Erste Förderphase (2016 - 2019)

Begleitforschung

Robin Straub

Transdisziplinäre Kooperationen in universitärer und (schul-)pädagogischer Praxis am Beispiel der Entwicklungsteams im ZZL-Netzwerk (abgeschlossen)
Be­treu­er: Prof. Dr. Timo Ehm­ke

Abstract
Die vorliegende Promotionsschrift trägt zur theoretischen Weiterentwicklung, programmatischen Gestaltung und empirischen Erforschung institutionen- und phasenübergreifender Kooperationen in der Lehrkräftebildung in Deutschland aus einer transdisziplinären Perspektive bei. Den Ausgangspunkt der Arbeit bildet eine kritische Auseinandersetzung mit persistenten Problemlagen sowie aktuellen Reformansätzen in der Lehrkräftebildung einerseits und zentralen Positionen des Transdisziplinaritätsdiskurses andererseits. Darauf aufbauend wurden vier Teilstudien durchgeführt, die a) die gegenwärtige Systematik von Innovations- und Transferansätzen (top-down, bottom-up, kooperative) durch eine transdisziplinäre Perspektive erweitert, b) konzeptionelle Gestaltungsprinzipien für die Realisierung transdisziplinärer Zusammenarbeit im Kontext eines institutionen- und phasenübergreifenden Forschungs- und Entwicklungsprojekts ausarbeitet, c) empirische Befunde bezüglich Effektbeziehungen zwischen transdisziplinären Integrationsdimensionen analysieren sowie d) Akteurstypen auf Basis spezifischer Beurteilungsmuster der zugrundeliegenden Integrationsdimensionen identifizieren.

Schlüssel­be­grif­fe: Trans­dis­zi­pli­na­rität; Ko­ope­ra­ti­on; Lehr­kräfte­bil­dung; Theo­rie-Pra­xis-Ver­zah­nung

Die Dissertation wurde wie folgt veröffentlicht: https://pub-data.leuphana.de/frontdoor/index/index/docId/1114

 

Handlungsfeld kompetenzorientierter Unterricht

Lina Bürgener

Sachunterricht Primarstufe

Transformation in Bildungsinstitutionen durch Zusammenarbeit von Theorie und Praxis (abgeschlossen)
Betreuer: Prof. Dr. Matthias Barth

Abstract
Ak­tu­el­le und zukünf­ti­ge ge­sell­schaft­li­che Her­aus­for­de­run­gen be­din­gen Trans­for­ma­ti­ons­pro­zes­se zur Förde­rung ei­ner nach­hal­ti­gen Ent­wick­lung. Das Welt­ak­ti­ons­pro­gramm Bil­dung für nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung for­dert da­her u.a. die Stärkung von Kom­pe­ten­zen von Mul­ti­pli­ka­to­rin­nen und Mul­ti­pli­ka­to­ren im Be­reich Bil­dung für nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung (BNE). Eine er­folg­rei­che Im­ple­men­ta­ti­on von BNE in schu­li­sche Cur­ri­cu­la hängt so­mit nicht zu­letzt von kom­pe­ten­ten Lehr­kräften ab, die sich ak­tiv für Nach­hal­tig­keit en­ga­gie­ren. Da (zukünf­ti­gen) Lehr­kräften eine Schlüssel­rol­le im ge­sam­ten Bil­dungs­pro­zess zufällt, muss die Lehr­kräfte­bil­dung so ge­stal­tet sein, dass ent­spre­chen­de Kom­pe­ten­zen be­reits im Stu­di­um gefördert wer­den können. Im Sach­un­ter­richt der Leu­pha­na Uni­ver­sität Lüne­burg ar­bei­ten da­her Wis­sen­schaft­le­rIn­nen und be­rufs­er­fah­re­ne Prak­ti­ke­rIn­nen ge­mein­sam an pra­xis­re­le­van­ten Fra­ge­stel­lun­gen, die in Se­mi­na­re für Stu­die­ren­de münden. Die­se sol­len Lehr­amts­stu­die­ren­de bestmöglich da­bei un­terstützen, pro­fes­sio­nel­le Hand­lungs­kom­pe­tenz un­ter Ein­be­zug von Nach­hal­tig­keits­kom­pe­ten­zen sys­te­ma­tisch auf­zu­bau­en, um ge­sell­schaft­li­chen Wan­del hin­sicht­lich ei­ner nach­hal­ti­gen Ent­wick­lung vor­an­zu­trei­ben.
Dies setzt den Aus­gang­punkt für die ku­mu­la­ti­ve Dis­ser­ta­ti­on, die ei­ner­seits den Fra­gen nach­geht, in­wie­fern so­wohl sei­tens der Stu­die­ren­den (durch den Be­such des Se­mi­nars) so­wie sei­tens der Prak­ti­ke­rIn­nen (durch die enge Zu­sam­men­ar­beit von Wis­sen­schaft und Pra­xis) ein Kom­pe­tenz- bzw. Lern­zu­wachs hin­sicht­lich ei­ner BNE er­kenn­bar ist. Darüber hin­aus soll her­aus­ge­stellt wer­den, in­wie­fern durch die Zu­sam­men­ar­beit von Wis­sen­schaft und Pra­xis so­wie die Ar­beit der Stu­die­ren­den im Se­mi­nar trans­for­ma­ti­ve Pro­zes­se im Sin­ne ei­ner nach­hal­ti­gen Ent­wick­lung an den be­tei­lig­ten Schu­len an­ges­toßen wer­den.

Die Dissertation wurde wie folgt veröffentlicht:: https://pub-data.leuphana.de/frontdoor/index/index/docId/1147

 

Jule Katharina Landmeier

Musik Sekundarstufe I

Problemlösen im kompetenzorientierten Musikunterricht: Evaluation der Prozesse und Produkte phasenübergreifender ‚Communities of Practice‘
Be­treu­er: Prof. Dr. Mi­cha­el Ah­lers

Abstract
Seit dem "PISA-Schock" neh­men Kom­pe­ten­zen im Bil­dungs­sys­tem eine im­mer zen­tra­le­re Funk­ti­on ein. Doch während für die so­ge­nann­ten Kernfächer mitt­ler­wei­le aus­ge­ar­bei­te­te Bil­dungs­stan­dards vor­lie­gen, feh­len u.a. in dem Schul­fach Mu­sik noch im­mer all­ge­meingülti­gen Richt­li­ni­en und Kom­pe­tenz­stu­fen­mo­del­le.
Außer­halb der Kom­pe­tenzüber­le­gun­gen der ein­zel­nen Fach­rich­tun­gen gibt es Struk­tu­ren, wel­che für jede Fach­rich­tung von Re­le­vanz sind. Ein in­ten­siv dis­ku­tier­ter fächerüberg­rei­fen­der As­pekt ist die Pro­blemlöse­kom­pe­tenz. Die ge­plan­te Dis­ser­ta­ti­on setzt bei eben­die­ser Kom­pe­tenz an. Ba­sie­rend auf fach­spe­zi­fi­schen Pro­ble­ma­ti­ken wer­den mit Lehr­kräften und Stu­die­ren­den des ‚Ent­wick­lungs­teams Mu­sik‘ Kon­zep­te und Ma­te­ria­li­en für den In­halts­be­reich des kom­pe­tenz­ori­en­tier­ten Klas­sen­mu­si­zie­rens für den Mu­sik­un­ter­richt der Se­kun­dar­stu­fe I kon­zi­piert und eva­lu­iert.
Un­ter­sucht wird, wie sich die Zu­sam­men­ar­beit von Lehr­kräften und Stu­die­ren­den in ei­ner Com­mu­ni­ty of Prac­tice auf de­ren Um­gang mit He­te­ro­ge­nität so­wie auf ihre di­dak­ti­schen Kon­zep­tio­nen und me­tho­di­schen Vor­ge­hens­wei­sen so­wie Hal­tun­gen im kom­pe­tenz­ori­en­tier­ten Mu­sik­un­ter­richt aus­wirkt. Ex­em­pla­risch wird dies am Klas­sen­mu­si­zie­ren erörtert, wel­ches so­wohl viel­sei­ti­ge Möglich­kei­ten im Um­gang mit He­te­ro­ge­nität bie­tet, als auch die Kon­zep­ti­on pro­blem­hal­ti­ger Un­ter­richts­si­tua­tio­nen ermöglicht.

Schlüsselbegriffe: Com­mu­ni­ty of Prac­tice, Kom­pe­tenz­ori­en­tier­ter Mu­sik­un­ter­richt, Pro­blemlöse­kom­pe­tenz

 

Sarina Scharnberg

Mathematik Sekundarstufe I

Adaptive Lehrkräfteinterventionen im mathematischen Problemlöseunterricht der Sekundarstufe I
Be­treu­er: Prof. Dr. Do­mi­nik Leiß

Abstract
Der Er­werb von Pro­blemlöse­kom­pe­ten­zen ist eine der zen­tra­len For­de­run­gen der im Jahr 2003 ein­geführ­ten KMK-Bil­dungs­stan­dards für das Fach Ma­the­ma­tik (KMK 2003). Ent­ge­gen der For­de­run­gen aus Po­li­tik und For­schung nimmt das Pro­blemlösen bis­her kaum ei­nen Stel­len­wert im Ma­the­ma­tik­un­ter­richt der Se­kun­dar­stu­fe I ein. Ei­nen mögli­chen Grund hierfür bil­den die neu­en Her­aus­for­de­run­gen an die Lehr­kraft hin­sicht­lich der For­de­rung nach selbstständig­keits­ori­en­tier­tem Un­ter­richt. Im Ge­gen­zug zum tra­di­tio­nel­len Ma­the­ma­tik­un­ter­richt, in dem Leh­rkräfte­in­struk­ti­on und Auf­ga­ben­be­ar­bei­tung im Vor­der­grund ste­hen, gewährt die For­schung bis­her je­doch we­nig Ein­bli­cke, wie sich eine Lehr­per­son kon­kret in selbstständig­keits­ori­en­tier­tem Un­ter­richt ver­hal­ten soll (z.B. Link 2011).
Aus die­sem Grund wer­den im Rah­men die­ser Dis­ser­ta­ti­on Leh­rkräfte­in­ter­ven­ti­ons­pro­zes­se, die ei­ner­seits die Selbstständig­keit der Schüle­rin­nen und Schüler im Be­ar­bei­tungs­pro­zess so um­fang­reich wie möglich be­wah­ren, an­de­rer­seits aber genügend Hil­fe­stel­lun­gen zu ge­ben, im Rah­men von Un­ter­richts­in­ter­ak­ti­ons­pro­zes­sen her­aus­ge­ar­bei­tet und auf Ba­sis be­ste­hen­der For­schungs­er­geb­nis­se ana­ly­siert wer­den.

 

Tina Waschewski

Deutsch Primarstufe

Ar­beits­ti­tel: Rechtschreibunterricht – schriftsystematisch und kompetenzorientiert. Veränderungen und Entwicklungen in der Unterrichtspraxis von Lehrkräften durch die Verzahnung von Schule und Universität
Be­treue­rin: Prof. Dr. Swant­je Wein­hold

Abstract
Das Pro­mo­ti­ons­pro­jekt ent­steht im Rah­men des Pro­jekts „ZZL-Netz­werk“ der vom BMBF geförder­ten „Qua­litätsof­fen­si­ve Leh­rer­bil­dung“. Es fo­kus­siert Verände­run­gen des Recht­schreib­un­ter­richts durch eine be­son­de­re Form der mul­ti­pro­fes­sio­nel­len Ko­ope­ra­ti­on in ei­nem sog. „Ent­wick­lungs­team  Deutsch“, in dem 12 Lehr­kräfte aus drei Cam­pus­schu­len in Lüne­burg, 14 Mas­ter­stu­die­ren­de so­wie zwei Wis­sen­schaft­le­rin­nen kon­ti­nu­ier­lich und ge­mein­sam an Her­aus­for­de­run­gen des schu­li­schen Schrifter­werbs ar­bei­ten.
Die­se enge Zu­sam­men­ar­beit soll durch ein als qua­li­ta­ti­ve Fall­stu­die aus­ge­rich­te­tes For­schungs­de­sign da­hin­ge­hend un­ter­sucht wer­den, ob und in­wie­fern sich auf Sei­ten der Ak­teurs­grup­pe „Lehr­kräfte“ Aus­wir­kun­gen hin­sicht­lich fol­gen­der drei Fak­to­ren eru­ie­ren las­sen: 1. Auf das gra­phe­ma­ti­sche und recht­schreib­di­dak­ti­sche Wis­sen; 2. Auf das selbst­wahr­ge­nom­me­ne Kom­pe­ten­zer­le­ben und die Ein­stel­lun­gen bei der Förde­rung von Recht­schreib­kom­pe­ten­zen; 3. Auf die Un­ter­richts­pra­xis (v.a. Um­gang mit und Ein­satz von Recht­schreib­kon­zep­tio­nen und -ma­te­ria­li­en). Schluss­end­lich sol­len auch mögli­che Aus­wir­kun­gen auf die Recht­schreibleis­tun­gen der Schüle­rIn­nen in den Blick ge­nom­men wer­den.

Schlüsselbegriffe: Schrift- u. Or­tho­gra­phie­er­werb, Lehr­kräfte­pro­fes­sio­na­li­sie­rung, qua­li­ta­ti­ve Fall­stu­die

 

Handlungsfeld Inklusion

Bianka Troll

Analyse von Unterrichtsprozessen durch Videografie – Ansätze zur Begegnung zentraler Herausforderungen (abgeschlossen)
Be­treu­er: Prof. Dr. Mi­cha­el Bes­ser

Abstract
Die empirische Unterrichtsforschung verfolgt das Ziel, Unterricht und die darin stattfindenden Prozesse zu beschreiben und zu beurteilen und deren Einfluss auf den Lernerfolg von Schüler*innen zu analysieren. Auch wenn Videostudien zu den aufwändigeren Verfahren in der empirischen Unterrichtsforschung zählen, werden sie vermehrt eingesetzt, um sich diesen Unterrichtsprozessen anzunähern. Mittels Videografie werden Verhaltensweisen und Prozesse sicht- und messbar, die den Lernerfolg von Schüler*innen maßgeblich beeinflussen können. Die detaillierte, reliable und valide Erfassung von Unterrichtsprozessen ist jedoch an Bedingungen geknüpft, die spezifische Herausforderungen für Videostudien darstellen und im Rahmen dieser Dissertation in drei Teilstudien empirisch untersucht werden. Es werden Lösungsansätze zu deren Überwindung vorgeschlagen. Nur wenn diese Herausforderungen berücksichtigt werden bzw. ihnen begegnet wird, kann die empirische Unterrichtsforschung fruchtbare Erkenntnisse liefern, die zum Verstehen von Unterricht beitragen und schlussendlich zu einer Verbesserung der Unterrichtspraxis führen können.

 

Handlungsfeld Coaching & Mentoring

Timo Beckmann 

Professionalisierung im Langzeitpraktikum - Unterstützung Studierender durch universitäre und schulische Lehrkräftebildner/-innen (abgeschlossen)
Be­treu­er: Prof. Dr. Timo Ehm­ke

Abstract

Im Rahmenpapier wird der Forschungsstand zum Lernen in verlängerten Praxisphasen während des Lehramtsstudiums anhand eines adaptierten Angebot-Nutzungs-Modells aufgearbeitet und es werden drei durchgeführte Teilstudien beschrieben. Diese Teilstudien fokussieren (a) die Kooperation von Lehrkräftebildner/-innen zwischen erster und zweiter Ausbildungsphase, (b) das Forschende Lernen der Studierenden während des Langzeitpraktikums und (c) Unterrichtsbesprechungen unterschiedlicher Lehrkräftebildner/-innen aus Schule, Universität und Vorbereitungsdienst. Die Ergebnisse werden zusammenfassend diskutiert und Implikationen für Forschung und Lehrkräftebildung abgeleitet.

Die Dissertation wurde wie folgt veröffentlicht: https://pub-data.leuphana.de/frontdoor/index/index/docId/966

 

Lehrkräftegesundheit

Milena Peperkorn

Lehrkräftegesundheit im Kontext schulischer Inklusion (abgeschlossen)
Betreuer: Prof. Dr. Peter Paulus

Abstract

In Konsequenz der Ratifizierung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen im Jahr 2009 verpflichtet sich Deutschland zum Aufbau eines Bil-dungssystems, in dem alle Schülerinnen und Schüler gemeinsam lernen. Maßnahmen zur Umsetzung der ratifizierten UN Konvention auf Landesebene und damit verbundene rechtliche Verordnungen Schulen „inklusiv“ auszurichten (§4 NSchG), verändern den Berufsalltag von Lehrkräften. Lehrkräfte stehen vor der Herausforderung, inklusive Lehr- Lernsettings zu gestalten (Kopmann & Zeinz, 2017). Neben die Adaption des unterrichtlichen Angebots an die unterschiedlichen Voraussetzungen der Schülerinnen und Schüler (Gräsel, Decristan & König, 2017) und der Diagnostik der Lernvoraussetzungen (Gräsel, Decristan & König, 2017), treten zusätzliche Organisationsverpflichtungen sowie die Arbeit im multiprofessionellen Team (Schwab, 2017; Erbring, 2012).
Diese Aufgaben stellen an Lehrkräfte multiple Anforderungen, die nicht selten als belastend wahrgenommen werden. Bislang gibt es nur wenige Befunde dazu, welche internen und externen Ressourcen und Anforderungen das Belastungserleben von Lehrkräften im inklusiven Unterricht begünstigen oder vermindern. Dieses Desiderat aufgreifend, wird im Forschungsvorhaben die Gesundheit von Lehrkräften im Kontext inklusiver Tätigkeit auf Grundlage der Datenerhebung „Mehr Zeit für gute Schule“ analysiert.

Schlüsselbegriffe: Lehrkräftegesundheit, Inklusion, Belastungserleben

Die Dissertation wurde wie folgt veröffentlicht: https://pub-data.leuphana.de/frontdoor/index/index/docId/909