Lüneburger Rechtsgespräche
In den Krisenlandschaften des 21. Jahrhunderts sehen sich Politik und Gesellschaft neuen Fragen und Herausforderungen ausgesetzt. In der Vortrags- und Diskussionsreihe „Lüneburger Rechtsgespräche“ möchte die Leuphana Law School gemeinsam mit ihren Gästen einen akademischen Diskursraum öffnen und sich diesen neuen Fragen und Herausforderungen aus rechtswissenschaftlicher Perspektive annehmen. Die Lüneburger Rechtsgespräche finden jeweils im Wintersemester mit mehreren Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen statt.
Inhaltliche Leitung: Prof. Dr. Stefan Klingbeil, LL.M. (Yale)
RECHTSKOMMUNIKATION IN ZEITEN DER POLARISIERUNG: Perspektiven aus Justiz, Ministerium und Presse
Dr. Cosima Haselmann, LL.M. (Cambridge)
Richterin und Pressesprecherin des VG Lüneburg
Dr. Eike Hosemann, LL.M. (Harvard)
Leiter des Pressereferats im BMJV
Dr. Markus Sehl
Stellvertretender Chefredakteur von Legal Tribune Online (LTO)
Polarisierung prägt zunehmend den öffentlichen Diskurs – auch in rechtlichen Fragen. Wie kann die Kommunikation von Justiz, Regierung und Medien in aufgeheizten Debatten sachlich, verständlich und zugleich wirksam bleiben? Darüber diskutieren wir mit Dr. Cosima Haselmann, LL.M. (Cambridge), Richterin und Pressesprecherin des Verwaltungsgerichts Lüneburg, Dr. Eike Hosemann, LL.M. (Harvard), Leiter des Pressereferats im Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz, und Dr. Markus Sehl, stellvertretender Chefredakteur von Legal Tribune Online (LTO).
DIENSTAG, 18. NOVEMBER 2025
18 UHR, C HS 4
Kompetenzerweiterung bei Staatsversagen – populistische Rhetorik oder rechtliches Argument?
Prof. Dr. Michaela Hailbronner, LL.M. (Yale)
Lehrstuhl für deutsches und internationales öffentliches Recht und Rechtsvergleichung
Universität Münster
Vom Systemversagen im deutschen Sozialrecht zur „Uniting for Peace“-Resolution der UN-Generalversammlung, vom Gesetz des House of Commons zur Aufhebung strafrechtlicher Urteile im sog. Horizon-Skandal bis zu militärischen Coups: Das – reale oder angebliche – Scheitern staatlicher und internationaler Organisationen dient oft zur Rechtfertigung von Kompetenzerweiterungen und -übernahmen anderer Institutionen. Aber handelt es sich bei solchen Argumenten um rechtliche Argumente oder nur um meist rechtspopulistische politische Rhetorik? Kann Staatsversagen tatsächlich überzeugend Kompetenzen für Institutionen begründen, die diese andernfalls nicht hätten? Und ja, unter welchen Voraussetzungen?
DIENSTAG, 16. DEZEMBER 2025
18 Uhr, C HS 3
Meinungsfreiheit im Arbeitsverhältnis
Prof. Dr. Felix Hartmann, LL.M. (Harvard)
Professur für Bürgerliches Recht und Arbeitsrecht
Direktor des Instituts für Arbeitsrecht
Freie Universität Berlin
Wenn sich Beschäftigte zu politischen Themen äußern, sei es am Arbeitsplatz oder in den sozialen Medien, sorgt dies häufig für Spannungen im Arbeitsverhältnis. In der jüngeren Gerichtspraxis geht es dabei immer wieder um Aussagen zum Nahostkonflikt. Dabei lässt sich beobachten, dass die arbeitsrechtliche Bewertung teilweise von Konzeptionen wie der „Staatsräson“ beeinflusst wird.
DIENSTAG, 13. JANUAR 2026
18 Uhr, C HS 3
Staatliche Wohnraumvorsorge – Brauchen wir ein Grundrecht auf Wohnen?
Prof. Dr. Pia Annika Lange, LL.M. (UCT)
Professur für Öffentliches Recht, Europarecht, Sozialrecht, Geschlechter- und Vielfaltsdimensionen im Recht
Direktorin des Zentrums für Europäische Rechtspolitik
Universität Bremen
Schon seit geraumer Zeit versuchen Bund, Länder und Kommunen mit unterschiedlichen Instrumenten der zunehmenden Wohnungsnot in den Großstädten und Ballungszentren entgegenzuwirken, bislang jedoch mit mäßigem Erfolg. Dies wirft die Frage auf, ob die bisher zum Einsatz gebrachten Instrumente ausreichen oder es einer verfassungsrechtlichen Aufwertung des Wohnens in Gestalt eines eigenen Grundrechts bedarf, um diesem menschlichen Grundbedürfnis mehr Gewicht zu verleihen. Der Vortrag geht dabei sowohl auf den status quo der (verfassungs-)rechtlichen Absicherung des Wohnens als auch auf einen möglichen Mehrwert eines Grundrechts auf Wohnen ein.
DIENSTAG, 27. JANUAR 2026
18 Uhr, C HS 3
©Mario Wagner
Der “Feind” im Parlament
Prof. Dr. Christoph Möllers
Lehrstuhl für Öffentliches Recht und Rechtsphilosophie
Humboldt Universität zu Berlin
Jun.-Prof. Dr. Fabian Michl
Professur für Öffentliches Recht und das Recht der Politik
Universität Leipzig
Prof. Dr. Michael Koß
Professur für das Politische System der Bundesrepublik Deutschland und der EU
Leuphana Universität Lüneburg
29. OKTOBER 2024, HÖRSAAL 3, 18.00 Uhr
Nukleare Bewaffnung der EU
Dr. Ulrich Kühn
Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik
Universität Hamburg
Botschafter a.D. Dr. Eckhard Lübkemeier
Stiftung Wissenschaft und Politik
03. DEZEMBER 2024, HÖRSAAL 4, 18.00 Uhr
Deutsche Staatsräson im 21. Jhd.
Prof. Dr. Heike Krieger
Professur für Öffentliches Recht und Völkerrecht
Freie Universität Berlin
Prof. Antje Wiener, Ph.D.
Lehrstuhl für Politikwissenschaften, insb. Global Governance
Universität Hamburg
14. JANUAR 2025, HÖRSAAL 3, 18.00 Uhr