Konzept
Der Biotopgarten wagt einen Balanceakt zwischen wilder Natur und gebändigter Kultur. Durch die Anlage unterschiedlicher Elemente aus Natur- und Kulturlandschaft ist aus der ehemals asphaltierten Fläche eine bunte Welt "en miniature" geworden. Neben reinen Kulturelementen wie dem Bauerngarten mit Gewürz- und Heilkräutern, den Gemüsebeeten der studentischen Initiative „Essbarer Campus“ und der Streuobstwiese mit zehn alten, hochstämmigen Apfelsorten finden sich auch natürliche Sukzessionsflächen, Freiwasser- und Uferhabitate als Vertreter natürlicher Landschaftselemente der Region. Vom Teich über Trockenrasen bis hin zum lichten Wald finden sich hier unterschiedlichste Lebensbedingungen. Auf einem kleinen Modell-Acker haben sogenannte Segetalarten (Ackerbegleitkräuter) einen eigenen Lebensraum. Die Vielzahl der verschiedenen Standortverhältnisse bietet einer Vielzahl heimischer Arten einen Lebensraum und führt insgesamt zu einer hohen Diversität in dieser Anlage. Dieses Konzept verfolgt damit das Ziel, nicht nur einen Pausen- und Erholungsort, sondern auch einen Ort zu schaffen, an dem auf die Artenvielfalt vor der eigenen Haustüre und ihre Schutzwürdigkeit aufmerksam gemacht wird. Als Lernort und Freilandlabor für Studierende erfüllt der Garten eine wichtige Funktion bei der Wissensvermittlung. Nur wer die unterschiedlichen Pflanzen- und Tierarten kennt, einen emotionalen Zugang zu ihnen hat und letztlich auch die Bedeutung und den Nutzen für unsere Existenz auf diesem Planeten erkennt, wird sich für ihren Erhalt erfolgreich einsetzen können.