Vortrag von Hannes Hacke: "Museen Queeren?!"

12.06.2021 Strategien der Veränderung von Ausstellungs- und Sammlungspraxis in Geschichtsmuseen. Vortrag vom 12.06.2019

In den letzten Jahren gibt es Anzeichen für eine zunehmende Öffnung innerhalb der deutschsprachigen Museumswelt für die Auseinandersetzung mit der Geschichte und den Lebenswelten von LSBTIQ*. Dennoch ist die Museumspraxis weiterhin von Ambivalenz, Desinteresse und Diskriminierung in Bezug auf sexuelle und geschlechtliche Vielfalt geprägt. Sonderausstellungen wie „Homosexualität_en“ im Deutschen Historischen Museum im Jahr 2015 bilden zwar ein Korrektiv für das weitgehende Fehlen von Repräsentationen von LSBTIQ* in vielen Museen. Die Einbeziehung von queeren Themen in Dauerausstellungen von Geschichts- und kulturhistorischen Museen ist jedoch weiterhin äußerst selten. Welche Ansätze der Repräsentation und Interpretation haben Museen entwickelt, um sexuelle und geschlechtliche Vielfalt einzubeziehen? Was sind Strategien des Queerens von Museen? Und wie verhalten diese Ansätze zu Forderungen nach Sichtbarkeit und Empowerment von LSBTIQ*?
 
Hannes Hacke hat Gender Studies und Europäische Ethnologie studiert und absolvierte nach seinem Studium ein Volontariat am Schwulen Museum. Zum Zeitpunkt des Vortrages war er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Forschungsstelle Kulturgeschichte der Sexualität an der Humboldt Universität zu Berlin und forscht u.a. zur Präsentation von Sexualität in Museen, organisierte Vermittlungsprojekte zu sexueller und geschlechtlicher Vielfalt und war 2018 Ko-Kurator der Ausstellung „Erotik der Dinge - Sammlungen zur Geschichte der Sexualität“ im Werkbundarchiv - Museum der Dinge. In seinem Promotionsprojekt am Center for Anthropological Research on Museums and Heritage (CARMAH) an der Humboldt-Universität beschäftigt er sich mit der Geschichte des Ausstellens von LSBTIQ*-Geschichte in Berliner Museen.

Eine Veranstaltung des Netzwerkes Geschlechter- und Diversitätsforschung, des Kunstraums der Leuphana Universität Lüneburg und des Forschungsprogramms PriMus – Promovieren im Museum.