Go digital - Studierende im Digital Leadership Lab

Personalmanagement – sei es die Rekrutierung leistungsstarker Mitarbeiter, ihre Entwicklung oder ihre Bindung an das Unternehmen – ist ein aufwändiger Prozess. Immer häufiger werden Human Ressource-Abteilungen bei diesen Aufgaben von digitalen Tools unterstützt. Im Digital Leadership Lab (DLL) der Leuphana können Studierende des berufsbegleitenden Studiengang MBA Performance Management den Einsatz solcher Werkzeuge kennenlernen und erproben.

Studierende im Digital Leadership Lab

Erstmals bietet der Studiengang dazu 2019 die Veranstaltung „Persönlichkeitsanalyse-Tools für Human Ressource Management“ an. Sie gibt den Teilnehmern einen Einblick in so genannte KI-basierte Methoden der Persönlichkeitsanalyse. Dabei handelt es sich um Verfahren aus dem Bereich der künstlichen Intelligenz, die beispielsweise aus Textquellen wie Bewerbungsschreiben Rückschlüsse auf die Persönlichkeit potenzieller Mitarbeiter ziehen können. Aus den Eindrücken der Veranstaltung lassen sich unter anderem Empfehlungen zu möglichen Einsatzgebieten im eigenen Unternehmen ableiten.

In dem Intensivseminar mit einer daran anschließenden Online- und Testphase setzen sich die Studierenden praktisch mit der Anwendung derartiger KI-basierter Persönlichkeitsanalyse-Tools auseinander. Neben theoretischen Aspekten reflektieren sie dabei Implikationen und Potenziale für den Einsatz in der betrieblichen Praxis, etwa dem Recruiting oder der Personalentwicklung. Bei der Personalauswahl können derartige Algorithmen beispielsweise zur Vorauswahl von Bewerbungen herangezogen werden. Sie überprüfen dann etwa anhand von Kriterien, die der Personaler zuvor festgelegt hat, ob das Profil des Bewerbers zur Stelle passt. Auch zur automatisierten Auswertung von Inhalten, die potenzielle Mitarbeiter in den sozialen Medien veröffentlicht haben, eignen sich KI-basierte Methoden.

Die Studierenden erproben den Einsatz dieser Tools über einen Zeitraum von zwei Monaten in einem praxisnahen Szenario. Dabei lernen sie, die Stärken der KI-basierten Analyse einzuschätzen, aber auch ihre Grenzen. Dass diese Algorithmen Zukunft haben, steht außer Zweifel. Unklar ist jedoch, wie schnell sie sich im HR-Bereich durchsetzen und auf welche Akzeptanz sie bei Bewerbern und Mitarbeitern stoßen werden.

Das Seminar greift eine der Grundintentionen des Digital Leadership Lab auf: Das Labor soll als Bindeglied zwischen Wissenschaft und Wirtschaft dienen und Impulse dazu geben, die Innovationspotenziale digitaler Technologien in der Praxis zu realisieren. Im DLL stehen dazu einerseits Hardwarelösungen wie interaktive Whiteboards, Webkonferenzsysteme und Datenbrillen für Mixed Reality Szenarien bereit, andererseits aber auch Softwarelösungen für Digital Collaborations oder datengestützte Führungsentscheidungen. Ein wichtiger Teil des DLL ist zudem der Bereich „Design Thinking“. Durch die Vermittlung und Anwendung dieser Methodik wird das innovative Denken in organisationalen Kontexten gefördert und der Aufbau einer positiven Kultur des Wandels unterstützt. Das Digital Leadership Lab ist damit ein wesentlicher Baustein der LeadershipGarage des Instituts für Performance Management.

Neue Arbeitsstrukturen erleben

Offen, vernetzt, flexibel

Die Digitalisierung prägt unser Zeitalter und unser persönliches Leben wie nie zuvor. Gesellschaft und Wirtschaft verändern sich zunehmend - schneller, tiefgehender und in einer starken gegenseitigen Wechselwirkung. Im Seminar zum Modul K2.1 "Globale, digitale, vernetzte Organisationen" lernen die Studierenden, wie sich die Digitalisierung auf etablierte Geschäftsmodelle, Organisationsstrukturen und Lernprozesse auswirken kann.

Sie bekommen Einblick in neuartige Jobs, neue Beschäftigungsmodelle und innovative Formen der Zusammenarbeit: "Co-Strategien", "Co-Creation", "Co-Innovation", "Co-Produktion" oder Co-Operation halten Einzug in die Unternehmen und gewinnen an Bedeutung. Open Innovation ist angesagt.

Vorbei sind damit auch die Zeiten, in denen im dunklen Kämmerlein Neuheiten ausgetüftelt wurden. Stattdessen haben sich auch in Deutschland die CoWorking Spaces etabliert. Davon profitieren nicht nur Selbstständige, auch immer mehr Unternehmen entdecken das Modell und erkennen dessen Vorteile für sich: Offenheit, Zugänglichkeit, Nachhaltigkeit, Kollaboration, Gemeinschaft.

Wie dynamisch und flexibel die heutige Arbeitswelt geworden ist, erleben die Studierenden zudem ganz praktisch im Rahmen des Lernkonzepts "Lernen an anderen Orten". Der MBA Performance Management führt direkt hinein in reale CoWorking Spaces (wie Places, CoWorking Space bei Otto Group). Die neu geschaffene Coworking-Fläche auf dem Campus der Otto-Group mit dem Namen "Collabor8" ist Teil einer grundsätzlichen Veränderung der Arbeitsatmosphäre. Ziel ist es, den Mitarbeitenden ein flexibles, vernetztes und kreatives Arbeiten zu ermöglichen und eine neue Kultur der Zusammenarbeit zu schaffen, um den digitalen Wandel im Unternehmen weiter voranzutreiben. Jeder Mitarbeiter hat freien Zugriff auf die Fläche und darf jederzeit sein temporäres Büro im "Collabor8" einrichten. Alle Erfahrungen aus den Exkursionen werden im Rahmen des Moduls K2.1 mit Frau Prof. Dr. Sabine Remdisch aufgegriffen und vertieft.

Und auch im MBA Performance Management selbst hat die Digitalisierung natürlich Einzug gehalten: In unsren Seminaren heißt Präsenz nicht, an der uni anwesend zu sein, sondern örtlich flexibel teilzunehmen. Hier lernen die Studierenden beispielsweise vom Arbeitsplatz und halten ihre Referate aus dem eigenen Wohnzimmer heraus.