwegen forscht; eine Ingenieurin und Mutter von drei Kindern und eine Führungskraft, die noch keine 30 Jahre alt ist“, erklärt Matthias Schmidt, Professor für Produktionsmanagement. Innerhalb der dreijährigen Projektlaufzeit soll ein weibliches MINT-Netzwerk aufgebaut werden.

Das Forschungsvorhaben zielt auf evidenzbasierte und übertragbare Erkenntnisse zur erfolgreichen MINT-Studienwahlorientierung für Frauen im Kontext digitaler Transformation, die gleichzeitig einen Beitrag zur Fachdidaktikforschung in den Ingenieurwissenschaften liefern und ebenso den Verbund Schule – Hochschule stärken. Der Erfolg von MINT wird unter anderem mit teilnehmender Beobachtung, Fragebögen zur Selbst- und Fremdeinschätzung sowie Interviews gemessen.

Das Bundesministerium für Bildung fördert das MINT im BMBF-Themenschwerpunkt „Erhöhung des Frauenanteils im MINT-Forschungs- und Innovationsprozess: Selbstwirksamkeit, Eigeninitiative und Kreativität stärken“ (Mission MINT- Frauen gestalten Zukunft) mit 257 000 Euro.

Kontakt

  • PD Dr. habil. Brit-Maren Block
  • Prof. Dr.-Ing. Matthias Schmidt