Konzeptwettbewerb "Nah dran!"

Projektzeitraum: 03.2015-02.2016

Das Programm wurde von der Vodafone Stiftung, dem Deutschen Philologenverband und dem Stifterverband gefördert.

 

Wie kann Unterricht gelingen?

Was für herausragende Projekte zum fachübergreifenden
und innovativen Unterricht gibt es?

Welche Projekte lassen sich an unserer Schule umsetzen?

 

An der Leuphana Universität Lüneburg ist im Laufe der vergangenen Jahre ein Netzwerk aus Schulen entstanden, die auf verschiedenen Ebenen (zum Beispiel bei der Lehrerausbildung, bei der Schul- bzw. Universitätsentwicklung oder bei wissenschaftlichen Projekten) eng mit der Universität zusammenarbeiten. Aus dieser Zusammenarbeit haben wir gelernt, dass der Austausch von Schule und Hochschule auf Augenhöhe das Lernen aller Beteiligten fördert. Basierend auf diesem Gedanken wurde das Projekt „Nah dran! – Die Praxis als Vorbild“ entwickelt.

Das Projekt „Nah dran!“ wurde durchgeführt vom Zukunftszentrum Lehrkräftebildung und unterstützt von verschiedenen Vertreter_innen der Universität, der Oberschule am Wasserturm Lüneburg sowie den drei Preisträger_innen des deutschen Lehrerpreises Kristina Francke, Birgit Lange und Sönke Zankel.

Durch das Projekt sollten zum einen die Lehrerpreisträger_innen als Multiplikator_innen fungieren, die ihre eigenen innovativen Ideen anderen Lehrkräften vorstellen. Dies geschah im Rahmen einer Auftaktveranstaltung des Projekts. Diese war als Fortbildung für Lehrkräfte aller Schularten aus der Region Lüneburg konzipiert. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen die Vorstellung und Verbreitung der drei mit dem Lehrerpreis prämierten Projekte, der Austausch zum Thema Projektarbeit über die Grenze der eigenen Schule hinaus im Rahmen von Workshops mit anderen Lehrkräften und der Anstoß zu einem Konzeptwettbewerb mit dem Titel „Unterricht fächerübergreifend und innovativ!“
 

Projekte der Lehrerpreisträger_innen

Sönke Zankel ist Lehrer am Ludwig-Meyn-Gymnasium in Uetersen, Schleswig-Holstein. Er gewann im Jahr 2013 gemeinsam mit seiner Kollegin Doris Schmidt den ersten Platz des deutschen Lehrerpreises in der Kategorie „Innovative Unterrichtskonzepte“. Das Projekt von Sönke Zankel heißt „Klasse schreibt ein Lexikon“. Die zehnte Klasse von Sönke Zankel hat in diesem Projekt ein Lexikon über ihre Heimatstadt Uetersen verfasst. Um die eigenen Texte in dem Buch veröffentlichen zu können, mussten die Schüler_innen sorgfältig recherchieren. Anhand von forschend-entdeckenden Methoden besuchten sie zum Beispiel das Heimatmuseum oder das Zeitungsarchiv der „Uetenser Nachrichten“ und führten Gespräche mit Zeitzeug_innen.

Kristina Francke ist Lehrerin am Gymnasium Wesermünde in Bremerhaven. Kristina Francke erhielt bereits im Jahr 2010 den zweiten Platz des deutschen Lehrerpreises. Gemeinsam mit verschiedenen Kolleg_innen führte sie das Projekt „Narnia lebt!“ durch. Basierend auf dem Buch „Die Chroniken von Narnia“ (C. St. Lewis) erarbeiteten die Schüler_innen Theaterstücke. Die Fächer Deutsch, Musik, Biologie, Darstellendes Spiel und Kunst arbeiteten dabei Hand in Hand.

Birgit Lange ist Lehrerin an der Peter-Ustinov-Schule (Hauptschule) in Hannover, Niedersachsen. Sie war 2012 für ihr Konzept „Fitness und Blutkreislauf“ beim deutschen Lehrerpreis nominiert. Im Sinne des fächerübergreifenden Unterrichts lernten die Schüler_innen nicht nur die biologischen Aspekte des Blutkreislaufes kennen, sondern befassten sich darüber hinaus mit gesundheitsfördernden Verhaltensweisen.
 

Konzeptwettbewerb

Bei der Auftaktveranstaltung wurden die Lehrkräfte dazu aufgefordert, Konzepte für eigene fächerübergreifende und innovative Projekte einzureichen. Die drei besten Projektideen wurden mit 1.500 Euro pro Schule prämiert. Weiterhin wurde den drei Gewinnerschulen ein Tandem aus Lehrerpreisgewinner_in und Vertreter_in der Leuphana Universität zur Unterstützung bei der Projektumsetzung zur Seite gestellt. Besonders wichtige Kriterien bei der Auswahl der Gewinnerprojekte waren die Kooperationen der Lehrkräfte, die Verwertbarkeit der Projekte, fächerübergreifende und innovative Ideen, Problemorientierung und eigenständiges Arbeiten der Schüler_innen. Von einer Jury wurden dann die eingereichten Projekte der Grundschule Adendorf, der IGS Embsen sowie des Gymnasiums Johanneum ausgewählt.
 

Vorstellung der Gewinnerprojekte

Grundschule Adendorf (Landkreis Lüneburg): Das Projekt Vit(amin) Kids war eine Initiative des Faches Sachunterricht, ein bereits fächerübergreifend arbeitendes Unterrichtsfach. Es hatte das Ziel, gesunde Ernährung als einen festen Baustein in das Schulleben zu integrieren und im Schulprofil zu verankern. Die Schüler_innen sollten die Möglichkeiten einer gesunden Ernährung – in Theorie und Praxis – erfahren und umsetzen. Das gesamte Lehrerkollegium arbeitete mit den pädagogischen Mitarbeiter_innen, dem Hausmeister und den Eltern zusammen. Weiterhin wurden externe Kooperationspartner_innen, zum Beispiel das Freilichtmuseum am Kiekeberg oder landwirtschaftliche Betriebe der Region, einbezogen. Den Anfang dieses langristig angelegten Projekts machte eine Projektwoche im Oktober 2015.

IGS Embsen (Landkreis Lüneburg): PORTA 8 steht für ProjektORienTiertes Arbeiten in Jahrgang 8. Das projektorientierte Arbeiten wird an der IGS Embsen bereits als wesentliches Unterrichtselement angesehen. Alle Fächer kooperieren dabei, um den Schüler_innen gemeinsam wichtige Arbeitstechniken, Methoden und inhaltliche Themen zu ermöglichen. An der IGS Embsen ist hierfür in jedem Jahrgang eine bestimmte Stundenzahl vorgesehen. Während es für die Jahrgänge 5, 6 und 7 bereits Konzepte für PORTA gibt, soll nun ein Konzept für den achten Jahrgang entwickelt werden. Mögliche Themen sind „Wirtschaftsprojekt: Ökonomisches und soziales Handeln im Unternehmen“ oder „Strafe und Gerechtigkeit“.

Gymnasium Johanneum (Lüneburg): Das Gymnasium Johanneum möchte seinen Leitsatz „Akzeptanz und Stärkung des Individuums“ besser ausfüllen und entwickelte auf dieser Basis ein Konzept zur Orientierung im Jugendalter in Hinblick auf körperliche und psychische Entwicklungen. Fächerübergreifend soll – gemeinsam mit Kooperationspartner_innen wie einer Frauenärztin oder dem Schauspielkollektiv Lüneburg – zu Themen wie sexuelle Orientierung oder geschlechtliche Vielfalt gearbeitet werden.