HyperKult XXI »Digital Nativity«

Digital Nativity – die Normalität des Digitalen

12.-14. Juli 2012

Medien- und Informationszentrum
Institut für Kultur und Ästhetik digitaler Medien und
Innovations-Inkubator, Schwerpunkt "Digitale Medien" der
Leuphana Universität Lüneburg

"Alte Post" in der Sülztorstr. 21-25
ST.302
21335 Lüneburg

Web: www.leuphana.de/hyperkult
Facebook: www.facebook.com/hyperkult
Twitter: @hyperkultxxi   #hyperkult

veranstaltet von der
Gesellschaft für Informatik e. V. (GI), FG "Computer als Medium", FB Informatik und Gesellschaft

Ein wesentlicher Teil der Theorie digitaler Medien fußt auf der Unterstellung einer zäsurierenden Funktion eines Vorher-Nachher seit Einführung programmierter Informationstechnik. Schon aus biologischen Gründen können sich die Digital Natives auf diesen Standpunkt nicht mehr stellen. Das Normale ist das Digitale. Kompakte Digitalkameras stehen für den fotografischen Alltag, alles andere, etwa Spiegelreflexkameras, sind das Besondere. Das Digitale nötigt niemandem mehr Erstaunen ab. Giganten der Medienindustrie, etwa Kodak oder Polaroid, sind verschwunden, das Analoge ist Gegenstand der Medienarchäologie geworden. Vordigitale Medien nutzen zu wollen, verlangt einen gewissen Retro-Avantgardismus, der die Techno-Avantgarde ablöst: Musik-CDs sind out, Vinyl in manchen Kreisen in.
Wie könnte also eine Medientheorie des Digitalen aussehen, die ihren Gegenstand bereits voraussetzt und auf keine aktuellen fundamentalen Umbrüche mehr fokussieren könnte? Welche Verfremdungs-Strategien müssen wir dem Alltag applizieren, um das Digitale überhaupt noch beobachten zu können?
Der tätige Entwurf informatischer Systeme hat ebenfalls in Betracht zu ziehen, dass digitale Medien von Leuten benutzt werden, die gar keine andere Wahl mehr haben. Digitale Fernseher müssen neu gebootet, Autoradios gepatched und ganze Autos updated werden, und das gehtja nun eigentlich gar nicht.
Dabei gibt es die digitalen Gewinne, ohne die die Gadgets auch ihre Kunden nicht fänden und eine Normalität des Digitalen sich nie eingestellt hätte: Mobilität, Allgegenwart, seltene Zusammenbrüche, Funktionserweiterung Integration über digitale Daten, Speicher, Programme und Netze, die unseren Alltag mit der Informationstechnik überhaupt erst solide grundieren.
Welche sind die Strategien, um Computersysteme derart alltagstauglich zu machen, dass sie robust werden wie die Medien der Prä-Digitalität? Wie baut man digitale Systeme, auf die man sich felsenfest, also auch im Notfall, verlassen kann? Gibt es gelungene Simulationen analoger Systeme bis hin zur Ununterscheidbarkeit? Und wenn ja, was käme danach?
Einer Sache den Anstrich des Digitalen zu geben, war schon einmal ästhetische Strategie. Welche Anmutung ist für das Alltäglich-Digitale auszumachen? Eine Pixelleiste mit Leder-Imitat und virtuell angerissenem Papier kann des Digital-Designs letzter Schluss nicht gewesen sein. Welche wäre also eine Ästhetik, die der Alltäglichkeit des Digitalen Rechnung trüge, ohne in Imitationskitsch zu verfallen?

Programm der HyperKult 21

 Donnerstag, 12.7.2012
13:00Anmeldung
14:00Begrüßung und Eröffnung
14:15Center for Digital Cultures
Geert Lovink, Thomas Levin und Wolfgang Hagen
15:15Kaffeepause
15:45Atelierrundgang. Vor und hinter der Kamera: The Moving Image Lab
16:15Post-Media Lab – Digital Natives with a Cause
Clemes Apprich und Oliver Lerone Schultz
17:00Kaffeepause
17:30User Research Lab – The Sleeping Network
Lisa Bachmann, Beate Rätz, Judith Mühlenhoff und Rita Bakacs
18:00Alles umsonst: Hybrid Publishing und Open Access
Simon Worthington
20:00Abend im Biergarten
 Freitag, 13.7.2012
09:00Born Digital
Christoph Engemann
09:45Nach der Digitalisierung der Bilder
Sophie Ehrmanntraut, Sabine Wirth
10:30Kaffeepause
11:00Bild – Raum – Leib. Definitionsversuche eines subjektbezogenen Interaktionsraums
Franziska Hannß, Esther Lapczyna, Rainer Groh
11:45Reminder Objects // CCE Memo Tray
Henrik Riess, Respondentin: Sophie Rosentreter
12:30Mittagspause
14:00Grundversorgung 2.0
Volker Grassmuck, Christian Potschka, NN
15:00Kaffeepause
15:30»Creating Social Media« - ein Master für ›digital natives‹?
Götz Bachmann
16:30Kaffeepause
17:00

Oval Full Circle
Markus Popp

19:00Empfang in der Alten Post
 Samstag, 14.7.2012
09:00Normalität des Digitalen – Identische Replikation
Mathias Fuchs
09:45Knacken, Rauschen, Bandsalat – Zur Ästhetik analoger Störung im digitalen Sound
Sarah-Indriyati Hardjowirogo und Malte Pelleter
10:30Kaffeepause
11:00Die Mediatisierung neuer Hörkulturen
Miklas Schulz
11:45Vom Turm in den Tümpel
Michael Straeubig
13:00Sitzung der Fachgruppe »Computer als Medium« des Fachbereichs »Informatik und Gesellschaft« der GI e. V.

Präsentationen

Im Digi-Tal
Hartmut Sörgel

»of_pixels«
Richard Schwarz

In Silent Memory of a Time Before Google (B. G.)
Stefan Riebel

We, the Web Kids
Piotr Czerski

Anreise, Informationen und Gebühren

Informationen zur Anreise finden Sie hier:
<link campus anfahrt.html external-link-new-window>Wege zur Universität

Für die Pausengetränke, gedruckte Materialien und das Rahmenprogramm bitten wir um einen Kostenbeitrag von 25 Euro, der bei der Anmeldung zu entrichten ist.

Für Studierende ist die Teilnahme kostenlos.

Bitte melden Sie sich unter hyperkult@uni-lueneburg.de zur Teilnahme an.

Informationen zur Unterbringung bietet www.lueneburg.de.

Organisation

Programmkomitee

  • Timon Beyes (Lüneburg)
  • Lena Bonsiepen (Berlin)
  • Wolfgang Coy (Berlin)
  • Rolf Großmann (Lüneburg)
  • Wolfgang Hagen (Berlin)
  • Jochen Koubek (Bayreuth)
  • Jens Martin Loebel (Lüneburg)
  • Claus Pias (Lüneburg)
  • Martin Schreiber (Lüneburg)
  • Georg Trogemann (Köln)
  • Anna Tuschling (Bochum)
  • Martin Warnke (Lüneburg)