Dekarbonisierungsmanagement: Mo-Lilith Schünemann – Klimafußabdruck für Kicker*innen

20.01.2025 Die Wahlberlinerin ist Kommunikationsexpertin beim weltweit größten Haferdrink-Unternehmen Oatly. Sie hat im Rahmen ihres berufsbegleitenden Zertifikatsstudiums an der Leuphana Professional School eine Klimabilanz für den Fußballverein SV Babelsberg 03 erstellt.

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„Der Studiengang war die ideale Ergänzung zu meinen Themenbereichen im Berufsalltag“, erinnert sich Mo-Lilith Schünemann.

Die Klimabilanz eines Spieltags auf dem Fußballplatz ist komplex: Wie kommen die Menschen zum Stadion? Wie sieht die Verpflegung durch das Catering-Angebot vor Ort aus? Wo wurden die Trikots der Spieler*innen hergestellt? Mo Schünemann hat gemeinsam mit der Nachhaltigkeitsberatung sustainable AG den CO2-Ausstoß im Rahmen ihres Zertifikatstudiums an der Leuphana Professional School berechnet. „Der SV Babelsberg 03, mit dem wir bereits seit einigen Jahren zusammenarbeiten, möchte noch nachhaltiger und klimafreundlicher werden. Weil das Thema Food bei uns eine zentrale Rolle einnimmt, habe ich mich bei meiner Recherche besonders auf die Klimabilanz der im Stadion angebotenen Speisen konzentriert“, erklärt Mo Schünemann. Ihr Ergebnis ist eindeutig: „Der Umschwung auf eine pflanzenbetonte Ernährung hat ein enormes Einsparungspotential.“

Ihr Wissen über Dekarbonisierungsmanagement las sie sich zunächst an. „Aber irgendwann reichten mir die Informationen nicht mehr“, erinnert sich Mo Schünemann. Sie suchte nach einer passenden Fortbildungsmöglichkeit und stieß auf die Leuphana Professional School und das berufsbegleitende Hochschulzertifikat Dekarbonisierungsmanagement: „Der Studiengang war die ideale Ergänzung zu meinen Themenbereichen im Berufsalltag.“

Durch das Studium erhalten Studierende eine Einführung in die relevanten Klimagesetze und lernen abzuschätzen, welche klimabedingten Risiken und Anpassungsmaßnahmen sie berücksichtigen sollten. Sie erwerben Kenntnisse zur Erstellung und zum Reporting einer IT-gestützten Treibhausgasbilanz und zur Carbon Footprint-Analyse („CO2-Fußabdruck“) als Basis einer Klimastrategie. „Durch den begrenzten Zeitraum von sechs Monaten ließ sich das Programm gut in meinen Alltag integrieren. Für Menschen, die das nötige Wissen in einem kurzen Zeitraum erwerben wollen, ist das Programm perfekt. Groß- bis zu Kleinstunternehmen müssen sich zukünftig mit dem Thema Dekarbonisierung auseinandersetzen“, fasst Mo Schünemann zusammen. Sie profitierte zudem vom Austausch mit anderen Studierenden: „Ich bin heute noch mit Kommiliton*innen in Kontakt“, berichtet sie.

Nach ihrem Studium der Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation an der Universität der Künste in Berlin wurde sie Community-Managerin bei Oatly. „Kommunikation war schon immer eine große Leidenschaft und Nachhaltigkeit bewegt mich schon lange“, sagt Mo Schünemann. 2019 begleitete sie die Kampagne zur einer Online-Petition, mit der Oatly die Einführung einer verpflichtenden Klimakennzeichnung für Lebensmittel forderte. „Die Verbraucher*innen können die Produkte am Supermarktregal letztlich nicht miteinander vergleichen, da es nach wie vor an einem Standard mangelt“, erklärt Mo Schünemann. Die Petition schaffte es in den Bundestag. 

Das Engagement geht bis heute weiter: Für Oatly betreut Mo Schünemann die Initiative „Together for Carbon Labelling“. Gemeinsam mit anderen namhaften Playern aus der Lebensmittelindustrie macht sie sich für eine verpflichtende und staatlich-regulierte Klimakennzeichnung für Lebensmittelprodukte in Deutschland stark.