Seminar: Transformation, Anticipation, Imagination and the Law

22.10.2025

In diesem Seminar beschäftigte sich Dr. Michael Kalis (IKEM – Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität e.V.) mit Transformationen, ihrer Steuerung und ihrer Konzeption über die Gegenwart hinaus. Während sich die Rechtswissenschaften gemeinhin zuvorderst auf gegenwärtige Entwicklungen und geltendes Recht konzentrieren, richtete er den Blick nach vorne – und damit auf eines der wesentlichen Merkmale transformativer Entwicklungen. Dieses betrifft den Umstand, dass derartige Wandlungsprozesse (zumeist) noch nicht abgeschlossen sind, sich daher in ständiger Bewegung befinden und dass das Recht mit ihnen Schritt halten muss und sie (trotz ihres stetigen Wandels) zu steuern und in demokratische Bahnen zu lenken hat.

„Anticipation“ betrifft dabei die Vorausschau auf mögliche Entwicklungen, „Imagination“ hingegen beschäftigt sich damit, Zielvorstellungen (und die zu ihrer Erreichung notwendigen Schritte) zu definieren. In beiden Fällen geht es darum, Zukunftsszenarien abzuschätzen oder zu entwerfen und dabei sicherzustellen, dass demokratische Grundprinzipien, fundamentale rechtliche Pfeiler unseres Wertesystems und das gesamtgesellschaftliche Miteinander gewahrt bleiben. Transformation ohne rechtliche Steuerung ist schwerlich möglich; oder birgt zumindest die Gefahr, dass diese nicht nur zu grundlegenden Wandlungsprozessen führt, sondern gleichzeitig auch den Rechtsstaat und den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Gefahr bringt.

Dieser Beitrag fügt sich ein in eine Reihe rechtstheoretischer Überlegungen zur rechtswissenschaftlichen Transformationsforschung und erlaubte einen Blick auf die Herausforderungen, mit denen sich das Recht angesichts wandelnder Realitäten und Gegebenheiten konfrontiert sieht. 

©Leuphana Universität Lüneburg
Dr. Michael Kalis, am 22. Oktober 2025 (Leuphana Universität Lüneburg)