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Prof. Dr. Jens Newig

Participatory governance and sustainability - research perspectives


In this research-oriented seminar we will study how different kinds of public and stakeholder participation lead to better environmental decision-making outcomes. We will draw on the database available at www.partscout.org to review real-world cases of (more or less) participatory governance from different continents. We will use quantitative (regression) and qualitative (causal process tracing) methods to pursue questions such as:

- How and why does power delgation to participants improve environmental governance outcomes?

- What conditions are most suitable to "successful" participatory proceses?

- What kind of participatory formats (Very open processes? Specifically selected participants? What kind of communication and interaction?) make a difference?

Ziel: This course aims to a) provide students with in-depth knowledge of participatory processes in environmental and sustainability governance, and b) enable students to conduct a small collaborative research project on a specific research question.

Concepts of Sustainability Governance


Dieses Auftaktseminar zum Minor-Strang „Governance“ bietet eine Einführung in Konzepte und Instrumente der Umwelt- und Nachhaltigkeitsgovernance. Mögliche Themen umfassen: partizipative und kollaborative Governance; evidenzbasierte Governance und die Rolle von Governance-Lernen; Mehrebenengovernance von der kommunalen bis zur internationalen Entscheidungsebene; die Rolle der Privatwirtschaft und von Governance-Netzwerken; Governance von Nachhaltigkeitstransformation. Politik- und rechtswissenschaftliche Perspektiven ergänzen sich, um der Frage nachzugehen: Welche Governance-Ansätze erlauben es, Umwelt- und Nachhaltigkeitsprobleme auf effektive und legitime Weise zu adressieren? Die Umsetzung von Governance-Ansätzen wird anhand konkreter Fallbeispiele aus ausgewählten Problemfeldern (z.B. Klimawandel, Biodiversität, Gewässerschutz) illustriert. Rollenspiele machen die zentralen Problematiken bei der Governance von Nachhaltigkeitsproblemen erfahrbar.

Ziel: Das Seminar vermittelt ein grundlegendes Verständnis davon, wie politisch-rechtliche Systeme, auch unter Einbeziehung nicht-staatlicher Akteure, komplexe Umwelt- und Nachhaltigkeitsprobleme angehen. Die Studierenden lernen, unterschiedliche Governance-Instrumente einzuordnen und kritisch zu bewerten.

Sustainable Water Governance


Die nachhaltige Nutzung von Wasser, der Schutz von Gewässer-Ökosystemen sowie der Umgang mit wasserbezogenen Risiken (Dürren, Hochwasser, Starkregen) sind zentrale Aufgaben moderner Staaten, nicht erst seit Verabschiedung der Sustainable Development Goals (SDGs).

Wasser ist ein äußerst dynamisches Politikfeld und steht im Zeichen

- von Ökonomisierung und Privatisierung;

- von Europäisierung und Globalisierung;

- zunehmender Risiken als Folge des Klimawandels sowie entsprechender Maßnahmen der Klimawandel-Anpassung

- neuer Governance-Formen (Stakeholder- und Öffentlichkeitsbeteiligung); und

- einer Verschiebung von Governance-Ebenen hin zu naturräumlichen Skalen (River Basin Management).

Diese Themenfelder betreffen essentielle Fragen zu potentiellen Interessenskonflikten, effektiver Umsetzung internationaler und nationaler Regulierungen für den Zugang zu qualitativ hochwertigem Trinkwasser und dementsprechende Politikansätze in verschiedenen Ländern auf europäischer und globaler Ebene.

Im Seminar werden die wichtigsten Grundlagen von Wasserpolitik und -Governance erarbeitet, das Politikfeld, seine Akteure und Policies sowie aktuelle Herausforderungen untersucht. Insbesondere geht es um die Frage, welche Governance-Ansätze geeignet sind, um nachhaltige Wasserpolitik und einen resilienten Umgang mit Wasser-Risiken zu ermöglichen.

Ziel: Das Seminar zielt auf ein vertieftes Verständnis von grundlegenden Fragen der gesellschaftlichen Steuerung nachhaltiger Wasser-Themen.

Sustainability Governance Colloquium


Präsentation zum Arbeitsstand der Promotionsvorhaben im Rahmen der Arbeitsgruppe Governance und Nachhaltigkeit.

Ziel: Inhaltlicher Austausch innerhalb der Arbeitsgruppe und Rückmeldungen zum Promotionsvorhaben.

Dr. Michael Rose

Sustainable Welfare in the Lüchow-Dannenberg district


Nachhaltige Lebensqualität im Landkreis Lüchow-Dannenberg

Der Landkreis Lüchow-Dannenberg entwickelt seit diesem Jahr ein neues integriertes Zukunftsentwicklungskonzept (Zeithorizont bis 2035) für den gesamten Landkreis unter Beteiligung von öffentlicher Verwaltung, Zivilgesellschaft und Wirtschaft. Lüchow-Dannenberg ist von einer ländlichen Struktur geprägt und bekannt für das Wendland mit seinen zahlreichen alternativen Kulturangeboten, Lebens- und Wirtschaftskonzepten, die sich aus der Anti-Atomkraft-Bewegung heraus entwickelt haben.

Mit der hauptverantwortlichen Gestaltung des ca. zweijährigen Prozesses zur Entwicklung des Zukunftsentwicklungskonzepts wurde eine externe Beratungsagentur beauftragt. Als transdisziplinäres Forschungsprojektseminar sehen wir unsere Rolle darin, zu Beginn dieses Prozesses zu einer wissenschaftlichen Fundierung des zu entwickelnden Zukunftsentwicklungskonzept beizutragen und in Abstimmung mit Akteuren aus dem Landkreis und der Beratungsagentur spezifische Vorschläge zu entwickeln, die im weiteren Prozessverlauf aufgegriffen und weiterentwickelt werden können.

Als theoretische Klammer dient uns hierfür das Konzept der nachhaltigen Lebensqualität, welches wir für den Landkreis operationalisieren möchten. Unsere Leitfragen lauten folglich: Was bedeutet nachhaltige Lebensqualität für Lüchow-Dannenberg? Welche Dimensionen nachhaltiger Lebensqualität (z.B. Nahversorgung, Naherholung, nachhaltiges Wirtschaften, Mobilität, Bildung, gesellschaftliche Teilhabe, etc.) sind im Landkreis besonders relevant, wie sind sie zurzeit ausgeprägt, welche Entwicklungen wären innerhalb dieser Dimensionen in Hinblick auf das Zieljahr 2035 wünschenswert und welche Maßnahmen könnten der Zielerreichung dienen? Dabei ist nicht zu erwarten, dass wir innerhalb eines Semesters gemeinsam mit Praxisakteuren tatsächlich alle relevanten Ziele und Maßnahmen nachhaltiger Lebensqualität erarbeiten können, zumal der Auftrag zur Entwicklung des Zukunftsentwicklungskonzepts bei der externen Beratungsagentur liegt und nicht bei uns als universitärem Forschungsprojektseminar. Minimalziel des Seminars ist es, zumindest eine Rohversion eines angepassten Sets an wissenschaftlich und empirisch informierten Dimensionen nachhaltiger Lebensqualität in Lüchow-Dannenberg zu entwickeln, die wiederum – zunächst exemplarisch – mit (qualitativen und/oder quantitativen) Zielen, Indikatoren und Maßnahmen hinterlegt werden und in den Prozess der Entwicklung des integrierten Zukunftsentwicklungskonzepts des Landkreises einfließen können. Denkbar ist auch die Weiterentwicklung des Sets hin zu einem Evaluationstool, mit dem die Wirkungen von Projekten und Maßnahmen auf die nachhaltige Lebensqualität in Lüchow-Dannenberg abgeschätzt werden können.

Um uns unserem Seminarziel anzunähern, werden wir uns voraussichtlich mit folgenden Aspekten beschäftigen:

(1) Wissenschaftliche Fundierung: Was braucht es aus wissenschaftlicher (z.B. psychologischer, soziologischer, ökonomischer und nachhaltigkeitswissenschaftlicher) Sicht für eine nachhaltige Lebensqualität? Hierfür können einschlägige Konzepte und internationale Literaturstränge aufgearbeitet werden z.B. die Lebensqualitätsforschung („Quality of Life“), „Sustainable/Human Welfare“ und „Sustainable/Human Well-Being“ oder auch der „Capabilities Approach“.

(2) Kritisches Lernen von (Best) Practices: Wie operationalisieren andere Städte und Regionen vergleichbare Konzepte? Hierfür können relevante Leitfäden (z.B. von Think Tanks) und Praxisbeispiele (z.B. Strategiepapiere) recherchiert, kritisch bewertet und auf Übertragbarkeit geprüft werden.

(3) Anpassung an die Spezifika des Landkreises: Welche Dimensionen nachhaltiger Lebensqualität sind durch die Akteure des Landkreises überhaupt beeinflussbar? Hierfür können die wichtigsten rechtlichen, sozioökonomischen, ökologischen und politisch-administrativen Rahmenbedingungen sowie die Akteurslandschaft des Landkreises mit Recherchen, und Gesprächen mit Expert*innen aus dem Landkreis aufgearbeitet werden. Außerdem findet am 06.05. eine ganztägige Exkursion in den Landkreis statt.

(4) Auswahl, Operationalisierung, Assessment und Integration (ggf. nur exemplarisch): Was sind die konkreten Spezifika, Stärken, Schwächen, Prioritäten und Zielvorstellungen im Landkreis für die beeinflussbaren Dimensionen? Gibt es zwischen ihnen Wechselwirkungen (Synergien und Trade-offs)? Welche Maßnahmen kommen zur Zielerreichung infrage? Wie lassen sich die Dimensionen nachhaltiger Lebensqualität in Lüchow-Dannenberg mit anderen strategischen Entwicklungskonzepten im Landkreis integrieren? (Zu diesen gehören insb. die Kreislaufwirtschaft – Lüchow-Dannenberg ist Teil der Cradle-to-Cradle Modellregion Nordost-Niedersachsen –, die parallel stattfindende Fortschreibung des Klimaschutzkonzepts des Landkreises, und möglicherweise ein partizipativer Organisationsentwicklungsprozess der Landkreisverwaltung nach dem Konzept der Gemeinwohlökonomie.) Vorauss. Ende Juni wird hierfür eine Zukunftswerkstatt im Landkreis gestaltet.

Durch den intensiven Austausch untereinander, mit örtlichen Praxisakteuren und der Beratungsagentur sowie durch Zwischenergebnisse können sich die konkreten Arbeitsschwerpunkte im Seminarverlauf noch verändern.

Ziel: Sie bauen in diesem Seminar folgende Kompetenzen weiter aus:

Umgang mit Texten und Daten: Wissenschaftliche Literatur, Praxisliteratur und empirische Daten eigenständig recherchieren, bewerten, schriftlich aufbereiten und präsentieren.

Analyse: Theoretische Konzepte auf empirische Fälle anwenden, praxisbezogene Probleme erkennen und beschreiben, Priorisierungen vornehmen.

Methoden: Passende Methoden aus den Bereichen empirische Sozialforschung, Nachhaltigkeitswissenschaft, Wissensintegration und Partizipation auswählen, anwenden und kritisch reflektieren.

Projektmanagement: Komplexe Arbeitsprozesse planen, Rollen definieren, Erwartungen kommunizieren, Verantwortung übernehmen, abgestimmt eigenständig arbeiten, mit Kommiliton*innen und Praxisakteuren strukturiert zusammenarbeiten, Gruppenprozesse gestalten, moderieren, reflektieren und anpassen, kollaborative Tools nutzen, klar und adressatengerecht kommunizieren, Probleme erkennen und lösungsorientiert arbeiten.

Reflexion: Sich selbst sowie Gruppendynamiken beobachten, Herausforderungen und den Umgang mit diesen reflektieren, Lernfortschritte nachhalten, „kritische Distanz“ zum Forschungsgegenstand halten und die eigene Forschung in die größeren wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Zusammenhänge einordnen, die eigenen Rollen, Positionen und Werte reflektieren, sich wo nötig jederzeit Hilfe suchen.

Transfer: (Zwischen-)Ergebnisse adressatengerecht aufbereiten und kommunizieren.

Die inhaltlichen Ziele entnehmen Sie bitte dem obigen Abschnitt „Inhalte“.

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