Neu an der Leuphana: Prof. Dr. Dana-Kristin Mah – KI in der Bildung

2022 ging ChatGTP online. Viele Bildungseinrichtungen waren skeptisch: Würden Schüler*innen ihre Hausaufgaben überhaupt noch selbst schreiben? Täuschten nun alle bei Hochschul-Prüfungen? „Beim Einsatz von KI im Bildungsbereich sollten sowohl Chancen als auch Herausforderungen diskutiert werden.“, sagt Professor Dr. Dana-Kristin Mah. Die Bildungswissenschaftlerin profiliert die neu geschaffene Juniorprofessur für Digitales Lehren und Lernen. Ihr Forschungsinteresse liegt insbesondere im Hochschulbereich mit Fokus auf Bildungstechnologien, Künstlicher Intelligenz, Learning Analytics, Didaktik und Kompetenzentwicklung.

Sie möchte KI entmystifizieren und Potenziale für die Lehre aufzeigen: „Digitale Lernsysteme können zum Beispiel Muster erkennen. Wo liegen die Stärken, wo sind Entwicklungsbedarfe der Lernenden? Darauf basierend können Systeme eigenständig weitere Lerninhalte vorschlagen oder Hinweise geben“, erklärt Dana-Kristin Mah. Ein souveräner Umgang mit KI beinhaltet vor allem auch kritisches Denken: „ChatGPT basiert hauptsächlich auf westlichen Datenquellen, Details zu den verwendeten Daten sind unveröffentlicht. Die ganze Welt wird nicht repräsentiert, Stereotype werden sogar verstärkt. Diese Verzerrung müssen Nutzer*innen berücksichtigen und reflektieren.“

In ihrer Doktorarbeit beschäftigte sie sich mit Studienabbrüchen und der Frage, wie digitale Bildungstechnologien helfen können, Studierende an der Uni zu halten. Dazu gehören etwa Learning Analytics und Digital Badges, also digitale Lernabzeichen.

Später baute sie beim Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft den „KI-Campus “, eine digitale Lernplattform zum Thema Künstliche Intelligenz, mit auf. Sie entwickelte etwa das didaktische Design und Kriterien für die Qualitätssicherung von digitalen Lernangeboten wie Online-Kursen und forschte zur bedarfsgerechten Weiterentwicklung der Lernplattform.

An der Leuphana wird die Professorin ihre Forschung zur Hochschulbildung fortsetzen und sich auch dem Schulbereich widmen. Sie bietet Lehrveranstaltungen vor allem für Lehramtsstudierende an. Sie befasst sich mit digitalen und KI-Kompetenzen sowie den Potenzialen und Herausforderungen von Bildungstechnologien wie Künstlicher Intelligenz (KI) für das digitale Lehren und Lernen: „In meiner Lehre integriere ich digitale Tools als didaktisches Werkzeug und als Lerngegenstand. Ich möchte, dass angehende Lehrerinnen und Lehrer digitale Lehr- und Lernmethoden kennen und sie sinnvoll und kompetent einsetzten können.“ Ein didaktisches Konzept ist der „Flipped Classroom“: Studierende lernen neue Inhalte zu Hause und stärken so ihre Selbstlernkompetenz. Die Seminare werden zum praktischen Üben, für Diskussionen und zur Reflexion genutzt. Darüber hinaus verwendet die Professorin in ihren Lehrveranstaltungen beispielsweise digitale Umfragen und Online-Whiteboards für kollaborative Arbeiten. „Ich verstehe mich als Lernbegleiterin und möchte ein Vorbild für guten Unterricht sein“, erklärt Dana-Kristin Mah.

Prof. Dr. Dana-Kristin Mah studierte Bildungswissenschaften an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, an der TU Berlin und der Stockholm Universität. Sie wurde an der Universität Mannheim zum Dr. rer. pol. promoviert. Ihre Doktorarbeit befasst sich mit akademischen Kompetenzen und Bildungstechnologien für erhöhten Studienverbleib. Bis 2019 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin und Beraterin beim Projektträger VDI/VDE Innovation und Technik GmbH und im Institut für Innovation und Technik (iit). Danach übernahm sie die Position des Head of Research und Instructional Designerin beim Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft im Projekt „KI-Campus – Die Lernplattform für Künstliche Intelligenz“. 2023 wurde Dana-Kristin Mah zur Juniorprofessorin für Digitales Lehren und Lernen am Institut für Bildungswissenschaft an der Leuphana Universität Lüneburg berufen.