Forschung

Entwicklungspsychologie

BISS: Fühlen Denken Sprechen

Weil Deutschkenntnisse nicht nur für den Schulerfolg von enormer Bedeutung sind, wurde in dieser Interventionsstudie zur Professionalisierung alltagsintegrierter Sprachbildung die Fortbildungsreihe „Fühlen Denken Sprechen“ (FDS) für frühpädagogische Fachkräfte entwickelt. Sie hat die alltagsintegrierte Förderung der Sprache zum Ziel und nutzt das gemeinsame Gespräch als Gelegenheiten, um das wissenschaftliche Denken (Sprechen über die Sachwelt) und das Emotionswissen (Sprechen über die Innenwelt) der Kinder voran zu bringen. Die FDS-Fortbildung wurde in 13 Kindergärten mit Erfolg durchgeführt und evaluiert. Nach einer (qualitativen) Videoanalyse bewegte sich das Interaktionsverhalten vieler fortgebildeter Fachkräfte in die erwünschte Richtung Bildungsorientierung, was sich in längeren Dialogen niederschlug. Erfolg war auch insofern zu verzeichnen als die Kinder aus den Gruppen der fortgebildeten Fachkräfte überdurchschnittliche Fortschritte beim Erwerb von Grammatik und beim wissenschaftlichen Denken machten. Kinder fortgebildeter Fachkräfte aus einer Großstadt zeigten zudem überdurchschnittliche Fortschritte beim Emotionswissen.

Finanzierung: BMFSJ Entwicklungsprojekt im Rahmen des Programms Bildung in Sprache und Schrift (BISS) in Kooperation mit Kollegen aus Braunschweig und Hildesheim (2016-2018)

Buch: Fühlen Denken Sprechen: Kinder fortgebildeter Fachkräfte aus einer Großstadt zeigten zudem überdurchschnittliche Fortschritte beim Emotionswissen. Genaueres findet sich hier:https://www.waxmann.com/index.php?eID=download&buchnr=4302

ATEM 3-9

Der Adaptive Test des Emotionswissens für 3- bis 9-Jährige bittet Kinder nicht nur, die Emotionen aus den Gesichtern anderer Menschen abzulesen und externale und internale Ursachen von Emotionen zu erkennen, sondern lässt sie auch deren Regulationsmöglichkeiten einschätzen. Damit erfasst er das Emotionswissen in 7 Teilbereichen differenziert und gleichzeitig reliabel und valide, wobei die 32 Items in eine kinderfreundliche Geschichte eingebettet sind. Der ATEM 3-9 wurde 2019-2020 mit N = 882 Kindern normiert. Eine Paper- und Pencil Version und eine Tabletversion des ATEM 3-9 erscheinen im Frühjahr 2021 in der Testreihe des Springer Verlags. Übersetzungen ins Englische und Hebräische liegen vor.

Finanzierung: Springer Verlag

Atempause

Vor dem Hintergrund, dass Stress und Angst in den höheren Jahrgangsstufen deutscher Grundschulen weit verbreitet sind und sowohl die Leistungsfähigkeit als auch die psychische Gesundheit der Schülerinnen und Schüler einschränken, gilt es die Potentiale dieser Kinder nach Möglichkeit zu fördern. Nützlich dabei können die wachsenden Fähigkeiten der Kinder zur Selbstregulation sein. Ziel ist daher, die Selbstregulation von Schülerinnen und Schülern der 3. und 4. Jahrgangsstufe durch die tägliche Durchführung einer unterrichtsintegrierten Kurzintervention zur atembasierten Achtsamkeit, eben der „Atempause“, zu stärken. In einem Warte-Kontrollgruppendesign werden in der Atempause die aus internationalen Metaanalysen bekannten Effekte von Achtsamkeitsinterventionen im kognitiven und emotionalen Bereich über 3 Messzeitpunkte überprüft.

Finanzierung: Ministerium für Wissenschaft und Kultur des Landes Niedersachsen (MWK) (2019-2022)

 

ATEM : Adaptiver Test des Emotionswissens

In den letzten Jahren wurde der Adaptive Test des Emotionswissens für Kinder zwischen 3 und 9 Jahren entwickelt. Weil er adaptiv gestaltet ist, bekommt jedes Kind die seinem Fähigkeitsniveau entsprechenden Items vorgelegt. Keiner wird überfordert oder keiner unterfordert. Weil der ATEM in eine attraktive Rahmengeschichte eingebettet ist, haben die Kinder Freude daran, die 35 Items des ATEMS zu beantworten. Dies trifft vor allem auf die Digitalversion zu, die seit Kurzem fertig ist.