Leuphana Startup June: Konferenz „Vom Öko zum Ökopreneur“ am 27. und 28. Juni 2024

31.05.2024 Die offene Konferenz bietet jungen Menschen eine Plattform, ihre Gründungsideen auf einem Gallery Walk vorzustellen, Vorträge zu hören und an einer Exkursion ins Utopia teilzunehmen. Prof. Dr. Jacob Hörisch, Professor für Nachhaltigkeitsökonomie und –management, erklärt die Hintergründe des DBU-geförderten Forschungsprojekts.

„Unsere Studierenden sollen erleben: Jemand, der etwas ähnliches studiert hat wie ich, hat erfolgreich gegründet. Das kann ich auch!“, sagt Prof. Dr. Jacob Hörisch. ©Leuphana/Patrizia Jäger
„Unsere Studierenden sollen erleben: Jemand, der etwas ähnliches studiert hat wie ich, hat erfolgreich gegründet. Das kann ich auch!“, sagt Prof. Dr. Jacob Hörisch.
Herr Professor Hörisch, warum unterstützen Sie Ökopreneurship?
Es gibt Menschen, die viel über Umweltprobleme wissen, Wege zu deren Lösung kennen, aber nie auf die Idee kämen zu gründen. Wir wollen mit dem Projekt ungenutztes unternehmerisches Potenzial heben. Die gesellschaftliche Bedeutung von Ökopreneurship entsteht unter anderem dadurch, dass neugegründete, umweltorientierte Unternehmen ein besseres, bedarfsorientiertes Angebot für Kund*innen kreieren und etablierte Wettbewerber mit diesem Angebot unter Druck setzen, da die Erwartungshaltung von Konsumierenden und der Gesetzgebung steigt. Insgesamt haben wir aber ein breites Verständnis von Unternehmer*innentum: Auch Vereine oder Initiativen gehören für uns dazu.
Wie heben Sie dieses unternehmerische Potential?
„Vom Öko zum Ökopreneur“ ist Teil der Lehre an der Leuphana – sowohl in den Umweltwissenschaften, den Sustainability Sciences als auch im Verantwortungsmodul des Leuphana Semesters lehren wir. Allein dort können wir über 1000 Erstsemesterstudierende mit unserer Idee ansprechen. In unseren Seminaren und Vorlesungen lernen die Studierenden die Grundlagen der Unternehmensgründung: Wie entwickle ich ein Geschäftsmodell? Wie mache ich es wirtschaftlich tragfähig? Wie komme ich zu einer Gründungsidee? Für unsere Studierenden ist das eine gute Möglichkeit, ins Tun zu kommen und lösungsorientiert zu arbeiten. Wir sind mit unseren Interventionen aber nicht nur an der Leuphana, sondern gehen auch etwa zu Umweltschutzverbänden, da wir dort ebenfalls unternehmerisches Potential sehen.
Warum gründen Menschen, die sich für die Umwelt engagieren oft nicht?
Es gibt mentale Barrieren: Unternehmer*innentum gilt teils als umweltschädlich. Wir arbeiten deshalb mit Vorbildern, veranstalten etwa Exkursionen zu nachhaltigen Firmen oder haben Gründer*innen zu Gast, die nah an den Studierenden sind wie der Leuphana-Alummus und Lemonaid-Gründer Paul Bethke oder Luca Windolph, die an der Professional School den MBA Sustainability Management studiert. Sie ist Gründerin des solidarischen Kaffee-Start-ups „Sol Nocturno Coffee“. Unsere Studierenden sollen erleben: Jemand, der etwas ähnliches studiert hat wie ich, hat erfolgreich gegründet. Das kann ich auch!
Sie werten die Interventionen wissenschaftlich aus. Was zeigen die Daten?
Der Effekt der Interventionen wird zum Anfang und zum Ende jeder Veranstaltung gemessen. Wir schauen uns an, wie sich Kompetenzen und Umweltorientierung der Teilnehmenden verändern. Die Ergebnisse sind überraschend positiv. Wir können mit unseren Lehrformaten Intentionen und Kompetenzen stark beeinflussen. Anfänglich befürchtete ich, das Ausmaß der Umweltorientierung könnte sogar abnehmen, wenn unternehmerisch gedacht wird. Unsere Daten zeigen aber das Gegenteil.
Vielen Dank für das Gespräch!

„Vom Öko zum Ökopreneur“ findet im Rahmen des Leuphana Startup June statt. Hier finden Sie weitere Informationen zur Konferenz.

Kontakt

  • Prof. Dr. Jacob Hörisch