Vergangene Veranstaltungen
Wintersemester 2024/25
27. Januar 2025 – 'Drifting through the Archipelago' lädt zum 'Sapphic Reading Club'

18.00 Uhr
Ausstellungsbesuch und Lesekreis
Kunstraum, Leuphana Campus
Material über linn.felgendreher@leuphana.de.
Für eine öffentliche Sondersitzung trifft sich der Lesekreis im Kunstraum in der von Sophie McCuen-Koytek und Linn Felgendreher kuratierten Ausstellung Sapphische Verwirrungen und lädt euch ein, dazuzukommen.
In der Ausstellung diskutieren wir den Text "Taxonomically Queer? - Sexology and New Queer, Trans, and Asexual Identities" (2023) von Kadji Amin.
Um den Text zur Vorbereitung zu bekommen, schreibt bitte eine E-Mail an linn.felgendreher@leuphana.de.
In dem Lesekreis Drifting Through the Archipelago beschäftigen wir uns mit Texten und Quellen, die die Menschen die im und um das Lab aktiv sind, gerade bewegen, die wir gemeinsam erkunden wollen und die so Teil des Archipels werden.
Sommersemester 2024
17. Juli 2024 – 'Drifting through the Archipelago' besucht 'Kunsthaus Reading Club'
17.00 Uhr
Ausstellungsbesuch, Führung und Lesekreis
Kunsthaus Hamburg
Mit Anmeldung per Mail unter register@kunsthaushamburg.de.
Wie können sich marginalisierte Individuen von den herrschenden kulturellen Normen und Identitäten emanzipieren? Der kubanoamerikanische Theoretiker José Esteban Muñoz beantwortet diese Frage in dem Buch Disidentifications: Queers of Color and the Performance of Politics (1999) mit seinem Konzept der „Desidentifizierung“. Die Einleitung dieses für die Queer Studies richtungsweisenden Texts erschien 2023 erstmals in deutscher Übersetzung.
Die multimediale Arbeit [After her Destruction] von Lila-Zoé Krauß erzählt die Geschichte von Girl und ihrer Suche nach Identifikationsmöglichkeiten abseits einengender sozialer Normen. Antworten findet Girl, nachdem sie mit dem Computerprogramm The Art of Mind durch ihren Verstand reist, in ihrer Fantasie und den „Performances“ der Queers, die sie dort antrifft.
Am 17. Juli besucht der Lesekreis "Drifting through the Archipelago" den Reading Club im Kunsthaus Hamburg. Dort erleben wir gemeinsam die Arbeit von Lila-Zoé Krauß, kuratiert von Anna Nowak, bekommen eine Führung und diskutieren anschließend in diesem Zusammenhang Ausschnitte von Muñoz' Text.
Anmeldung und Text über das Kunsthaus.
20. Juni 2024 – "A Poetic Use of the Archive" mit Yvette Christiansë

17.00 Uhr
Diskussion und Lesung
ArchipelagoLab (C5.225)
Diese Veranstaltung findet auf Englisch statt.
How do theories of race, gender, class and postcoloniality intersect in the Archives and how can we bring them to light in a creative way?
Together with Yvette Christiansë, we will explore how the Archives can be used in poetic ways. Her research has taken her to archives in the Indian and Atlantic Oceans, in the USA and within Africa. She currently teaches poetics and creative writing with a focus on the African diaspora and the former English colonies.
As part of this event, Yvette will read from her poetry, and all students are welcome to bring any troubles, insights and questions they have regarding their own reading and writing to the talk afterwards.
Yvette Christiansë is a Professor of Africana Studies and English Literature at Barnard College, poet, novelist and librettist and currently Public Fellow at the LIAS, Leuphana.
Organisiert von Linn Felgendreher.
7. Mai 2024 – Critical Whiteness im Film als dekoloniale Strategie?
18.30 Uhr
Diskussion und Filmausschnitte
ArchipelagoLab (C5.225)
Anhand von Filmausschnitten wollen wir gemeinsam diskutieren, ob und in welchen Formen das Konzept der Critical Whiteness produktiv in dokumentarischen und künstlerisch-essayistischen Filmen angewendet werden kann. Inwiefern eigenen sich Critical Whiteness Ansätze im Film für rassismuskritische und dekoloniale Bildpolitiken?
Organisiert von Leon Follert und Julian Volz.
7. März 2024 – Performative approach to the concept of abandonment | Colectivo Penitente

*Veranstaltungshinweis*
19.30 Uhr
Video Installation + Talk with Artists
Colectivo Penitente
Avenir Rösterei (Ilmenaugarten 137c, Lüneburg)
Diese Veranstaltung wird auf Englisch stattfinden.
Colectivo Penitente is a Colombian interdisciplinary art collective. Their video project approaches the concept of abandonment, combining visual arts and dance. The realization of the four chapters dance series was supported by the Colombian Government and enrolled more than fifteen dancers in a collaborative and performative process.
Wintersemester 2023/24
1. Februar 2024 – Georgien und die Avantgarden. Irine Jorjadze im Gespräch
14.15 – 15.45 Uhr
Gespräch
Gast: Irine Jorjadze (via Zoom)
ArchipelagoLab (C5.225)
Diese Veranstaltung wird auf Deutsch stattfinden.
Im Rahmen der ersten europäischen Ausstellung zur Moderne und Avantgarde in Georgien wurden in Brüssel kürzlich Malereien, Grafiken und Filme ausgestellt, die im Gespräch mit der Kuratorin und Kunsthistorikerin Irine Jorjadze vorgestellt und diskutiert werden.
Im Gespräch mit ihr werden wir über das Verhältnis von Kolonialität und Moderne innerhalb der Avantgarde Bewegungen, die sich in Georgien abspielten, sprechen und insbesondere um die heutigen Ausstellungspraktiken dazu. Dabei geht es einerseits um die Arbeit der Kuratorin, u.a. an der Ausstellung „Avant-Garde in Georgia (1900-1936)“, andererseits birgt die Kunst selbst Raum für politischen Diskurs, denn in Fragen der Nationalisierung von Kunst bietet Tbilissi einen interessanten Zwischenraum: Vom Stalinistischen Terror von 1937 zu explizit linken künstlerischen Gegenentwürfen dazu.
Der Fokus des Gesprächs richtet sich insbesondere auf Vorstellungen des Primitiven, eingeschrieben in künstlerische Objekte, die in Tbilissi entstanden und um den Einstieg in einen Diskurs, der Georgien zwischen der Exotisierung durch Außen und der eigenen Exotisierung Anderer verhandelt. So bieten insbesondere die Arbeiten des Künstlers Niko Pirosmani interessante Einblicke darin, wie gesellschaftliche Verhältnisse in künstlerische Produktionen hineinspielen und so in den Objekten Sichtbarkeit erlangen. In der Naiven Kunst und den sogenannten Meistern ohne Schule finden sich einerseits Fragen nach Klassenverhältnissen und materieller Ungleichheit wieder, aber auch Auseinandersetzungen innerhalb der Formensprache. Innerhalb dieser Kunstformen, die einen Anspruch auf Andersartigkeit stellen und auf der Suche nach Authentizität sind, schreiben sich aber auch Denkweisen der Kolonialzeit und so auch Figurationen des sogenannten Primitiven ein. Es findet sich darin eine ästhetische Idealisierung der Erfahrung einer vorindustriellen Zeit, die auch in der Avantgarde in Georgien darin mündete, dass rassistische Stereotype reproduziert werden. Diese als fremd konstruierte Ästhetik ohne Dialog mit den Dargestellten wird zur Methode, um das konstruierte Andere unter Kontrolle zu bringen und gliedert sich somit auch strukturell in die kolonialistische Weltsicht ein.
Die Veranstaltung findet im Rahmen des Seminars „Naive Kunst, Primitivismus und Gegen-Primitivismus“ als Kooperation mit dem ArchipelagoLab statt.
Irine Jorjadze ist Kunsthistoriker und Kuratorin. Sie war Research Kuratorin der europalia Ausstellung „Avant-Garde in Georgia (1900-1936)“ im Bozar, Center for Fine Arts in Brüssel. Sie lebt und arbeitet in Tbilissi.
Katharina Tchelidze ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Kunstgeschichte der Leuphana Universität und schreibt ihre Dissertation über die Künstlergruppe H2SO4.
9. Januar 2024 - Nach Solingen: Politiken ungleicher Verletzbarkeit im Kontext rassistischer Gewalt
18.00 Uhr
C5.325
Vortrag von Çiğdem Inan
Ausgehend von der Verleugnung von Rassismus und den Mechanismen der Opfer-Täter*innen-Umkehr, die bei rechten und rassistischen Anschlägen und so auch nach dem Solinger Brandanschlag zutage traten, verhandelt Çiğdem Inan in ihrem Vortrag die ungleiche Verteilung von Verletzbarkeit innerhalb migrationspolitischer Sicherheits- und Sorgediskurse. Aufgezeigt wird, wie Trauer und Angst den umkämpften Schauplatz bilden, auf dem die Verletzbarkeit von Personen, die von Rassismus betroffen sind, zugleich aberkannt, wieder angeeignet und ausgehandelt wird. Inwiefern kann aus Trauer-, Verlust- und Enteignungserfahrungen im Kontext rassistischer Gewalt eine politische Handlungsmacht hervorgehen, die kraft einer anderen sozialen Relationalität Aufteilungen in verletzbares und nicht-verletzbares Leben abzuschaffen vermag?
Çiğdem Inan ist Soziologin und lebt und arbeitet in Berlin. Ihre Lehr- und Forschungsschwerpunkte sind Affekttheorie, Poststrukturalismus, kritische Migrationssoziologie, queer-feministische Philosophie, Rassismusforschung und postkoloniale Gesellschaftstheorie. Aktuell beschäftigt sie sich mit Politiken negativer Affektivität, Ontologien der Enteignung sowie flüchtiger Widerständigkeit in Bezug auf rassistische Gewalt, die sie u. a. im Kontext rechter und rassistischer Anschläge in Deutschland diskutiert. Zudem arbeitet sie an einem Buch über Das Andere des Affektiven, in dem sie klassische und nicht-klassische Philosophien des Affektiven zusammen mit rassismuskritischen Theorien verhandelt. Sie ist Teil des Verlagskollektivs b_books (Berlin) und Herausgeber*in der Publikationsreihe re fuse.
Die Veranstaltung findet als Kooperation zwischen dem Institut für Soziologie und Kulturorganisation, dem Center for Critical Studies und dem ArchipelagoLab statt.
29. November 2023 - Erinnern
19.30 - 21 Uhr
Kurzfilmscreening und Gespräch
Scala Programmkino
Apothekenstraße 17, 21335 Lüneburg
Eintritt frei
Wie sich erinnern […] Вспоминать von Katja Lell, 10 min, deutsch/russisch mit englischen UT
Lamarck von Marian Mayland, 28 min, deutsch mit englischen UT
Der Fluss ins Vergessen von Zi Li, 18 min, deutsch/mandarin mit englischen UT
Erzählt in der Familie, erfühlt zwischen Generationen, im Material versteckt und wiederentdeckt. In den essayistischen, dokumentarischen und poetischen Arbeiten der Filmemacherinnen Katja Lell, Marian Mayland und Zi Li transformieren sich Prozesse der Erinnerung. Die drei Kurzfilme eröffnen an diesem Abend Einblicke in private Welten, die zugleich vertraut wirken. Sie erzählen Familiengeschichte(n), die Intimes, Politik und Geschichte miteinander verschränken.
Im Anschluss an das Screening wird es ein Gespräch mit den Filmemacherinnen geben, das ihre verschiedenen materiellen und filmischen Zugänge beleuchtet und Grenzen zwischen Erinnertem, Erinnerung und Imaginiertem erkundet.
Die Veranstaltung ist eine Kooperation von ArchipelagoLab und DFG Graduiertenkolleg "Kulturen der Kritik". Organisiert von Leon Follert und Marie Lynn Jessen.
Sommersemester 2023
Labortreffen
Jeden ersten Dienstag im Monat fanden wir uns um 20 Uhr im ArchipelagoLab (C5.225) zum Labortreffen zusammen um uns auszutauschen. Termine: 2. Mai, 6. Juni, 4. Juli.
6. Juli 2023 A Dream of Formication
18.00 - 20.00 Uhr
Gästinnen: Lisa Behrendt, Hanna Zeyen
ArchipelagoLab (C5.225)
Sie unterwandern Nationalstaaten, zersägen Geldscheine, hinterlassen hauchfeine Spuren, ein Manuskript. Sie begegnen uns als Botschafterinnen, Traumgestalten und Unruhestifterinnen. Die Ameise verändert den Menschen, eine Formicarisierung ist nicht aufzuhalten. Ihre Tunnel sind zeitlose Architekturen, die Untergrabung vollzieht sich ins Untunnellierte. Eine Hand, wiedergefunden in einem Ameisenhaufen. Ein Kribbeln, zwei Mandibeln zwicken in die obersten Schichten. Der Beginn eines intraterrestrischen Kontakts.
In Betrachtung verschiedener künstlerischer Kontaktaufnahmen mit den Ameisen wagen wir eine Annäherung.
Lisa Behrendt hat Philosophie, Germanistik und Darstellendes Spiel in Braunschweig studiert und ist momentan als Kellnerin und als freie Journalistin für ein Stadtmagazin tätig.
Hanna Zeyen ist Studentin der Kultur- und Nachhaltigkeitswissenschaften in Lüneburg und Mitarbeitende in einem Kunstverein.
Beide sind Mitglied in der Ameisenschutzwarte Niedersachsen und ausgebildete Ameisenhegerinnen.
29. Juni 2023 - Freinetmaschine. Radikale Pädagogik und kollektives Publizieren
18.00 - 20.00 Uhr
Gast: Gerko Egert
ArchipelagoLab (C5.225)
„Den Weg zu bereiten, der vom wissenschaftlichen Forschungsansatz über das Experiment und die Methode bis hin zu dem führt, was wir Kunst nennen, das ist die Aufgabe der Technik – in unserem Fall der pädagogischen Technik…“ C. Freinet
Als der französische Pädagoge Célestin Freinet die Druckerpresse zum Zentrum seiner Pädagogik machte, ging es ihm um mehr als nur den Schüler:innen das Drucken beizubringen. Für ihn waren das Setzen und Vervielfältigen, Schreiben und Verteilen, das Redigieren und Gestalten einer Zeitschrift von Schüler:innen für Schüler:innen selbst wesentliche Techniken seiner Pädagogik.
Ausgehend von dieser engen wie experimentellen Kopplung von Pädagogik und Publizieren, Lernen und Drucken, Denken und Handeln erkundet der Vortrag das politische Potential aktueller und historischer Techniken einer radikalen Pädagogik. Welche Räume, Formate und Praktiken des selbstorganisierten, open-source und peer-to-peer Lernens gab und gibt es? Wie können auch heutzutage künstlerische, aktivistische und kollektive Techniken dazu dienen anderes, marginalisiertes Wissen zu vermitteln? Vor allem: Wie können sie dieses auf andere Weise vermitteln? Wie wird also aus einer Technik eine pädagogische Technik?
Gerko Egert ist Performance- und Medienwissenschaftler. Zurzeit ist er Privatdozent am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft der Justus-Liebig-Universität Gießen. Er war Vertretungsprofessor an der Freien Universität Berlin und der HBK Braunschweig. Er forscht zu Philosophien und Politiken der Bewegung, Kunst und radikaler Pädagogik, planetarischem Handeln, Tanz und Performance seit dem 20. Jh., Prozessphilosophie sowie (spekulativem) Pragmatismus. Neben seiner Promotion Berührungen. Bewegung, Relation und Affekt im zeitgenössischen Tanz (Transcript 2016, engl.: Routledge 2020) umfassen seine Publikationen “Operational Choreography. Dance and Logistical Capitalism” (Performance Philosophy 2022) sowie den Sammelband Experimente lernen, Techniken tauschen. Ein spekulatives Handbuch (hrsg. mit Julia Bee, 2020).
Zusammen mit Julia Bee betreibt er die Publikationsplattform nocturne.
13. Juni 2023 Empire Me - Der Staat bin ich (Paul Poet, 2011, 100 Minuten)
18.00 - 20.00 Uhr
Screening
ArchipelagoLab (C5.225)
In Empire Me versammelt Paul Poet sechs unterschiedliche Do-It-Yourself-Staaten und Mikronationen, die sich als Experimentierfelder neuer Lebensformen sehen. Die vorgestellten und teils umstrittenen Gegengründungen wollen ihre eigenen Welten erschaffen und sich damit tradierten Ausformungen von Gesellschaft und Staat entgegenstellen.
Mit den Bewohner:innen von Sealand, Hutt River, Damanhur, ZeGG, Christiania und den Schwimmenden Städten von Serenissima.
Das Screening ist organisiert von dem Projekt „Alltag im Dissens“ von Andrea Kretschmann und findet in Kooperation der Forschungsinitiative Kulturen des Konflikts statt.
30. Mai 2023 - Cunt Cunt Slay / ContraPoints / Natalie Wynn über Neid und die soziale Funktion eines widerständigen Gefühls
17.00 - 20.00 Uhr
Gast: Lucas Tiemon
ArchipelagoLab (C5.225)
Ob in der Uni, auf Arbeit oder wenn sich die beste Freundin wieder eine sexy Person klärt – man selbst aber alleine bleibt: Neid begegnet uns in unserem Alltag immer wieder. Darum lädt Lucas Tiemon zum gemeinsamen Gucken des Videoessays von ContraPoints ein, das sich genau diesem Thema annimmt. Darin geht es um die kulturgeschichtliche Genese des Neid-Begriffs, seine soziale Funktion und eine Auseinandersetzung trotz Tabuisierung dieser Todsünde. Im Anschluss an das Essay möchte Lucas Tiemon, der über das Thema seine Bachelor Arbeit schreibt, mit euch diskutieren und reflektierten.
23. Mai 2023 - Deleuze totale 9 to 5
9.00 - 18.10 Uhr
ArchipelagoLab (C5.225)
Screening in Französisch mit englischen Untertiteln.
Das Abécédaire ist der einzige Auftritt von Gilles Deleuze im Fernsehen. In knappen acht Stunden interviewt Journalistin Claire Parnet den französischen Philosophen und hangelt sich mit ihm entlang des Alphabets einmal quer durch Deleuzes philosophischen Überlegungen. Das Interview wurde 1989-1990 aufgezeichnet, jedoch auf Wunsch von Deleuze erst nach seinem Tod 1995 ausgestrahlt.
Wir werden das Werk in 4 Blöcken zeigen, alle an einem Tag mit Pausen. Stoßt dazu, wie es euch passt oder haltet den Marathon mit uns durch. Wir freuen uns auf alle, selbst wenn es nur für euren Lieblingsbuchstaben ist!
Erster Block 9.00 - 11.10 Uhr A Animal B "Boire" (Drink) C Culture D Desire E "Enfance" (Childhood) | Zweiter Block 11.30 - 13.10 Uhr F Fidelity G "Gauche" (Left) H History of Philosophy I Idea J Joy K Kant | Dritter Block 14.10 - 16.10 Uhr L Literature M Malady N Neurology O Opera P Professor | Vierter Block |
16. Mai 2023 Let's talk about unease in academia
18.00 - 21.00 Uhr
Film screening and discussion
Guests: Initative "Undoing Unease"
ArchipelagoLab (C5.225)
The event will be held in English.
Have you ever experienced unease in academia? What does “unease” mean to you? We, the initiative “Undoing Unease” and the ArchipelagoLab, invite you to join our screening and discussion of the documentary “Picture a Scientist” which focuses on how exclusionary structures, harassment and diffuse power mechanisms discriminate against marginalized people. You are welcome to come by, share experiences or just listen.
11. Mai 2023 - MAHKU. Daniel Dinato und Ibã Huni Kuin
16.00 - 17.30 Uhr
Gespräch
Gäste: Ibã Huni Kuin & Daniel Dinato (via Zoom)
ArchipelagoLab (C5.225)
Diese Veranstaltung wird auf Englisch und Portugiesisch (übersetzt) stattfinden.
Die 2012 von Ibã Huni Kuin und seinem Sohn Bane Huni Kuin gegründete Bewegung der Huni Kuin Künstler (MAHKU) ist seit über einem Jahrzehnt in der brasilianischen zeitgenössischen Kunstszene präsent - derzeit sind sie im Museu de Arte de São Paulo (MASP) mit der Ausstellung Mirações vertreten. Die Präsentation des Forschers Ibã Huni Kuin und des Kurators Daniel Dinato über MAHKU und ihre laufende Zusammenarbeit findet im Rahmen eines Dialogs mit Studenten des Seminars "Decolonial Thought and Practice" unter der Leitung von Raphael Daibert auf Englisch und Portugiesisch statt.
In order to decentralize thought and practice from Europe and focus on subjectivities from other geographies, the main questions of the seminar Decolonial Thought and Practice are: How do contemporary art forms respond to a suppressing (art) history that has historically erased multiple voices? What is the role of art in resisting and creating worlds otherwise? Learning from Global Southern theorists, 'Decolonial Thought and Practice' intends to collectively research the thinking and the doing of theory and art practitioners that in their politics and art forms act as openings to other landscapes of understanding.
Ibã Huni Kuin is an artist, researcher, and txana, a specialist in the chants of ayahuasca. In the 1980s, he began to research with his father, Tuin, and his uncles to register and reclaim the ayahuasca chants, called huni meka, and the Hanxta Kuin language, the language of the Huni Kuin. It was in this context that he and his son Bane founded the Movement of Huni Kuin Artists (MAHKU) in 2012. Ibã is also an activist who fights for the affirmation of Huni Kuin culture and for its economic and political autonomy.
Daniel Dinato is an anthropologist and curator. Since 2016 he has been working and researching with MAHKU. Together, they organized the exhibitions Yube Inu, Yube Shanu, MAHKU: Songs of Images and MAHKU: Sell canvas, buy land. He is currently developing his PhD at the University of Quebec in Montreal, Canada.
Raphael Daibert is a Brazilian curator, artist and researcher based in Berlin. He is a research associate at the Institute of Philosophy and Art History and PhD candidate at the Cultures of Critique Research Training Group at Leuphana University Lüneburg and is, during this semester, leading the seminar 'Decolonial Thought and Practice'.
Material:
Auf Nachfrage steht unter archipelagolab@leuphana.de zur Vorbereitung ein Text von Daniel Dinato zur Verfügung - die Lektüre ist zur Teilnahme aber nicht nötig.
Amilton Mattos' Film "O sonho do nixi pae (2015)" kann hier angesehen werden.
Wintersemester 2022/23
28. Februar 2023 - Dejla Haidar zur Jineolojî
18.00 - 20.00 Uhr
ArchipelagoLab
Die Veranstaltung wird von einer übersetzenden Person begleitet.
Gast: Dejla Haidar (Kobanê Universität, Rojava Universität Qamislo)
Dejla Haidar, die Dozentin für Jineolojî an der Kobanê Universität und der Rojava Universität in Qamislo ist, wird auf einer Reise durch Deutschland auch das ArchipelagoLab besuchen. Dies ist eine Premiere, da damit zum ersten Mal eine Bildungsdelegation aus der Selbstverwaltungsregion Nord- und Ostsyrien, bekannt als Rojava, nach Deutschland kommen wird. Es besteht von Seiten der Delegation Interesse, den Aufbruch in der Bildungsarbeit und die neuen Universitäten mit freiheitlich-demokratischem Bildungsansatz in Rojava und insbesondere die Jineolojî vorzustellen, kritische Ansätze an deutschen Hochschulen kennenzulernen und Möglichkeiten eventueller zukünftiger Kooperationen zu erörtern.
Die Jineolojî betrachtet die Geschichte von Patriarchat, Staat, Kapitalismus und Gesellschaft aus der Perspektive der Frauen sowie des Lebens. Dabei sucht sie gemeinsam mit der Gesellschaft nach Lösungen der drängenden sozialen Probleme und für Geschlechterbefreiung, Demokratie und Ökologie.
26. Januar 2023 - Semesterausklang mit Screening
18.00 - 20.00 Uhr
ArchipelagoLab (C5.225)
Um das Semester ausklingen zu lassen, laden wir euch zu einem Screening der aufwühlenden Doku Feels Good Man (Arthur Jones, 2020) zum Ursprung von Pepe the Frog mit Snacks und Drinks ein. An diesem Abend wollen wir mit euch auch das Semester Revue passieren lassen – und vielleicht gibt es dann schon die eine oder andere Idee für das Programm im Sommersemester!
17. Januar 2023 - Künstlerisch-Aktivistische Interventionen und neue Formen des Storytelling
18.00 - 20.00 Uhr
Ateliergespräch
ArchipelagoLab (C5.225)
Gäste: Paula Hildebrandt und Kathrin Wildner
Wie steht es um das Verhältnis von Forschung, Kunst und Aktivismus? Und wie findet man die entsprechenden Erzählungen und Ausdrucksweisen für dieses Verhältnis? Diese „Urfragen“ des ArchipelagoLabs möchten wir gerne mit den künstlerisch-forschenden Aktivistinnen, Autorinnen und Verlegerinnen Paula Hildebrandt und Kathrin Wildner diskutieren. In einem offenen Ateliergespräch wollen wir uns der Frage annehmen, unter welchen Bedingungen Kultur und Wissenschaft zusammenkommen (oder auch nicht), was dies mit Praktiken des Storytellings zu tun hat, und wieso der Elefant im Seminarraum (aber auch im sozialen, Kunst- oder Stadtraum) absolut real (wenn auch sehr vielgestaltig) ist. Es geht um poetische, aberrante, radikale und existenzielle Formen von Forschung, die erst durch ihren minoritären oder subalternen Status einen frischen Blick oder ein gutes Gefühl eröffnen. Hierzu werden Paula und Kathrin aus ihren Praxiserfahrungen berichten, wir werden einen Auszug aus Paulas kürzlich erschienen Buch Welcome City hören und Möglichkeiten des Büchermachens als kulturpolitische Intervention kennenlernen. Es steht nicht mehr und nicht weniger auf dem Spiel als die für KuWis (aber auch andere) essenzielle Frage: Wieso tun wir das hier eigentlich? Und wie ließe es sich anders, freudvoller, oder auch mit mehr Punch tun?
Paula Hildebrandt ist Autorin und Filmemacherin, die in ihren Arbeiten performative Aktion, experimentelles Schreiben, Fotografie, Video und künstlerische Lehre verbindet. Ihr jüngstes Buch „Welcome City“ (adocs 2022) entwirft Hamburg als Willkommensstadt. Ausgebildet in Berlin, Sussex und Cambridge, war sie in der Internationalen Entwicklungszusammenarbeit tätig und co-kuratierte ÜBER LEBENSKUNST am Haus der Kulturen der Welt. Sie hat an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee und der Universidade Federal in Rio de Janeiro unterrichtet und sich in ihrer Promotion an der Bauhaus Universität Weimar mit künstlerischen Interventionen und zeitgemäßen Formen von politischer Partizipation beschäftigt. Ihre Erzählungen, Essays und wissenschaftliche Texte (Urbane Kunst, The Reseacher is Present) erschienen in diversen Magazinen (PERIPHERIE, polar) und Sammelbänden, für das Goethe-Institut, Kunstvereine und Dramaturgische Gesellschaften. Die Installation und Videoarbeit „Logistics of Paradise“ wurde im Kontext des GRET REPORT 2020 auf Kampnagel gezeigt. Von 2015 bis 2018 koordinierte sie das Graduiertenkolleg „Performing Citizenship“.
Kathrin Wildner ist Stadtanthropologin und betreibt ethnographische Feldforschung in New York City, Mexiko-Stadt, Istanbul, Bogotá und anderen städtischen Ballungsräumen.
Sie forscht mit (künstlerischen) Methoden von Sound, Mapping und Walking zu Fragen des öffentlichen Raumes und der Urban Citizenship. Sie ist Gründungsmitglied von metroZones - Center for Urban Affairs und an einer Vielzahl von transdisziplinären Projekten beteiligt, Publikationen, Ausstellungen, Workshops und weiteren performativen Vermittlungsformaten (www.metrozones.info). Sie lehrt an internationalen Hochschulen, wie der Universität Hamburg, der Leuphana Universität Lüneburg, der Europa-Universität Viadrina oder der Universidad Autonoma Metropolitana in Mexiko Stadt. Von 2005 bis 2007 leitete sie das Forschungsprojekt “Theorien des öffentlichen Raumes” an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung HFG, Karlsruhe. Sie war Professorin für Urban Anthropology an der HCU, Hamburg (2012-2021) und Gastprofessorin im Masterstudiengang "Spatial Strategies" an der Kunsthochschule Weißensee, Berlin (2013-2015).
15. Dezember 2022 - Ästhetiken der (neuen) Rechten III - Misogynie, Anti-Gender und rechte Aneignungen von Feminismus
18.00 - 20.00 Uhr
Workshop
Online (Zoom) // ArchipelagoLab (C5.225)
Gäste: Sophia Bembeza (Athen) und Julia Haas (Wuppertal), Christoph Brunner
Dieser Workshop ist für maximal 30 Personen und wird online (Zoom) und im ArchipelagoLab (C5.225) stattfinden, ihr seid an beiden Orten willkommen.
Wir bitten um Anmeldung an archipelagolab@leuphana.de. Nach Anmeldung schicken wir euch den Link zur Teilnahme zu.
Der Workshop befasst sich mit den Ästhetiken und Online-Praktiken der (neuen) Rechten. In dieser Iteration der Workshopreihe wenden wir uns dem komplexen Thema der Misogynie und dem „rechten Feminismus“ zu. Zwischen Incels, Antigender-Aktivistinnen und Anrufungen nationalistischer Frauen kursieren unterschiedliche Vorstellung von Weiblichkeit als Ziel von Gewaltfantasien ebenso wie als strategische Figuren für politische Aktivierungen. Wir wollen uns gemeinsam mit den Teilnehmenden diese Weiblichkeitsbilder und ihren medialen Verwendungen genauer anschauen und so die tiefgreifende Verknüpfung queer-, trans- und frauenfeindlicher mit rechten Ideologien aufdecken.
Sophia Bembeza, Julia Haas und Christoph Brunner werden den Workshop über Zoom abhalten.
Sofia Bempeza ist Künstlerin, Kunst- und Kulturtheoretikerin (Athen/Zürich) und Autorin des Buchs Geschichte(n) des Kunststreiks. Arbeitsschwerpunkte: Dissens und Polyphonie, Ästhetiken der neuen Rechten, queer-feministische Kunst- und Wissensproduktion und Formen des Kollektiven.
Julia Haas ist Soziologin (M.A.) und arbeitet auf wissenschaftlicher und bildungspolitischer Ebene zu den Themen Frauen in der extremen Rechten und Antifeminismus. Sie ist Teil des Netzwerks feministische Perspektiven und Intervention gegen die (extreme) Rechte, kurz: femPI, und Autorin des Buches„Anständige Mädchen“ und „selbstbewusste Rebellinnen“. Aktuelle Selbstbilder identitärer Frauen erschienen bei Marta Press. Zurzeit arbeitet sie als Projektverantwortliche für das Projekt „Spotlight – Antifeminismus erkennen und begegnen“ der Wuppertaler Initiative für Demokratie und Toleranz e.V.
Christoph Brunner verwaltet momentan die Professur für praktische Philosophie an der Leuphana Universität Lüneburg und forscht zu Medienästhetiken sozialer Bewegungen, Politiken des Ästhetischen und translokalen Vernetzungspraktiken.
1. Dezember 2022 - "Did you know that 'Dammit I’m mad' spelled backwards is 'Dammit I’m mad'?"
18.30 - 20.00 Uhr
Artist Talk und Diskussion
Avenir Rösterei (Ilmenaugarten 137c)
Gast: Jana Vanecek (Zürich)

Die Arbeiten von Jana Vanecek bewegen sich an den Schnittstellen von Kunst, Recherche, Wissenschaft und Literatur und verhandeln Mental Health und Neurodivergenz im Kontext von vielschichtig verwobenen sozio-politischen Diskursen. Vanecek wählt Themen auf der Grundlage persönlicher Erfahrungen aus, aber der Fokus liegt nicht auf der "individuellen Person". Das schreibende und/oder künstlerische "Ich" wird in den Arbeiten dezentralisiert, um die kulturellen, politischen, ökonomischen und sozialen Verstrickungen aufzuzeigen, die dieses "Ich" - aber auch die sozialen Realitäten vieler anderer Leben - prägen. Vanecek beleuchtet die gewählten Themen aus unterschiedlichen disziplinären Perspektiven und nutzt die Kombination verschiedener Stimmen als strukturierendes Prinzip.
In der Präsentation wird Jana Vanecek zwei Arbeiten vorstellen, die einen Auszug aus ihrer künstlerischem Forschungsprojekt über Neurodiversität, Mental Health und Koautor:innenschaft mit künstlicher Intelligenz bilden. Anschliessend findet eine Diskussion mit Christoph Brunner und Marie Lynn Jessen statt.
Geboren in der Tschechoslowakei und geprägt von dessen Ausformung des Realsozialismus, arbeitet Jana Vanecek (all pronouns/none) derzeit als wissenschaftliche Mitarbeiter:in an der ZHdK, sowie als Künstler:in und Autori:n. Sie hat Fine Arts, Theorie und Transdisziplinarität studiert. Medical Humanities, Neurodiversität, queer-feministische Technowissenschaft und Sprache sind ihre Hauptinteressen. Vanecek war 2021 für den SWISS ART AWARD nominiert und hat 2022 die ProHelvetia Residency Shanghai (CN) und das Kunststipendium der Stadt Zürich (Atelieraufenthalt Genua) erhalten. Im Juni 2022 erschien Vaneceks Buch ID9606/2a-c: Dispositve eines Virus im transversal Verlag.
24. November 2022 - Yet We Laugh
18.00 - 20.00 Uhr
Performance
ArchipelagoLab (C5.225)
This event will be held in english
Gast: Gabriel Francisco Lemos (São Paulo)
Yet We Laugh is a performance in which the artist and researcher Gabriel Lemos explains to a laptop what laughter and humor could mean to a human being. During this 45 minutes performance, the audience will also listen to the sonic learning process of a machine attempting to laugh. Based on text and sound, Yet We Laugh is a speculative lecture performance that articulates some of the reasons why we are sometimes possessed by laughter. The research that motivates this work is concerned with laughter's effect on psychology and how humor and absurdity could break with daily control feedback loops.
Gabriel Francisco Lemos (1988, lives and works in São Paulo, Brazil) is a composer, visual artist, and researcher working at the intersection between performance and composition in interdisciplinary contexts. His work concerns subjects related to sound, language, and technological mediation. From 2019 onwards, Lemos collaborates with GAIA (Art and Artificial Intelligence Group) in partnership with the Center for Artificial Intelligence (C4AI / INOVA-USP). As a Ph.D. candidate at the University of São Paulo (ECA-USP), Lemos researches the implementation of neural networks for creative purposes, its aesthetic possibilities, epistemic influences, and socio-political impacts in culture.
17. November 2022 - Going to, Making Do, Passing Just the Same
18.00 - 20.00 Uhr
Artist Talk
ArchipelagoLab (C5.225)
This event will be held in english
Gäste: Edith Brunette und François Lemieux (Montreal/Berlin)
Artists, authors, and researchers Edith Brunette and François Lemieux will present their recent artwork Going to, Making Do, Passing Just the Same. Installation, videos, performances, as well as a book compose this project which was the result of many collaborations amongst friends old and new with whom they wanted to think further about inhabiting: how to live in this world, a ruin of our own making? An inquiry into the ordinary, Going to, Making Do, Passing Just the Same led them to develop a methodology to explore and magnify the often hidden infrastructures of State capitalism, and some of the ways people circumvent their frontiers and rules.
We will propose elements of reflection to pay better attention to what binds us together in order to thwart our economy’s undesirable practices, temporalities, and ways of being. If these ruins are the signs of a rapidly collapsing world, we must ask ourselves: What do we want to fight for, and with whom?
François Lemieux’s post-disciplinary art activity brings together practice, publishing and research in the form of exhibitions, documents and situations that address language, space and power. Current and upcoming projects include: Organ of Cause and Effect (2022) Künstlehaus Bethanien, Berlin; Désoeuvrer la Valeur / Derivative Value, curated with Erik Bordeleau, Marilou Lemmens & Bernard Schutze, VOX—Centre de l’image contemporaine, Montréal (2022); Going to, Making do, Passing Just the Same, with Edith Brunette, Leonard and Bina Ellen Gallery, Montréal (2021) / Biennale nationale de sculpture contemporaine, Trois-Rivières (2022) / Espace Mach, Université de Sherbrooke (2022); Variations autour d’un Patio, curated by Pavel Pavlov, Le Patio, Aylmer (2021); Primary attempts and related materials, Sapporo Tenjinyama Art Studio, Sapporo (2019). Recent publications include: Le Merle vol. 6, no. 1, At the Edges of Empire: Measures of Peter Sloterdijk, with Erik Bordeleau and Dalie Giroux [online: lemerle.xyz] (2021); and the book Going to, Making do, Passing Just the Same, edited with Edith Brunette, Leonard and Bina Ellen Gallery, Concordia University Press, Montréal (2021).
Edith Brunette combines artistic practice and theoretical research. Both aspects of her practice reflect on discourses in relation to artworks in the field of the arts, and to what they reveal of the political forces and games at work. Her projects deal in particular with video surveillance (Caméraroman, 2011), liberty of speech in times of social crisis (Consensus, 2012) and the artists’ political agency (Faut-il se couper la langue ?, 2013; Cuts Make the Country Better, 2015, in collaboration with François Lemieux). Her work has been presented in multiple venues in Canada, including Galerie de l’UQAM, Skol, articule (Montréal), Axenéo7 (Gatineau), and Le Lieu (Québec). She has participated in various art residencies in Québec (Optica, DARE-DARE, Praxis, La Chambre blanche) and France (art3, Valence). As an author and researcher, she regularly publishes texts in journals and art publications. A cofounder of the organization Journée sans culture, she is currently enrolled in a PhD program in political science at the University of Ottawa.
3. November 2022 - At the Thresholds of Sleep: Sound, Ecology and Experiment
18.00 - 20.00 Uhr
Workshop
ArchipelagoLab (C5.225)
This event will be held in english
Gäste: Nik Forrest und Alanna Thain (Montreal)
Sleep exists as a critical and opaque threshold—between public and private, individual and collective, body and environment. Some would argue that the roots of the contemporary Western understanding of sleep start with an ecological experiment in biopolitical management: the 1938 descent into Mammoth Cave by Nathanial Kleitman, the so-called father of sleep studies. Kleitmen’s work, as Matthew Wolf Meyer puts it, aimed to turn "individual experiences of sleep into the sleep of the masses". Kleitman and his grad student idealized the cave as an ecology of control, a black box divorced from daylight that would allow them to experimentally reset their circadian rhythms in accordance with a 28 hour cycle. More recently, Jonathan Crary has argued that we are taking part in a mass experiment with the 24/7 lightbox of late capitalism, in an always on and lit-up world. Between black box and light cube, how else might we think sleep as an ecology, one characterised by an experience we call “thresholding”? In part one, we’ll look at the emergence of modern sleep in terms of crisis, control and creativity, across examples from art and activist projects such as the Sensory Ethnography Lab at Harvard, New Circadia, Meet to Sleep, Black Power Naps, Sleep79 (Matthew Fuller and Shu Lea Cheang) and more. In the second part, we will experiment with ecological sound techniques that attempt to cultivate collective forms of rest and thresholding.
Selected readings: Excerpts from Matthew Fuller. How to Sleep: The Art, Biology and Culture of Unconscousness.
2. November 2022 - Semesterauftakt mit Lektüre und Häppchen
18.00 - 20.00 Uhr
ArchipelagoLab (C5.225)
Zu Beginn eines neuen Semesters im ArchipelagoLab möchten wir mit euch über Ruth Sondereggers Idee der Ansteckung reflektieren und anhand dessen auch darüber, was das Lab für uns ist. Alle, die dazu Lust haben, können „Foucaults Kyniker_innen. Auf dem Weg zu einer kreativen und affirmativen Kritik“ lesen und uns am 2. November abends im Lab treffen.
Zusammen sein, zusammen reden.
Sommersemester 2022
7. Juli 2022 - Plants_Intelligence. Learning like a Plant
18.00 - 20.00 Uhr
ArchipelagoLab
Vortrag und Diskussion
Auf Englisch.
Gäst:innen: Yvonne Volkart, Dr. Felipe Castelblanco, Julia Mensch, Rasa Smite
Presentation and discussion with Yvonne Volkart, Rasa Smite, Felipe Castelblanco, Julia Mensch about their ongoing Swiss National Foundation research project.
In this presentation we explore an angle of neo-extractivism by attending to the non-human beings that bear the heavy toll of the very promises of development. Across the Global South, plants remain instrumental for economic agendas that seek to level up the output of the region in the global economy, via agroindustry, ‘green’ revolutions or land-use policies that run on novel modes of resource extraction. However, plants’ unique capacity for survival is also the creation and sustenance of the living. Plants solve problems, adapt to and form their environments, or endure hard times and reappear where devastation and ecocide precede. In doing so, they form alliances with farming and Indigenous medicine collectives, with plant breeding scientists, agroecologists, and artists to device modes of resistance and survival. Therefore, this presentation unpacks key questions concerning plant intelligence and presents ongoing research by artists and theorists working with project partners across Argentina, Colombia’s Andean-Amazon region, and Northern Switzerland.
29. Juni 2022 - Ästhetiken der (neuen) Rechten Teil 2 - Humor, Ironie, Zynismus
18.00 - 20.00 Uhr
online (Zoom)
Workshop
Mit Sofia Bempeza, Christoph Brunner und Fabian Schäfer
Der Workshop befasst sich mit Onlinepraktiken der (neuen) Rechten und ihren spezifischen visuellen Codierungen. Humor, Ironie und Zynismus sind hierbei immer wieder auftauchende Motive, die vermeintlich rassistische Inhalte und misogyne Haltungen verharmlosen sollen. Zugleich ist Humor ein zentrales Vehikel, um eine niedrigschwellige Annäherung potenzieller Interessent*innen zu ermöglichen. Der Workshop bietet kurze orientierende Inputs, u.a. mit bildanalytischen, kulturspezifischen (insb. Japan) und medienkulturwissenschaftlichen Perspektiven und lädt alle Beteiligten herzlich dazu ein, Materialien zur Diskussion und gemeinsamen Analyse mitzubringen.
Anmeldung bis spätestens 29.06.2022 um 15:00: archipelagolab@leuphana.de
Sofia Bempeza ist Künstlerin, Kunst- und Kulturtheoretikerin (Athen/Zürich) und Autorin des Buchs Geschichte(n) des Kunststreiks. Arbeitsschwerpunkte: Dissens und Polyphonie, Ästhetiken der neuen Rechten, queer-feministische Kunst- und Wissensproduktion und Formen des Kollektiven.
https://sofiabempeza.org
Christoph Brunner ist Juniorprofessur für Kulturtheorie und vertritt zurzeit die Professur für Praktische Philosophie an der Leuphana Universität Lüneburg. In seiner Forschung befasst er sich mit Politiken des Ästhetischen in sozialen Bewegungen und ihren medialen Umwelten. Schwerpunkte bilden hierbei affekttheoretische Zugänge, Prozesse der Dekolonisierung und ihren Technopolitiken.
Fabian Schäfer ist Professor für Japanologie an der FAU Erlangen-Nürnberg. Er forscht zur digitalen Transformation der politischen Öffentlichkeit, insbesondere den Themen Social Bots und Hate Speech sowie der sprachlichen Normalisierung von neurechten und rechtspopulistischen Diskursen in Japan und Deutschland.
22. Juni 2022 - Plenum & Lab Dinner
18.00
ArchipelagoLab (C5.225)
Nach einer langen Pause treffen wir uns am 22. Juni ab 18 Uhr erstmals wieder zum Plenum im ArchipelagoLab (C 5.225). Wenn ihr also Lust habt, gemeinsam über das Lab und das, was es sein kann, nachzudenken, und euch vielleicht sogar vorstellen könnt, eigene Ideen und Projekte einzubringen, dann kommt vorbei!
Mehr Infos zum Lab findet ihr auf unserer Webseite: https://www.leuphana.de/institute/ipk/archipelago-lab.html
Es wird ein herzhaftes Buffet mit hausgemachten Leckereien, Kaltgetränke und zum Ein- und Ausklang ganz viel Musik geben. Anmeldungen bis zum 21.06. (10 Uhr) bitte an: archipelagolab@leuphana.de.
4. Mai 2022 – Decolonial Anesthesia and the Question of Solidarity
18.00 - 20.00 Uhr
Workshop
ArchipelagoLab (C5.225)
Gäst:innen: Flavia Meireles, Tiara Roxanne, Christoph Brunner
Registrations by mail to archipelagolab@leuphana.de
The workshop will deal with the double bind of coloniality and modernity in their anesthetizing perturbations. Colonial Anesthesia is a term we borrow from the Brazilian indigenous artist Lian Gaia. In this context, anesthesia pertains to both, a set of strategies immanent to colonial violence covering up the atrocities of its continued acting and to the anesthetizing capture of the possibilities of decolonization. Caught between the colonial and the decolonial anesthetic, we ask about practices, techniques and gestures of solidarity with decolonial struggles of the South speaking from our institutional, artistic, and activist practices as well as geopolitical situatedness. We do so by acknowledging our own defeat while not giving up on a sensibility for shared urgency. Through explorations of collaborations with indigenous artists and activist, engagements with digital embodiments and data sovereignty, and ways of re-inventing a fugitive transversal vocabulary the workshop opens a space for sharing the untranslatable sensations and concerns that permeate an all too colonial present. We invite people to bring questions, invent possible futures, and fabricate counterpoisons against the numbing power of colonial anesthesia.
There will be food, drinks, and sofas.
Flavia Meireles is a (dance) professor at the Graduate Program of Ethnical-racial Relationships (PPRER) at CEFET-RJ (Brazil). She holds a Ph.D. in Communication and Culture from the Federal University of Rio de Janeiro (UFRJ). Amongst others she is a visiting researcher at the Center for Transforming Sexuality and Gender (CTSG) at the University of Brighton (UK). Her main interests are grassroots social movements in Brazil and Latin America, especially indigenous movements and the plurality of feminists LGBTQIA struggles and discourses; politics of body; decolonial feminism from Global South perspectives; conditions and work of the artist; dance, cinema, visual arts and intersected politics of race, gender and sexuality.
Tiara Roxanne is a Postdoctoral Fellow at Data & Society in NYC. They are a Tarascan Indigenous Mestiza scholar and artist based in Berlin. Roxanne's research and artistic practice investigates the encounter between Indigeneity and AI by interrogating colonial structures embedded within machine learning systems. Their work explores the notion that decolonization is not possible, therefore, we must establish decolonial gestures. Tiara has presented at Images Festival (Toronto), Squeaky Wheel Film and Media Art Center (NY), Trinity Square Video (Toronto), European Media Art Festival (Osnabrück), University of Applied Arts (Vienna), SOAS (London), SLU (Madrid), Transmediale (Berlin), Duke University (NC), among others.
Christoph Brunner is Assistant Professor for Cultural Theory at Leuphana University Luneburg. His research focuses on the media aesthetics of social movements and processes of sense/making with a particular sensibility toward post- and decolonial perspectives. He is PI of the DFG-Research Network "Other Knowledges in Artistic Research and Aesthetic Theory“ and the DFG project "Participatory Critique as Tansformative and Transversal With“. Recent publication with Amélie Brisson-Darveau: Texturing Space - Towards an Exponential Cartography.
Wintersemester 2021/22
25. Januar 2022 - Ästhetiken der (neuen) Rechten. erkennen, analysieren, widerlegen
18.00 - 20.00 Uhr
online (Zoom)
Workshop
Gäst:innen: Sofia Bempeza und Christoph Brunner
Der Workshop befasst sich mit den Ästhetiken (neuer) Rechter Bewegungen und ihren medialen Umwelten. Neben den einschlägigen und klar erkennbaren Bildsprachen klassischer rechter Ästhetiken, sind die Ausdrucksweisen neuerer rechter Bewegungen von einer beabsichtigten Ambivalenz sowie durch taktische Aneignung unterschiedlicher kultureller Kodes bestimmt, die rassistische, diskriminierende und antisemitische Inhalte hinter einer vermeintlich verharmlosten (z.B. Meme) Oberfläche verschleiern. Ebenso tragen digitale Plattformen und mediale Taktiken zu neuen Formen der Verbreitung und Zirkulation dieser Inhalte bei, die sowohl „eigene“ Öffentlichkeiten schaffen als auch affektpolitisch Mainstreamdiskurse erreichen.
Nach kurzen Inputs der Workshopleitenden, möchten wir gemeinsam Materialien anschauen, diese analysieren und uns über Formen des Widerlegens austauschen. Hierzu werden wir eine vorbereitende Lektüre aus Simon Stricks Rechte Gefühle lesen. Es dürfen gerne Beispiele zur Diskussion mitgebracht werden.
Simon Strick: Rechte Gefühle – Affekte und Strategien des digitalen Faschismus, Lektüre: S. 105-127.
Der Workshop findet online statt und ist auf 25 Teilnehmer*innen beschränkt.
Für die Anmeldung und den Erhalt der Lektüre bitte an archipelagolab@leuphana.de bis zum 15. Januar 2022 schreiben.
Sofia Bempeza ist Künstlerin, Kunst- und Kulturtheoretikerin (Athen/Zürich) und Autorin des Buchs Geschichte(n) des Kunststreiks. Arbeitsschwerpunkte: Dissens und Polyphonie, Ästhetiken der neuen Rechten, queer-feministische Kunst- und Wissensproduktion und Formen des Kollektiven. https://sofiabempeza.org
3. Dezember 2021 - Buchvorstellung // Texturing Space - Towards an Exponential Cartography
19.00 Uhr
Delphi Showpalast (Eimsbüttler Chaussee 5, Hamburg)
Gäst:innen: Christoph Brunner, Nuria Krämer, Patrick Müller, Jana Vanecek
Gemeinsam mit Autor*innen aus Zürich stellen wir den soeben erschienen Sammelband Texturing Space - Towards an Exponential Cartography von Amélie Brisson-Darveau und Christoph Brunner (Hg.) bei der Booky McBookface (temporärer Buchladen mit Veranstaltungsprogramm) in Hamburg vor. Das bei adocs Publishing erschienene Buch befasst sich mit künstlerisch-forschenden und kulturtheoretischen Zugängen zur Textur - einem Begriff, dessen theoretische und pragmatische Auslegung ein hohes Potenzial für Strategien und Techniken der Erkundung urbaner, sozialer und politischer Räume erlaubt.
https://adocs.de/de/buecher/monografie/texturing-space-towards-exponential-cartography
27. Oktober 2021 - Plenum
17.00 Uhr
ArchipelagoLab (C5.225)
Mit der Rückkehr zur Präsenzlehre wird auch unser offener Raum für Veränderung, um binäre Theorie-und-Praxis-Strukturen zu durchbrechen und neue Denkpfade zu entdecken, nicht mehr nur Online existieren, sondern endlich wieder auch in Reallife! Ein wichtiger Schritt für das Lab, das sich als ein Knotenpunkt transversaler Bewegungen und als Ort der Relationen versteht, bei dem Begegnungen und der Austausch, das Zusammenkommen und ein Miteinander am Ende unabdingbar sind.
Aus diesem Grund möchten wir euch herzlich zu unserem ersten Lab-Plenum in Präsenz einladen, das am 27.10 um 17 Uhr im ArchipelagoLab in C5.225 stattfinden wird. Wir werden die Möglichkeit haben, Zeit miteinander zu verbringen, über wichtige und bewegende Themen zu sprechen und Ideen für das neue Semester zu entwickeln. Um die kommende Zeit produktiv zu nutzen, möchten wir Euch außerdem herzlich dazu anhalten, bereits mehr oder weniger konkrete Ideen für mögliche Veranstaltungsformate oder -inhalte, die ihr euch im Rahmen des Labs vorstellen könntet, zu formulieren.
Weitere Ankündigungen
„Ungefüge“
Präsentationen des neuen transversal-Bands mit Gerald Raunig
15. November, HAMBURG, 19.30: Buttclub
16. November, BOCHUM, 18.00: Institut für Theaterwissenschaft, Ruhr-Universität
17. November, KÖLN, 19.00: Kunsthochschule für Medien Köln, mit Phil Collins und Stefano Harney
19. November, BERLIN, 19.30: Buchhandlung Pro qm, mit Isabell Lorey
06. Dezember, ZÜRICH, 18.00: Zürcher Hochschule der Künste, im Rahmen der Reihe senseABILITIES
Nach DIVIDUUM (2015) legt Gerald Raunig den zweiten Band von „Maschinischer Kapitalismus und molekulare Revolution“ vor: Ungefüge entfaltet eine wilde Materialfülle der Ungefügigkeit, von den vielsprachigen Übersetzungsmaschinen in al-Andalus über die queere Mystik des Hochmittelalters und die kleinen Stimmen des Falsetts in Jazz und Soul des 20. Jahrhunderts bis zu heutigen Unfugen und Umfugen gegen die glatte Stadt der Ziffer im maschinischen Kapitalismus.
Ungefüge entwickelt nicht nur eine konzeptuelle Ökologie von Begriffen des Fugens und Fügens, der Verfügbarkeit und der Unfügsamkeit, sondern unternimmt auch ein Experiment der theoretischen Form. Halbfiktives verwebt sich mit akribisch untersuchten historischen Quellen, mystische Schriften mit Freundesbriefen, philosophische Fragmente mit poetischen Ritornellen. Mehr als eine Erzählung über Ungefüge aus sozialen Umgebungen, Ding- und Geisterwelten, ist das Buch selbst formal und inhaltlich eine dividuelle Mannigfaltigkeit, aus den Fugen, in den Fugen, Ungefüge.
Ungefüge
Maschinischer Kapitalismus und molekulare Revolution, Band 2
Gerald Raunig
transversal texts 2021
ISBN: 978-3-903046-27-6
340 Seiten, broschiert, € 15,00
https://transversal.at/books/ungefuege
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Gesprächsreihe "Öffentlichkeiten zwischen Fakt und Fiktion"
Herzliche Einladung zur Gesprächsreihe „Öffentlichkeiten zwischen Fakt und Fiktion“, die vom Institut für Geschichtswissenschaft und Literarische Kulturen in Kooperation mit Halle für Kunst Lüneburg e.V. und dem Literaturbüro Lüneburg e.V. organisiert wird. Theoretiker:innen und Autor:innen sprechen über ihre jeweiligen Formen der Wissensproduktion im Spannungsverhältnis von Faktualität und Fiktion. Unter welchen Bedingungen und mit welchen Verfahren wird Wissen in Literatur und Kunst produziert?
Termine:
Architectural Fathers by Canary Wharf: Project Birdcage
mit Oliver Corino (London), Autor
16. November 2021, 18 Uhr
Halle für Kunst, Reichenbachstraße 2, 21335 Lüneburg
Anmeldung unter info@halle-fuer-kunst.de
„Verlaufen in Berlin“
mit David Wagner (Berlin), Schriftsteller
1. Dezember 2021, 19:30
Heinrich-Heine-Haus, Am Ochsenmarkt 1a, 21335 Lüneburg
Anmeldung unter: literaturbuero@stadt.lueneburg.de
Kuratorische Öffentlichkeit – Wie können wir zusammen handeln in einer Welt, die uns zunehmend isoliert?
mit Nora Sternfeld, HFBK Hamburg
27. Januar 2022, 18 Uhr
Halle für Kunst, Reichenbachstraße 2, 21335 Lüneburg
Anmeldung unter info@halle-fuer-kunst.de
Sommersemester 2021
16. Juni 2021 - Plenum
17.00 Uhr
online
Das Lab ist ein offener Ort für Teilhabe und Planung. Es ist eine Plattform für kritisches Denken und fußt auf kollektiver Praxis, wobei wir im monatlichen Plenum gemeinsam Themen und Resonanzen entwickeln möchten. Jede*r ist herzlich willkommen und es ist immer möglich einzusteigen, reinzuhören und sich kennen zu lernen.
Termine:
24.03., 21.04., 19.05., 16.06., jeweils um 17:00 Uhr
April bis Mai 2021 - TRANSFORMATIVE JUSTICE
Organisiert von Marie Meyer-Sahling
“Punishment is a quick-fix, healing is a long process” resümiert Adrienne Maree Brown in ihrem Buch We will not cancel us.
Was heißt es, wenn Institutionen wie Polizei, Justiz und Staat Sicherheit nicht herstellen, sondern vielmehr eine Bedrohung darstellen, besonders für People of Color und andere marginalisierte Gruppen? Inwiefern haben wir die unterdrückerischen Mechanismen von Bestrafung als Methode „Gerechtigkeit“ herzustellen internalisiert? Wer ist hier eigentlich unschuldig? Transformative Gerechtigkeit ist keine Zukunfts-Utopie, sie wird an vielen Orten praktiziert, verändert, scheitert und hilft in fehlerfreundlichen Prozessen der Auseinandersetzung. Dabei wird nicht nur die Gewaltausübende Personen als Täter:in in den Blick genommen, sondern ein Kontext verletzender institutioneller Strukturen, die Gewalt hervorbringen.
Methoden der Transformativen Gerechtigkeit sind eine täglich tiefgehende Praxis von was es heißt, zwischenmenschliche Beziehungen zu erhalten, ebenso wie kollektive Utopien und Realitäten. Dieses Semester vertiefen wir insbesondere Fragen zu dem Begriff der Sicherheit.
Für den Zoom-Zugang bitte eine Mail an marie.meyer-sahling@live.de.
Programm:
15. April 2021 Sicherheit aus einer feministischen Perspektive mit zwei Frauen die für Sicherheit sorgen aus der Praxis
17. Mai 2021 Sozialkontrolle zwischen Fordismus und Postfordismus – Gefahrenwahrnehmung im Wandel mit Andrea Kretschmann
10. Juni 2021 Was bedeutet Sicherheit in Deutschland aus migrantischer Perspektive? mit Vertreter:innen von Women In Exile
April bis Juni 2021 - ICH HABE EINEN KÖRPER
1. Ich habe einen Körper. Wer bin ich?
2. Ich hätte keinen Körper, gäbe es keine Lebensmittel.
3. Ich hätte keine Lebensmittel, gäbe es keine arbeitende Gesellschaft.
4. Ich habe einen Körper. Ich bin Teil der arbeitenden Gesellschaft.
5. Die Gesellschaft könnte keine Lebensmittel erarbeiten, gäbe es keine Rohstoffe.
6. Es gäbe keine Rohstoffe, gäbe es nicht den Planet Erde.
7. Ich habe einen Körper. Ich bin Teil des Planeten Erde.
8. Der Planet Erde setzt das Sonnensystem voraus.
9. Ich habe einen Körper. Ich bin Teil des Sonnensystems.
10. Wer bin ich?
Wenn ich mit den Worten nahe an den Körper gelangen will, muss ich nicht über ihn reden, sondern MIT ihm.
…eine Anleitung, als Begleitung. An deren Ende kein fertiges (Regal) steht, sondern an deren Ende du durch deine eigene Verwesung ins Nichts gestapft bist. Ich interessiere mich nicht für die weiteren Ebenen des Abstrakten, die mich berühren. Sondern ich sehne mich nach der Kontaktaufnahme DU:HIER. Im Augenwinkel, Kaskade in Orange. Ich sammle Beschäftigungen für die ich mich nicht schlecht fühlen muss beim machen. Ich sehe sie. Wollende und unterdrückte Blicke. Und dann die Pizza in der Mitte und die mit den anders fähigen Körpern.
Organisiert von Mari Meyer-Sahling und Vilma Braun. Für den Online-Zugang bitte Mail an marie.meyer-sahling@live.de
Die Termine sind wöchentlich: Immer Dienstags 18:15 und wir beginnen am 20.04.2021.
Wintersemester 2020/21
27. Oktober 2020 - Transvaluation Now! Zine Projekt
17.30 - 19.00 Uhr
online
Alles, was nicht in die begrenzten Formen von Klausur, Essay, oder Hausarbeit passt, kommt in der inhaltlichen Arbeit im Unialltag oft zu kurz. Dabei gibt es stets Bedarf an anderen, vielleicht ästhetischeren, auf jeden Fall offeneren Zugängen. Der Plan lautet daher wie folgt: Lasst uns zusammen als Gruppe ein Zine entwickeln. Ein Zine ist eine Art Amateur-Magazin mit kleiner Auflage, das selbst herausgegeben wird. Was rein soll (denkbar wären z.B.: Gedichte, Comics, Manifeste, Prosa, Kurzgeschichten, …), um welche Inhalte es gehen wird, wann, wie, und wo wir uns treffen – das alles können wir gemeinsam abstimmen. Es geht ums kollektiv kreativ Werden, um das Schaffen einer Plattform, die eine offene, rücksichtsvolle Auseinandersetzung mit diversen Themen erlaubt. Das erste Treffen, bei dem dann alles Weitere besprochen wird, findet am Dienstag, den 27.10. über Zoom statt.
Für die Zugangsdaten meldet euch bitte kurz bei adda.orbach@stud.leuphana.de.
Das Angebot findet in Kooperation mit der Alternativen Lehre des AStA statt.
Organisiert von Adda Orbach.
Oktober bis März 2020/21 - TRANSFORMATIVE JUSTICE
Organisiert von Marie Meyer-Sahling
Erstes Treffen: Lektüre zu Are Prisons Obsolete? von Angela Davis
Was tun wenn Scheiße passiert? Wie umgehen mit Gewalt in unserem Umfeld? Und von wem geht die Gewalt überhaupt aus, ist das immer einseitig? Polizei als „Freund und Helfer“ - ein Mythos, der nicht erst seit der Black Lives Matter Bewegung dekonstruiert wird, für den es jedoch kaum Gegen-Narrative gibt. Wie kann Sicherheit und Gerechtigkeit aussehen bei Forderungen wie „Abolish the Police“?
In dem Format „Transformative Justice“ gibt es verschiedene Veranstaltungen in Form von Readings, Filmabende, Workshops etc. zu den Themen rassistische Strukturen innerhalb der Polizei, Polizeigewalt, Gefängnisse, Strafe, was heißt Gerechtigkeit? usw. es geht darum neue Imaginations(un)Ordnungen zum Thema Sicherheit zu erkunden, bestehende Strukturen zu hinterfragen und Alternativen zu finden. Dabei ist kein Vorwissen notwendig und auch keine regelmäßige Teilnahme, jedes Treffen wird so aufgebaut sein, dass alle die Interesse haben unvorbereitet teilnehmen können.
Für Anmeldung, den Text und Zoom-link direkt an Marie Meyer-Sahling schreiben: marie.meyer-sahling@live.de.
Sommersemester 2020
Politics of Care
Mit der Verschiebung aller universitären Veranstaltungen in die Sphären digitaler Räume, haben wir uns die Frage gestellt, wie das ArchipelagoLab, wie wir, in diesem Prozess handeln können und wollen.
„Als ein Knotenpunkt transversaler Bewegungen, als Ort der Relationen, möchten wir das Lab für euch und jeden offen halten, der seine Ideen einbringen und teilen möchte.“
In der derzeitigen Situation muss dieser Ort sich neue Formen suchen, neue Möglichkeiten der Nähe schaffen und neue Wege ergründen, die weiterhin die Verwobenheit unser aller Leben und Denken, Fühlen und Handeln hervorheben.
Die aktiv eingebrachten Impulse und die Teilhabe an Prozessen eröffnen ein Erleben im Kollektiv als Praxis, um Zugänge zu aktuellen theoretischen, politischen und kulturellen Diskursen zu erweitern.“
Wie wir in der nächsten Zeit diese Wünsche und Ansprüche, diese Ideen und Konzepte zusammen umsetzten können und wollen ist noch nicht abschließend - ist vielmehr niemals abschließend - festgelegt. Die für dieses Semester bereits erdachten Formate und Themen, möchten wir als Anstoß für unsere Suche nehmen, zusammengefügt und neu verkörpert im virtuellen Raum.
Dort möchten wir uns treffen und uns gemeinsam über verschiedene Texte austauschen, die sich mit Fragen von Sorge - von Care - beschäftigen; gegen Isolation und Einsamkeit.
In Kooperation mit Ben Trott - sozusagen als Fusion mit der von ihm Gender & Diversity Reading Group - und zwei Studierenden haben wir drei Texte ausgewählt und freuen uns auf alle, die sich zu diesen austauschen möchten!
Die Termine:
29.4. : The Force of Non-Violence, von Judith Butler
27.5. : Caliban and the Witch, von Silvia Federici
01.7. : Women, Reproduction, and the Commons, von Silvia Federici
Wintersemester 2019/20
Resonate
Plenum
23.10. / 06.11. / 20.11. / 04.12. / 18.12.
14:15
ArchipelagoLab (C5.225)
Ein offenes Format zur gemeinsamen Reflexion und Planung, um über Vorschläge, Formate und neue Ideen zu diskutieren. Das Lab lebt durch aktive Handlungen, mannigfaltige Ideen und Projekte, die wir gemeinsam erdenken und entwicklen möchten. Darum wird es alle zwei Wochen offene Plena geben, um sich bewusst Zeit zu nehmen in den Austausch zu kommen, Dringlichkeiten zu teilen und das Lab weiterzudenken! Jede_r ist herzlich willkommen!
Oktober bis Dezember 2019 - Feministische Science Fiction: Cyborgs and Friends
24.10./ 07.11. / 21.11. / 05.12. / 19.12.
18:00
ArchipelagoLab (C5.225)
Wie können wir alternative Perspektiven für unser Zusammenleben möglich machen? Die Feministin Donna Haraway hebt immer wieder die Macht des Erzählens von Geschichten ("story-telling") hervor, denn die Geschichten, die wir uns gegenseitig erzählen, bilden die Welten, in denen wir leben. Besondere Möglichkeit bietet dabei das Genre Science Fiction. Die Geschichten, die SF Literatur erzählt, bieten ein Zuhause für Welten und Wesen außerhalb der Kategorien, die Heteronormativität, ein binäres Geschlechterdenken, Sexistische Rollenkonstrukte und (post-)koloniale und rassistische Machtstrukturen zulassen. Das Erzählen von Geschichten ist im Kern die Möglichkeit Menschen und anderen Lebewesen eine Stimme zu verschaffen, und sie an der Konstruktion unserer geteilten Wirklichkeit teilhaben zu lassen. Wir möchten den Hinweis von Haraway aufnehmen und uns auf die Suche begeben nach den Möglichkeiten, die wir in feministischer Science Fiction finden können. Buchvorschläge können gerne in die erste Sitzung mitgebracht werden. Welche Formen des Zusammenlebens sind möglich? Welche Geschichten wollen wir uns erzählen?
Seminar der Alternativen Lehre
16. Januar 2020 - Study Night mit Isabell Lorey zu Prekarisierung und Präsentischer Demokratie
20.00 Uhr
ArchipelagoLab (C5.225)
Gästin: Isabell Lorey
Wie können wir Allianzen schaffen, die Kritik an erstarrten Strukturen gesamtgesellschaftlicher Organisation ermöglichen und stetige Reorganisation, ein andauerndes in Resonanz zu einander stehen, als neue Formen des gesellschaftlichen und politischen Werdens einführen? Gemeinsam mit Prof. Dr. Isabell Lorey möchten wir Bedeutungen und Auswirkungen vermeintlich unverrückbarer Umstände ergründen. Inwieweit üben diese eine lähmende Wirkung aus und verschieben den Fokus individueller, gesellschaftlicher und politischer Aktivität vom Wandel hin zum Erhalt? Wir möchten Vorgehensweisen und Potenziale aktivistischer Praxisfelder diskutieren, die diese reaktionären Bewegungen bekämpfen und sie in Verbindung zu theoretisch erarbeiteten kulturwissenschaftlichen Konzepten bringen; welche Resonanzen lassen sich zwischen Theorie und Praxis ermitteln und neu kreieren?
Isabell Lorey hat Politikwissenschaft, Philosophie sowie afrikanische und europäische Ethnologie studiert und 1996 mit der ersten Monographie zur US-amerikanischen politischen Philosophin Judith Butler, einer der wichtigsten Queer-Theoretiker*innen, an der Goethe Universität in Frankfurt am Main promoviert. 2009 hat sich Isabell Lorey an der Universität Wien mit einer Studie zu Gemeinschaftsbildung und Herrschaftssicherung habilitiert, die als Figuren des Immunen 2011 bei Diaphanes erschienen ist. Am bekanntesten wurde Lorey sicherlich mit ihrem mittlerweile in fünf Sprachen übersetzen Buch Die Regierung der Prekären, für das Judith Butler das Vorwort geschrieben hat. Darin befasst sich Lorey mit der quer durch die Gesellschaft sich ausbreitenden Prekarisierung, der sozialen Verunsicherung in neoliberalen Verhältnissen, den damit verbundenen Geschlechterverhältnissen zugleich aber auch den Möglichkeiten zur Veränderung.
11. Dezember 2019 - Hanging out with ... One Mother
18.15 Uhr
ArchipelagoLab (C5.225)
Gästinnen: Natasha P. und Preach
2016 als kleines Kollektiv gegründet, haben sich die Künstler*innen von One Mother mittlerweile fest in der deutschen Musikszene verankert. Ihr Sound variiert zwischen HipHop, Pop und Experimental; alles, was gerade ihren Gefühlen entspricht und ein Ventil für die erbarmungslose Welt da draußen bietet. Sie kuratieren u.a. die Partyreihe GLOBAL FEMINIST BAD(B)ASS auf Kampnagel in Hamburg, und machen damit eine lokale Szene sichtbar, die sonst wenig vertreten ist – feministisch, queer, nicht-weiß.
5./6. Dezember 2019 - Art, Activism, Technopolitics
05.12.2019 / 16:00 / Zentralgebäude C40.606
06.12.2019 / 10:00 / ArchipelagoLab (C5.225)
Workshop and Talks
The talks and workshop deal with the intricacies of sensation, knowledge production and their techno-social milieus in artistic and activist practices. They ask: how do different modes of expression and experience allow for the emergence of forms of “participatory critique”? Such a critique, we suggest, cannot be externalized from its material, social, and geopolitical situatedness with all its complexities and contradictions. We will explicitly turn towards post- and decolonial contexts and approaches as much as material practices with the aim to develop a more distributed, collective and more-than-human account of participatory critique.
The workshop is organized by the Project „Participatory Critique as Transforming and Transversal With“ as part of the DFG research group „Media and Participation.“
PROGRAMM
Elke Bippus (ZHdK),
Christoph Brunner (Leuphana),
Short Introduction
Alessandra Renzi (COncordia University, Montreal)
Data-Bodies in Co-Research
Eduardo Molinari (Universidad Nacional de las Artes, Buenos Aires)
Archivo Caminante (Walking Archives). Stones in the water.
Collective Conversation
6. November 2019 - Hanging out with ... ruine hq
Hannover
Gespeist von einem dezentralen, freundschaftlichem Zusammenhang, einer Desaster-Community, dreht sich im ruine hq viel um die RUINE. Diese ist sowohl Gegenwartsanalyse, als auch Handlungsmodus. Die gegenwärtige Zivilisation als Form die Welt zu denken und zu handeln ist ruiniert. Wir müssen in diesen Ruinien weiterleben, sie überleben. Eher improvisiert und selbstgemacht, langsam und verbunden, exzessiv und trippy, verloren und doch ganz guter Dinge.
5. November 2019 - Study Night: Renderlands: Digital Animation in Science and Art
18:15 Uhr
ArchipelagoLab (C5.225)
Gast: Joel McKim
This talk is concerned with rendered images that operate outside the visual logic of photo-realism. It will return to the historical origins of digital animation in order to explore the possibility of more experimental scientific and aesthetic modes of representation. In the early computer animation work of Bell Labs researchers and artists, such as Edward E. Zajac, A. Michael Noll, Kenneth C. Knowlton and Lillian Schwartz, we see some of the first attempts to use rendered images to both represent computational information that would otherwise be unavailable to human vision and to push beyond the normal threshold of sense perception. This digital animation work of the late 1960s and early 1970s suggests an experimental potential in the rendered image that would soon be eclipsed by the entertainment industry’s push towards photo-realistic CGI.
Sommersemester 2019
Collective|Affective|Commoning
Mai/Juni 2019 - Dokumentieren am Donnerstag: Das ABC des Gilles Deleuze (L’Abecedaire)
16.05. / 23.05. / 06.06. / 20.06.
18:15 Uhr
ArchipelagoLab (C5.225)
Nach der erfolgreichen Dokureihe letztes Semester, wollen wir die Praxis des gemeinsamen Anschauens von Filmmaterial fortführen. Dieses Semester und aufgrund vielfachen Wunsches werden wir uns über vier Sessions hinweg, das von Claire Parnet mit Gilles Deleuze geführte Interview, im Stile eines ABCs von Begriffen, ansehen - von A wie „animal“ bis Z wie „zigzag“ - es gibt kaum eine schönere Weise, Deleuze und sein Denken kennenzulernen.
21. Juni 2019 - Hanging Out With ... Diaspora Salon صالون الشتات
19:00 Uhr
mosaique (Katzenstraße 1)
TOGETHER SO STRONG!
Auf Bühnen, in Gremien, Universitäten, Parlamenten, Redaktionen, Unternehmen, Sportvereinen und allen anderen bedeutenden Institutionen dieses Landes sitzen noch viel zu oft nur Menschen, die uns nicht repräsentieren, uns (Post-)Migrant*innen, Schwarze, People of Colour. Als Diaspora Salon schaffen wir in Hamburg einen Ort für unsere Stimmen, für Kunst, Begegnung, Austausch und Empowerment. Als Einzelne versuchen wir das in verschiedene Bereiche unserer Arbeit zu tragen – manchmal erfolgreich, oft frustrierend. Was wir dabei immer wieder gemerkt haben: ohne eine starke Community und Netzwerke geht nichts. An diesem Abend sprechen wir mit Gäst*innen aus Hamburg und Lüneburg in einer Live-Talkshow darüber, wie sich solche Strukturen schaffen lassen, wie wir uns gegenseitig stärken und gemeinsam Räume verändern können. Was sich dafür in all den Institutionen und Gruppen ändern muss und wie Allyship funktionieren kann.
„Der Diaspora Salon ist ein Ort für (post-)migrantische Stimmen, Stimmen of colour in Hamburg. Lasst uns Raum schaffen für Kunst, Begegnung, Austausch. Gegen Rassismus. Für Empowerment. Gegründet wurde der Salon als ein Projekt von Freund*innen aus St. Pauli & Nachbarschaft in Kooperation mit der GWA St. Pauli“ (Selbstbeschreibung Diaspora Salon).
12. Juni 2019 - Study Night: Artistic Practices of Commoning
18.15 Uhr
ArchipelagoLab (C5.225)
Gäst:innen: Cornelia Sollfrank, Shusha Niederberger, Felix Stalder (Berlin/Zürich)
Künstlerische und aktivistische Strategien des Commoning gehen über den Unterhalt und die Zugänglichmachung von Ressourcen hinaus. Fragen von autonomer Infrastruktur, alternativen Wissensformen und ein erweitertes Verständnis ästhetischer Praxis werden nicht nur diskursiv aufgeworfen, sondern auch experimentell umgesetzt.
Anhand von Beispielen aus ihrem aktuellen Forschungsprojekt „Creating Commons" entwickeln Felix Stalder, Cornelia Sollfrank und Shusha Niederberger anhand von drei konkreten künstlerisch-aktivistischen Projekten aus dem Bereich der Digital Commons die zugrunde liegenden Fragestellungen und Strategien.
Mehr Infos unter creatingcommons.zhdk.ch
22. Mai 2019 - Study Night: Logistiken des Affekts
18.15 Uhr
ArchipelagoLab (C5.225)
Gast: Gerko Egert (Gießen)
Mit der Logistik hat sich ein global operierendes System der Zirkulation von Waren, Körpern und Affekten etabliert. Während die weltumspannende Dimension dieser Bewegungen oftmals die Faszination wie auch die Wirkmächtigkeit dieses Systems ausmacht, sind seine Effekte ebenso in den Mikrobewegungen unseres alltäglichen Lebens zu spüren. In der Study Night wollen wir fragen, wie die Rhythmen unseres Alltags (Lefebvre) teil dieser choreographischen Politik sind. Wie wir arbeiten, studieren, wie wir zur Uni kommen, wie wir Freunde treffen und uns politisch organisieren, allgemeiner gefasst: wie unsere Bewegungen die Welt affizieren und von dieser affiziert werden, ist wesentlicher Bestandteil des logistischen Regimes. Dass die logistische Zirkulation unser Leben auf der Ebene der Bewegung regiert, macht es uns jedoch auch möglich gerade in und durch Bewegung politisch zu handeln. Wie können wir choreographische Operationen nutzen, um widerständige Rhythmen zu produzieren? Welche Formen der „abweichenden Bewegungen“ (Deleuze) sind heute noch möglich und wirkmächtig? Dafür werden wir uns die vielfältigen choreographischen Machttechniken des logistischen Regimes, als auch historische und gegenwärtige Formen eines bewegungsbasierten Widerstands anschauen und diskutieren.
Gerko Egert ist Tanz- und Performancewissenschaftler und arbeitet an der Justus-Liebig-Universität Gießen zur Macht der Bewegung u.a. in Migration, Kolonialismus und Logistik. Er war Vertretungsprofessor für Theaterwissenschaft an der Freien Universität Berlin und forschte in Berlin, Gent und Montréal. Seine Forschungsinteressen umfassen Philosophien und Politiken der Bewegung, menschliche und nicht-menschliche Choreographien, Tanz und Performance, Prozessphilosophien sowie (spekulativen) Pragmatismus, vor allem in den Arbeiten von Deleuze und Guattari. Neben seiner Promotion Berührungen. Bewegung, Relation und Affekt im zeitgenössischen Tanz (Transcript2016) umfassen seine Publikationen “Choreographing the Weather – Weathering Choreography” (TDR2016) und „Die choreografische Kraft der Information, oder: Der Wahrheit hinterherrennen“ (nachdemfilm.de 2018). Texte und weitere Informationen unter: www. gerkoegert.net.
17. Mai 2019 - How to be an Ally: Solidarität und Allianz-Schließung im antirassistischen Kontext
10.00 - 13.00 Uhr
ArchipelagoLab (C5.225)
Gästinnen: Arpana Aischa Berndt and Maja Bogojević
Arpana Aischa Berndt und Maja Bogojević thematisieren in ihren Workshops Handlungsmöglichkeiten zur Unterstützung von rassismusbetroffenen Menschen in Alltag. Zusammen mit den Teilnehmer*innen werden Begriffe des Rassismusdiskurses geklärt und erklärt und der Umgang mit Situationen in denen Diskriminierung stattfindet besprochen.
Arpana Aischa Berndt ist Autorin und Antirassismus-Trainerin. Maja Bogojević ist Sozialwissenschaftlerin*, Künstlerin*, Aktivistin* und Filmemacherin mit dem Fokus auf Antirassismus und intersektionalen Queerfeminismus.
„Nicht Mittäter*in werden, sondern sich mit dem Opfer solidarisieren – das ist Kern des Ganzen.“ - Maja Bogojević
16. April 2019 - Study Night: Collective Listening
18.15 Uhr
ArchipelagoLab (C5.225)
Gästin: Kathrin Wildner (Hamburg)
Die „Study Night: Collective Listening“ dreht sich vor allem um den Prozess des Hörens. Nach einem Input zu konzeptuellen Begriffen und Methoden der kulturwissenschaftlichen Soundforschungen, werden wir anhand einiger Hörübungen der Frage nachgehen, wie sich Hören, „Collective Listening“ und die Beschäftigung mit Sound als Methode der kulturwissenschaftlichen Forschung einsetzen lässt und welches neue Wissen entstehen kann.
Wintersemester 2018/19
Hanging Out With ...
... Ecologies of Care
Perspektiven auf Sorge
08.01.2019 | 18:15 | C5.225
Um die Sorge ist es nicht gut bestellt. Selbst wenn sie es ist, die uns am Leben hält, wird sie ständig unsichtbar gemacht, abgewertet und ausgebeutet. Doch es regt sich Widerstand: transnationale feministische Allianzen weisen diese Zustände zurück, treten in den Streik oder erfinden neue Formen des Miteinanderlebens und des Sorgetragens, jenseits kapitalistischer und staatlicher Verhältnisse.
Sorge-Krise, Sorge-Streik – Ecologies of Care und Carespective. Wir wollen euch einladen, mit uns darüber nachzudenken, was theoretisch wie praktisch geschieht, wenn wir die Sorge ins Zentrum stellen. Wie kann ein Sorgestreik funktionieren, wenn die Erhaltung des Lebens doch nie ausgesetzt werden kann? Welche Möglichkeiten ergeben sich hieraus für den feministischen Anspruch, Politik im Hier und Jetzt zu machen? Auf welche Weise können existierende (queer-)feministische Konzepte durch das Nachdenken über Ökologien der Sorge erweitert werden?
... Texture
22.01.2019 | 18:15 | C5.225
Als Projektraum bzw. Projektgruppe, die sich zwischen Universität, Institution, offenem Freundeskreis und kollektivem Lernen bewegt, organisiert texture seit Mai diesen Jahres regelmäßig Veranstaltungen. Gemeinsam mit dem Archipelago Lab aus Lüneburg wollen wir diese Praxis der semi-institutionellen Diskursarbeit selbst zum Thema machen. Aus den Ideen und Hoffnungen des gemeinsamen und kollektiven Lesens und Diskutierens entstehen unmittelbar Fragen nach der Form und Ordnung des Zusammenkommens und den „Arbeitsverhältnissen“, in die man sich begibt. Wir wollen uns selbst fragen: Welche Rolle spielen das Imperativ der projektbasierten Arbeitsweise und das kontrollgesellschaftliche Paradigma in dieser Arbeitsform? Was waren und sind die Hoffnungen und Ängste eines solchen Projektes und ist diese Praxis die einzig attraktive? Von welchen Unzufriedenheiten oder Bedürfnissen ausgehend, erscheint uns diese Praxis als sinnvoll?
Wir werden gemeinsam den Text "Gouvernementalität und Selbst-Prekarisierung. Zur Normalisierung von KulturproduzentInnen" von Isabell Lorey lesen und diskutieren. Der Text ist über transversal erschienen und unter diesem Link erreichbar: eipcp.net/transversal/1106/lorey/de
Study Night
04.12.2018 / 18:15 / C5.225
Flavia Mereilles (Rio de Janeiro) & Paula Hildebrandt (Berlin)
Women on Streets | Women on Walls
This Study Night deals with feminist activism and resistant practices in Latin America. Focusing on the recent feminist movement in Brazil (2015-2018) Flavia Meireles will contribute her perspectives on thinking what political action could mean in terms of resistance against imposing neoliberalism/neocolonialism and the renewed image of witches. Paula Hildebrandt will share insights from her artistic research and visual ethnography in Bolivia working with women in mining contexts, emphasizing the politics of reproductive labor and domestic life from a transhistorical perspective. Together with Christoph Brunner the two guests will engage in an open polylogue on the aesthetic politics of feminist struggle and protest in light of a decolonial geopolitics.
Our focus on feminist activism in Latin America goes hand in hand with the recent publication on the 8M Movement and the Feminist Strike published by transversal texts. We will together read excerpts from the book, in particular, the contribution of Marie Bardet and Suely Rolnik. The book can be bought at the event for 10€ and/or downloaded here: transversal.at/media/8m.pdf
This session is conceptualized as Study Night, meaning there will be food and drinks as well as an open and informal setting with enough time for informal conversation.
Flavia Meireles is Dance Professor at CEFET-RJ (Brazil) and Ph.D. Candidate in Communication and Culture at Federal University of Rio de Janeiro. She is visiting researcher of the Angewandte Theaterwissenchaft (ATW) at Justus-Liebeg Universität (Giessen) with a scholarship from CAPES - Brasil. The present work was realized with the support of "Coordenação de Aperfeiçoamento de Pessoal de Nível Superior" - Brasil (CAPES).
Born 1976 in Berlin, Paula Hildebrandt initially worked as a political scientist for the United Nations Development Program (UNDP) in New York, Ghana and Thailand. She holds a PhD from the Bauhaus University Weimar and lectured at various art schools and universities in Germany, the UK, Lithuania and Brazil before turning to art and photography. Her articles and essays appeared in numerous journals, a.o. Arte & Ensaios, Der Wedding, PERIPHERIE, Polar. Currently, she writes a book about the ‘Welcome City’, an artistic research project within the Hamburg-based graduate program ’Performing Citizenship’. www.paulahildebrandt.de
Activist Sense Workshop Series
30.11.2018 | 10:15 | C40.153
Luciana Santos Roça (São Paulo)
Sounding Territories
This short workshop proposes listening protocols to discuss the influence of sound in making space and territories, putting the relation between sound and frontiers into discussion. Sound carries a socio-political aspect, either by language or voice tone or by who speaks and is silenced, figuratively or not. Listening and sounding are not passive acts, whether intentionally or not, both acts are active and provide insights. The sound has a political and aesthetical dimension as well, which makes it a tool of representation and creation. This proposal is intended for anyone who is interested in listening and understanding urban sounds in their context. The workshop can offer ethnographic and sound insights to researchers in cultural studies, architecture, urbanism, sociology, anthropology.
Luciana Santos Roça is a researcher at Nomads.usp, holds a Bachelor degree in Audiovisual and a Master degree in Architecture and Urbanism. She does a PhD at the Institute of Architecture and Urbanism, University of São Paulo, and is currently in a research exchange at Cresson, Centre for research on sound space and urban environment, Grenoble, France.
19.12.2018 | 18:15 | C5.225
Marc Herbst (London)
Being as it is and the sense to act
This is a talk that looks at the variety of ways the one and the many feel properly situated to struggle. This conversation looks at a variety of subjective situations and political contexts – and looks at when it is the time to struggle versus the knowing that the struggle’s time might be elsewhere, or that you might best place your energy elsewhere. Sometimes the time to act is settled between a variety of objective and subjective positions or just with common senses. While the abstract situation of the researcher or unembedded activist might objectively suggest that action seems to be the only option, subjective relations between the individual or collective, and any other variety of orientations (conditions set between operable horizons, between ones self and others, between what is common sense etc…) suggest there are many reasons to believe that the fight is not now, or not in this place. That is, until that its is clearly the time, when either individual sense, common sense or necessity determine otherwise.
Through a conversation on various current research and editorial projects (in Barcelona, in London, in France, In Berlin), Marc Herbst, recent PhD from Goldsmiths University of London and co-editor of the Journal of Aesthetics & Protest, will discuss certain feelings in relation to distance and proximity to the active sense.
Marc Herbst recently received his PhD from Goldsmiths Centre for Cultural Studies and is a long-time co-editor of the Journal of Aesthetics & Protest. His PhD thesis is titled A cultural policy of the multitude in the time of climate change: with an understanding that the multitude has no policy. Though concerned with general questions on the nature of culture in the time of a changing climate, research for the project was done with the Barcelona-based group of the Plataforma De Afectados Por La Hipoteca. He recently co-edited with the Barcelona-based anarchist feminist collective Murmurae the book Situating Ourselves in Displacement (Minor Compositions) and is currently editing several projects including one on punk shamanism and another with the Mauvais Troupe collective on the zad occupation.
Artist in Residence | Maju Martins
23.10.2018 | 18:15 | C5.225
Artist Talk with Maju Martins
12.12.2018 | 13:00-17:00 | C5.225
Workshop | Frontier Zones in Urban Spaces: Images, Sounds, Movements in History
By Maju Martins and Ursula Kirschner
This workshop is an invitation to reflect and discuss about the concept of Frontier Zones in different contexts. It will present and negotiate the processes and results of three different research and didactic experiences. Two International Summer Schools entitled “Frontier Zones” that took place in Brazil (2015 and 2017) and a seminar entitled Frontier Zones in Urban Spaces at Leuphana University Campus in 2018. The main objective of these experiences was to highlight the value of experience-based learning approaches and the method of documentary filmmaking with the focus on the audio-visual without explanatory words. The aim resided in creating methodologies and knowledges from urban audio-visual exploration applying the techniques of documentary filmmaking as a medium to reveal new insights and readings of contemporary spaces.
The workshop will be divided into two parts. Starting at the Kunstraum, the audience is invited to take part in an audio-visual exhibition that will occur in three different places around the Campus. The projected short films are a result of the seminar. The second part, back at Kunstraum, will include the screening of two films produced during the Frontier Zones International Summer School presenting the ideas and practices involved in those experiences, coordinated by Professor Ursula Kirschner in collaboration with Maria Julia Martins.
Performance
13.11.2018 17:00-18:30 / C5.321|C5.225
(aktionssensor | coming closer)
One-to-one Performance von Clara Wessalowski und Lena Panten
Anmeldung unter archipelagolab@leuphana.de
Der Aktionssensor erlaubt uns den alltäglichen Moment der Annäherung neu zu erfahren. Wort und Sound werden als Bedeutungsträger gegeneinander ausgespielt. An die Stelle von Eindeutigkeit und Routine tritt die Möglichkeit, die Dynamik einer Begegnung auszuhandeln und das Verhältnis von Stimme und Stimmung zu befragen.
Das Format der One-to-one Performance, bei dem die Teilnehmenden der Performerin in einem geschützten Raum einzeln begegnen, bietet einen experimentellen Rahmen zur Erkundung körperlicher und konsensueller Grenzen.
Dokumentieren am Donnerstag
18.00 Uhr
ArchipelagoLab (C5.225)
Wir möchten dieses Semester das Spektrum von Talks und Workshops sowie Lesekreisen im Lab erweitern. Mit "Dokumentieren am Donnerstag" zeigen wir in den kommenden Wochen donnerstags ausgewählte Dokumentationen und Filme, die für wir für kulturwissenschaftlich zentrale Arbeiten halten. Ziel ist es Dokumentation und Film als wichtiges Reflexionsmoment der Kulturwissenschaften zu eröffnen. Wie ihr seht, es gibt noch freie Donnerstagstermine, die ihr gerne mit euren Vorschlägen ergänzen könnt.
22.11. | The Stuart Hall Project - John Akomfrah, 2013, 95 min, OmeU
29.11. | I Am Not Your Negro - Raoul Peck, 2016, 90 min, OmeU
06.12. | Donna Haraway: Story Telling for Earthly Survival - Fabrizio Terranova, 2016, 90 min, OmfU
24.01. | Last Year at Marienbad, Alain Resnais, 1961, 94 min
Sommersemester 2018
Das Lab befasst sich dieses Semester mit Fragen der Praxis und Organisation. In drei Formaten, der Workshop- und Vortragsreihe Activist Sense, dem Hanging Out With ... sowie zwei Workshops zum Thema „Urban Commons“, haben wir Gäste eingeladen, um über ihre Erfahrungen zwischen Forschung und politischer Arbeit zu sprechen. Hierbei liegt der Fokus auf Arten und Weisen der Organisation, was es bedeutet kollektiv zu agieren und wie sich dadurch neue Perspektiven des Denkens und Handelns eröffnen. Die eingeladenen Positionen reichen von queer-feministischen, zu dekolonialen und aktivistischen Organisationsformen, vom Büchermachen bis zur gesundheitlichen Beratung in sozial prekären Situationen als widerständige Praxis. Das Programm geht aus einer geteilten Dringlichkeit hervor, voneinander zu lernen, mit dem Ziel innerhalb und außerhalb der Universität selbst und mit Kompliz*innen aktiv zu werden oder bisherige Aktivitäten miteinander ins Gespräch zu bringen. Alle Veranstaltungen finden im ArchipelagoLab (C5.225) statt.
Activist Sense Workshop and Lecture Series
Mit Activist Sense verknüpfen wir die Fragen nach Aktivität und Aktion, dem Aktivismus immanent, mit der Frage des Sinns, in seiner doppelten Bedeutung - als Sinnliches und als Sinngebendes. Es geht somit um die Verhältnisse von Erfahrung und einer Politik der Wahrnehmung in ihrem Vermögen neue Sinne(s)zusammenhänge herzustellen.
24. APRIL 2018 / 18:15-19:45
Katherine Braun (Hamburg / Osnabrück)
Dekoloniale Perspektiven auf Fürsorgepolitiken: was bleibt vom "langen Sommer der Migration"?
Die Ereignisse des "Sommers der Migration" haben zu tiefgreifenden Veränderungen geführt. Einerseits hat sich das europäische Grenzregime rekonstituiert und brutalisiert: nach außen wurde der Grenzschutz ausgerüstet, Kooperationen und fragwürdige Abkommen mit Transitländern wie Libyen abgeschlossen. Nach "innen" ist die Gründung eines "Heimatministeriums" sowie der Einzug rechtspopulistischer Parteien nicht nur Ausdruck einer demokratischen Krise, sondern eines sich verändernden politischen Imaginären der Zugehörigkeit und der Ablehnung. Andererseits hat die Bewegung der Migration und Flucht des "langen Sommers der Migration" zu bisher nicht da gewesenen Mobilisierungen geführt, in der zivilgesell-schaftliche Akteur_innen, Trans-Border- und Refugee-Welcome-Aktivist_innen sowie bereits bestehende Selbstorganisierungen und Menschen, die sich als "nicht politisch" bezeichnen, zusammen-gekommen sind. Hier sind Fürsorgepraktiken entstanden, die über den Zeitraum der "Willkommenskultur" hinauswirken, und nun in Stadtteilen, öffentlichen Räumen und Begegnungsstätten zusammenkommen. Zugleich sind diese Prozesse des Zusammenkommmens und "Soziabilität" konkliktdurchzogen, sie gehen einher mit Hierarchisierungen, Prozessen der Rassifizierung und Vergeschlechtlichung. Aus einer dekolonialen Perspektive sollen bei dem Vortrag Fürsorgepraktiken und die damit verbundenen Vorstellungen des Eigenen, des Fremden und des Gemeinsamen im Hinblick auf koloniale Sedimentierungen, aber auch auf Neuanordnungen und Resignifizierungspraktiken gerichtet werden.
03. MAI 2018 // 14:00-16:00
Tina Fritschy (Zürich) & Laura Nitsch (Wien)
Queer-feminist Survival Training: Prekarität, Politiken der Freund_innenschaft und die Sehnsucht nach Normalität
Queer-feministische Politiken und Lebensweisen artikulieren sich meist in einem Begehren nach Abgrenzung zu herrschenden gesellschaftlichen Normen. Doch wann und wie schlägt queere Marginalität um in eine Sehnsucht nach Normalität? Welche Auswirkungen haben insbesondere prekäre Lebensverhältnisse auf die Art und Weise wie wir (Anerkennung) begehren? Welcher Situierung (und bereits erfahrene normative Anerkennung) bedarf es, um überhaupt Widerständigkeit begehren zu können und auf Anerkennung verzichten zu wollen? Und wie gehen wir als Queer-feminist_innen mit (unseren) komplexen und widersprüchlichen Begehren nach Normalität um? Können wir die Trennlinien zwischen Widerständigkeit / Normalität und Anerkennung / Prekarität durchkreuzen,indem wir Differenz teilen und Politiken der Freund_innenschaft und Sorge etablieren?
Das Queer-feminist Survival Training lädt ein zu theoretischen, experimentellen und lebenspraktischen Erkundungen dieses Themenkomplexes. Das Training ist gleichermassen Workshop, Performance und liminales Experimentieren.
19. JUNI 2018 // 18:15 - 19:45
Adnan Softić (Hamburg)
Lesung: A Better History / Eine Bessere Geschichte / Screening: Bigger Than Life
Adnan Softić liest Textpassagen aus seinem Buch „A Better History / Eine bessere Geschichte“ – eine Erzählung über Mythisierungen Skopjes als Versuch der Regierung eine neue ursprüngliche nationale Identität und Geschichte zu schaffen. Außerdem zeigt er Fragmente von seiner Videoinstallation "Bigger Than Life".
27. JUNI 2018 // 18:15-19:45 // In Englischer Sprache
Kelly Mulvaney (Chicago)
Body activity and political action: an experiential workshop
The critical tradition has usually considered political knowledge to be discursive knowledge, a way of knowing and an articulation of known things that takes shape outside the skin and between thinking minds. Yet critique of these premises is also not “new” (or necessarily “beyond” critique): we can think of calls for reflexivity, situated thinking, focus on bodily materiality and affect theory – for example – as attempts to grapple with the realities of embodiment with respect to what we know and how we come to know, which is always also political. In this experiential workshop we will consider space, place, and the body in the making of political knowledge. We will proceed by taking the call for reflexivity in a less popular direction: inward. What can attention to our own embodied realities teach us about the way we inhabit the world as political beings? How might attention to our bodies invite us to think differently about activity, action, and activism? A lecture drawing on multi-year activist/ethnographic research with political collectives in multiple countries will complement the exploratory approach of the workshop.
Hanging Out With ...
Mit diesem Format möchten wir vorschlagen, anstelle eines zusätzlichen strengen Lesepensums mit intensiver Vorbereitungszeit, gemeinsam Zeit zu verbringen, sich Zeit zu nehmen und sich auf kollektive Prozesse des Erkundens einzulassen. Dazu bringen Gäste Materialstücke mit, die wir gemeinsam anschauen und diskutieren - oder von ihnen abschweifen.
25. APRIL 2018 / 18:15
... dem Lab
Das erste Abhängen findet mit uns statt. Das ArchipelagoLab stellt sich vor und lädt herzlich bei Snacks und Wein zum Vorbeischauen und Kennenlernen ein.
16. MAI 2018 / 18:15
... Medibüro & Poliklinik
Gemeinsam sprechen das Medibüro Hamburg und die Poliklinik Veddel über die momentane Situation im Gesundheitsbereich für illegalisierte und marginalisierte Menschen, ihre Community-Arbeit und über die Herausforderungen eine widerständige Praxis beizubehalten.
03. JULI 2018 / 18:15
... Esther Meyer
Wer entscheidet, welches Wissen das Klima schützt und wessen Zukünfte durch dieses Wissen existieren? Esther Meyer wird das policy paper zur Operationalisierung einer local communities and indigenous peoples platform von der letzten Klimakonferenz in Bonn mitbringen und im Hinblick darauf diskutieren, welche Auffassungen von Wissen auf dieser Plattform Eingang finden. Dabei wollen wir auch diverse Gründe beleuchten, wie es in der Historie der Klimakonferenzen, durch die Formierung transnationaler NGOs sowie wissensbezogener Diskurse der Dekolonialisierung der letzten Jahre dazu gekommen ist, dass die Stimmen von indigenous people (IP) zu Klimaschutz Gehör und eine Plattform finden und ob dadurch politische Einflussnahme für sie möglich ist.
Workshops zu Urban Commons (initiiert von Konstanze Scheidt)
Der zweiteilige Workshop widmet sich Urban Commons und Commoning: selbstorganisierte, kollektive Projekte im Stadtraum und die dafür benötigten materiellen sowie immateriellen Ressourcen. Seit Jahren setzen sich u.a. „Recht-auf-Stadt“-Initiativen für eine Stadt für Alle ein, doch die Privatisierung öffentlicher Plätze, Räume und Einrichtungen ist weiterhin auf dem Vorlauf, während steigende Mieten immer mehr Menschen an die Ränder drängt. Um dagegen zu steuern und eine alternative Stadtentwicklung zu etablieren ist seit einigen Jahren das Konzept der Urban Commons in Theorie und Praxis in den Fokus gerückt und nicht zuletzt die Frage, wie diese in Resonanz miteinander treten. Welche Ressourcen sind notwendig, welche Organisationsformen? Wie kann es gelingen, dass Stadtinitiativen mit der Stadtpolitik zusammenarbeiten, ohne dass Gentrifizierungsprozesse und damit Verdrängungsdynamiken in Gang gesetzt werden? Oder sollten diese Initiativen gerade deswegen unabhängig bleiben? Wie kann eine produktive Vernetzung alternativer Projekte funktionieren, so dass nicht bloß bestehende Strukturen bewahrt werden, sondern auch Raum für Neues entsteht?
06. JUNI 2018 / 16:00-18:00
Theorie und Praxis
Gäste: Mary Dellenbaugh-Losse (Urban Commons Cookbook) & Hajo Toppius (Hacking Urban Furniture)
Unsere Gäste Mary Dellenbaugh-Losse und Hajo Toppius geben uns einen Einblick in ihre jeweilige Arbeit als Wissenschaftlerin bzw. Kulturarbeiter, um gemeinsam über die Möglichkeiten und Herausforderungen der Verbindung von akademischer Forschung zu und praktischer Anwendung von Urban Commons zu diskutieren.
Mary Dellenbaugh-Losse (Urban Research Lab) hat vor kurzem eine erfolgreiche Kampagne zur Finanzierung des „Urban Commons Cook Book“ durchgeführt. Sie ist außerdem Mitgründerin des Urban Commons Research Lab und forscht zu integrierter postindustrieller Stadtentwicklug mit Fokus auf Kultur- und Kreativwirtschaft, den Dynamiken des Immobilienmarktes, Stadtentwicklung von unten sowie Urban Commons.
Hajo Toppius gründete 2006 die Club Galerie „Antje Öklesund“ in Berlin, die zehn Jahre lang Plattform war für junge KünstlerInnen und MusikerInnen, bevor das Gelände von einem großen Investor aufgekauft wurde. Er ist außerdem Mitgründer der „Kollegen 2,3 | Bureau für Kulturangelegenheiten“.
13. JUNI 2018 / 16:00-18:00
Do It Yourself
Zum zweiten Termin laden wir Initiativen wie zum Beispiel das im März eröffnete Haus mosaique aus Lüneburg ein, um gemeinsam zu diskutieren, was Urban Commons, die bisher vor allem im Kontext von Großstädten verhandelt werden, für Kleinstädte wie Lüneburg bedeuten können. Welche Herausforderungen gibt es hier, die sich vielleicht von Herausforderungen in Städten in Berlin oder Hamburg unterscheiden? Wo gibt es konkreten Handlungsbedarf? Der Workshopteil ist vor allem dazu gedacht, interessierte Studierende und BewohnerInnen mit bereits bestehenden Initiativen zusammenzubringen, um gemeinsam Ideen zu entwickeln und Pläne zu schmieden für zukünftige Projekte oder dem Ausbau bereits bestehender.
Wintersemester 2017/2018
Activist Sense - Lecture, Workshop, Film
FÉLIX GUATTARIS MINOR CINEMA DER ANTI-PSYCHIATRIE: ZEITGENÖSSISCHE IMPLIKATIONEN
08. NOVEMBER 2017 // 20:00
ArchipelagoLab (C5.225)
Guest: ADAM SZYMANSKI (MCGILL UNIVERSITY, MONTRÉAL)
Militante Dokumentationen der Anti-Psychiatrie spielen eine wichtige Rolle in Félix Guattaris Theorie des Minor Cinema. In diesem Vortrag wird Adam Szymanski erklären wie sich die Theorie des Minor Cinema mit Guattaris schizoanalytischen Schriften aus den 1970er Jahren überschneidet und wie diese Kreuzung für das Denken künstlerischer Praktiken mit Geisteskrankheit und Neurodiversität in der heutigen psychiatrischen Landschaft einschlägig bestehen bleibt.
Der Redebeitrag wird unterstützt mit Filmfragmenten der Dokumentationen, die Guattari interessierten, wie zum Beispiel Asylum (Peter Robinson, 1972), ein Film über den berühmten Anti-Psychiater und Mitbegründer der Philadelphia Association, R. D. Laing; Fous à dèlier (March 11 Collective, 1976), welcher sich mit der disziplinarischen Repression innerhalb einer psychiatrischen Klinik beschäftigt; und Urgences (Raymond Depardon, 1988), eine Dokumentation, die das Alltagseben von Patienten in psychiatrischen Notfallstationen und „Irrenanstalten“ verfolgt. Der Vortrag schließt an den Fokus auf Guattari’s philosophische und aktivistische Arbeiten zu einem ethisch-ästhetischen Paradigma und der Diskussion zur Anti-Psychiatriebewegung, wie sie Max Heinrich und Helvetia Leal mit ihrem Film La Colifata im WiSe 2016/17 vorgestellt hatten.
ACTIVIST SENSE SCREENING
09. JANUAR 2018 // 18:15 - 19:45
ArchipelagoLab (C5.225)
"Work Hard - Play Hard" (2011, Carmen Losmann, DE)
ACTIVIST SENSE: A SERIES OF MICRO-RELAYS
WORKSHOP IN THREE PARTS AND DIAGRAM SPACE
A COLLABORATION BETWEEN THE ARCHIPELAGOLAB AND MAX HEINRICH & HELVETIA LEAL (CH)
10. - 13. OCTOBER 2017
This year´s celebratory iteration of steirischer herbst poses three crucial questions, that of temporality, that of dreaming alternatives, and of locating one’s practice. After a long period of proclaimed urgency in the arts, verging on the political in aesthetic practices, such pleas seem both not to fulfill the hoped for results while at the same time appearing more pressing than ever in the face a resurging reductionist and neo-fascist politics throughout western democracy. Perception of one’s practice, of time, of dreaming other ways of living become the point of departure for an exploration into what might be called activist sense. With that term we want to relate the question of activity and action immanent to activism with the question of sense, as both the sensuous and in relation to making sense. Against the resurgence of new grant narratives of crisis, depression, or the end of democracy, we want to amplify an overall shift of perception moving towards the minor, molecular, or minute and by that opening up ways of making time, repositioning while moving, and dreaming as a form of future memory.
By proposing three two hour workshop sessions we want to engage on a discursive, practical and dream-like level with microperceptions, micropolitics and microtemporalities. Focusing on the minor or micro we do not intend to promote a scaling-down in light of the all too large and complex problems haunting our present. On the contrary, we want to develop a series of (micro-)relays between the perceptual, political, and temporal generating an emergent space-time for making sense across the sensible. Further, the shift to the minute or minor allows us to evoke different images of thought and practice than the ones foregrounded by the threat against “western” democracy; thus echoing some of the endured post- and de-colonial critiques of the last 60 years. As a guiding idea we conceive of the series of workshops as an archipelago of interrelated but not finitely bound relations that only become felt in their dynamic taking-form.
Emerging from a series of collective readings and artist talks at the ArchipelagoLab at Leuphana University Luneburg during spring/summer 2017 each of the workshop sessions in Graz will include a guided input through a person, a text, or an artistic work, a discussion, and a practical element. Each session closes with the proposition to collect attentively points of micro-emergencies in relation to the shared experience of the workshop throughout the day and insert them into what we call a diagram-space. This space allows for (an)archiving the felt memory of the inhabited time of the festival while simultaneously becoming a memory of the future. The goal is to generate techniques that allow to relay across time and space throughout the micro-level of experience. In other words, we want to collectively experiment on ways of relaying affectively what it means to weave emergent temporalities, dream alternatives and act as a new mode of sensuous politics or activist sense resilient enough to resist immediate capture and value extraction.
Diese Veranstaltung ist eine Kollaboration mit steirischer herbst.
Website steirischer herbst
„HANGING OUT WITH ...“ – DER ETWAS ANDERE LEKTÜREKREIS
Aus den Erfahrungen der Erschöpfung und einem permanenten Gefühl der Überarbeitung möchten wir ein neues regelmäßiges Format anstelle des bisherigen Lesekreises vorschlagen. Mit dem Titel „Hanging out with ...“ möchten wir vorschlagen, anstelle eines zusätzlichen strengen Lesepensums mit intensiver Vorbereitungszeit, wirklich gemeinsam Zeit zu verbringen, sich Zeit zu nehmen und sich auf kollektive Prozesse des Erkundens einzulassen. Klar, wir bleiben dem Interesse andere Wissensformen und kollektiver Wissenspraktiken im Kern verschrieben, möchten jedoch gemeinsam und langsamer als bisher Materialien anschauen, lesen, und diskutieren – ohne Vorbereitung, einfach mitten rein.
Alle Veranstaltungen finden im ArchipelagoLab (C5.225) statt.
01. NOVEMBER 2017 // 17:15 - 18:45
... Roberto Nigro // Lazzarato & die Arbeitsverweigerung
28. NOVEMBER 2017 // 18:15 - 19:45
... The Last Angel of History (Screening)
John Akomfrah / 1996 / 45 min
19. DEZEMBER 2017 // 18:15 - 19:45
... Ben Trott & Valentina Seidel // Differential Subjectivities
23. JANUAR 2017 // 18:15 - 19:45
... Esther Meyer
18. Januar 2018 - Study Night on the Commons
20.00 - 00.00 Uhr
Archipelago Lab (C5.225)
Gäst:innen: Isabell Lorey und Gerald Raunig
Im Januar werden Isabell Lorey (Universität Kassel) und Gerald Raunig (ZHdK) mit uns eine study night im Lab bestreiten. Die Frage nach den Commons, bzw. dem Gemeinen, durchzieht unterschiedlichste Lebensformen und Geographien. Wir haben das große Glück und Vergnügen mit zwei politischen Philosoph_innen, Autor_innen und Übersetzer_innen eine lange Nacht des Study zu verbringen. Study, ein zentraler Begriff des Buchs The Undercommos, meint hier dann weniger ein Lernen von den Lehrenden sondern viel eher etwas Gemeines, das dem Denken immanent ist - nicht als common sense, sondern vielleicht eher als common dissens. Teile der Diskussion werden in Anlehnung an das Seminar „Commons und Theorien der Gemeinschaft“ im Minor Philosophie angestoßen und durch Erfahrungen der Casa Azul und Casa Invisibile und Anti-Gentrifizierungspraktiken in Malaga komplementiert.
Die Veranstaltung findet auf Deutsch statt.
16. Januar 2018 - ANARCHIVAL PRACTICES IN DIGITAL AND CINEMATIC CULTURES
18.15 - 19.45 Uhr
Archipelago Lab (C5.225)
Gäst:innen: Bodil Marie Stavning Thomsen (Aarhus Universitet) und Jonas Fritsch (ITU Copenhagen)
Wie läßt sich sinnliche Erfahrung nicht auf Schlagworte, Indices oder klare Ordnung reduzieren und doch irgendwie festhalten? Archive befassen sich seit jeher mit dieser Problematik der Wissensverwaltung und somit der Ordnung von Macht. Jenseits der klassischen Diskurse zum Archivischen in den Künsten und dem Design, erkunden die Medien- und Filmwissenschaftlerin Bodil Marie Stavning Thomsen und der Designtheoretiker und Interaction Designer Jonas Fritsch mögliche Strategien des Anarchivischen in digitalen und kinematischen Kulturen.
Die Vorträge finden im Zusammenhang mit dem internationalen Partnership Grant Immediations: Art, Media, Event statt.
Die Veranstaltung findet auf Englisch statt.
15. November 2017 - WORKSHOP STAMMTISCHKÄMPFER*INNEN
16.15 - 18.00 Uhr
Archipelago Lab (C5.225)
Gäst:innen: Aufstehen Gegen Rassismus
In diesem Workshop werden wir Strategien und Praktiken entwickeln, mit denen ermöglicht werden sollen, aktiv gegen ein „Das wird ja wohl noch gesagt werden dürfen“ vorzugehen, gemäß nach dem Motto der Kampagne „Der Stammtisch ist überall!“.
Aufstehen gegen Rassismus ist eine Kampagne, die mit Interventionen und Workshops dem Erstarken rechter Kräfte wie der AfD und den damit einhergehenden Rassismus etwas entgegengesetzten wollen.
Mehr Informationen zu Aufstehen gegen Rassismus
Der Workshop findet auf Deutsch statt.
Sommersemester 2017
10. Mai 2017 - Potluck
17:00 - 20:00 Uhr
ArchipelagoLab (C5.225)
Food and drinks are welcome.
Activist Sense Lecture Series
Gegen das Wiederaufleben neuer großer Erzählungen der Krise, der Depression oder dem Ende der Demokratie - vielmehr hin zu einer generellen Verlagerung der Wahrnehmung zum Minoritären, Molekularen oder Minuziösen. Wege zum „Zeit gestalten“ eröffnen, sich in der Bewegung repositionieren und träumend Formen eines zukünftigen Gedächtnisses produzieren.
Die Wahrnehmung von Praktiken, von Zeit und dem immanenten Erträumen anderer Lebensweisen, bilden den Ausgangspunkt für eine Erkundung dessen, was wir Activist Sense nennen möchten. Mit diesem Begriff verknüpfen wir die Fragen nach Aktivität und Aktion, dem Aktivismus immanent, mit der Frage des Sinns, in seiner doppelten Bedeutung, als Sinnliches und als Sinngebendes. Der Semesterfokus auf Activist Sense bringt zwei zentrale Anliegen zusammen, die für das Verständnis des ArchipelagoLabs von transversalen Praktiken unerlässlich sind: Einerseits widmen wir uns der Frage von Sinn und dem Sinnlichen durch eine dezidiert post- und dekoloniale sowie feministische Perspektive und in Verbindung mit widerständigen Epistemologien und Ontologien, die das (große) westliche Narrativ von Wissen und Erfahrung unterwandern. Andererseits lässt sich eine solch spezifische Perspektive nicht trennen von dem Vermächtnis (und der Hegemonie) westlich theoretischer Diskurse, weswegen wir uns gleichzeitig mit Modi immanenter Kritik beschäftigen wollen. Eine solche Kritik bewegt sich unterhalb eines klassisch kanonischen Verständnisses von Kritik in Kulturtheorie und okzidentaler Philosophie.
Die für dieses Semester vorgesehenen vier Lektürekreise erkunden dabei die Vorstellung von Activist Sense in Relation zu zeitgenössischen „Technopolitiken“, digitaler Ästhetik und Artivism. Die fünf Abendvorträge werden dies von einem ethisch-ästhetischen Standpunkt aus unternehmen. Und auch für die Idee des ArchipelagoLabs bedeutet Activist Sense eine Entfaltung als ein heterogenes Set von Relationen (Archipel) in beständiger Bewegung und empfindsamen dynamischen Formationen durch kollektive Praktiken. In diesem Sinne organisieren wir zwei Potluck-Abende, um unbefangen die Rolle des Labs als einen „anderen Ort“ des Experimentierens vorstellen und reflektieren zu können. Wir laden euch herzlich ein, zu uns zu kommen, mit uns zu erfinden und zu denken... bringt gerne eure Kompliz_innen mit.
Parallel läuft der ACTIVIST SENSE READING CIRCLE.
18. APRIL 2017
Érik Bordeleau (Montréal, Canada):
What is Econautics? Rethinking Value at the End of the Economy
LECTURE & DISCUSSION: 20:15, blaenk (ehem. Mondbasis)
We are only seeing the beginning of an intensive and multi-faceted process of decentralization and redefinition of socio-financial relations towards greater multiplicity and autonomy. The invention of Bitcoin and the proliferation of cryptocurrencies urge us to rethink fundamental assumptions about the functional organization of the contemporary monetary architecture and its impact on the operative logic of power apparatuses.
One way of critically engaging with this nomadic re-engineering of finance is to envisaging it as an artistic medium. For finance is not primarily about monetary value: it is a mode of coordinating the future and its emerging possibilities through the collective design of attractors and the distribution of flows of desire.
The Econautic Consultancy is a collective and emergent practice dedicated to thinking artistically and politically at the end of the economy. Econautics is about terraforming new economic spaces from the groundless ground of liquid debt that acts as the circulatory blood of a vampiric economy. Think of economic space as an n-dimensional vibratory organization, a living milieu or a programmable gamespace for the creation and circulation of new values. Econauts will navigate these reclaimed xenoscapes, as the designers and architects of new economic, social, and financial forms.
The Econautic Consultancy is born out of an encounter between Economic Space Agency (ECSA, www.ecsa.io) and the SenseLab. An offshoot of Robin Hood Coop, ECSA is a young experimental start-up specializing in the development of new radical financial tools for networks and disjunctives collectives. The SenseLab is a laboratory for research-creation based in Montreal (Concordia University). It is currently working closely with ECSA in order to create its own experimental DAO (Distributed Autonomous Organization), creatively exploring ways towards an autonomous, self-organizing alter-university, the Three Ecologies Institute. The collaboration between SenseLab and ECSA is an attempt to rethink and create value – a new economic space – out of the turbulent flows of metastable collectivities.
25./26. APRIL 2017
Dont Rhine (L.A., USA):
Street Hassle: Reflections on AIDS Activism, Needle Exchange and Anti-Gentrification politics
LECTURE: DIENSTAG 25. APRIL 2017 / 18:15, C 14.027
WORKSHOP: MITTWOCH 26. APRIL 2017 / 14:00, ArchipelagoLab, C5.225
In Kollaboration mit Prof. Dr. Manuela Bojadzijev und Gender und Diversity
Forschungsnetzwerk: Work, gender, And social reproduction lecture series
Dont Rhine reflects on a series of problematics that have shaped his political work. He addresses the emergence of ACT UP (the AIDS Coalition To Unleash Power) out of a rejection of the first wave of AIDS activism focused on organising community services in the wake of state inaction. They deployed direct action as a means of transforming the conditions driving the AIDS crisis – homophobia, racism, sexism, and a profit- based medical system. This split between service and direct action revealed divergent notions of protagonism in the larger AIDS movement, a bifurcation challenged by the emergence of needle exchanges out of and alongside HIV/AIDS activism. Given the criminalisation of drug use in the United States, organising needle exchange services by, for, and with injection drug-users problematised the split between community service and direct action.
Finally, Rhine addresses his current organising work within the L.A. Tenants Union; a network of neighborhood groups providing mutual support for tenants against gentrification and other forms of dispossession and displacement. He examines the structure of these various moments of organising as reflective of key commitments to the ways change is produced.
13./14. JUNI 2017
Michelle Teran (Trondheim, Norwegen): Technopolitics: Post-digital strategies in post-2011 art and social movements in Spain
LECTURE: MITTWOCH 14 JUNI 2017 / 18:15 - 20:00, ArchipelagoLab, C5.225
In diesem Vortrag stellt Michelle Teran Techniken für gesellschaftliche Kämpfe vor, welche sich auf Forschungen von gegenwärtigen Entwicklungen in der Kunst und sozialen Bewegungen in Spanien beziehen. Wir werden verschiedene Taktiken der dezentralen kollektiven Aktion diskutieren, die die direkte öffentliche Intervention und digitale Netzwerke für sich nutzen.
27./29. JUNI 2017
Anja Kanngieser (Wollongong, Australia):
Listening in a time of crisis: the operation of sound in understanding climate change
LECTURE: DIENSTAG 27 JUNI 2017 / 18:10 - 20:00, Wasserturm
Sound wurde im vergangenen Jahrhundert genutzt, um die Tiefen der Meere, die Bewegungen von Kometen und die Verschiebung der tektonischen Platten zu messen. In jüngster Zeit hat Sound geholfen zu zeigen, wie Fracking Erdbeben verursacht und die Folgen des sich erwärmenden Klimas verstärkt; Sound wurde erfolgreich eingesetzt, uns zu zeigen, wie katastrophal die Beschleunigung der globalen Umweltveränderungen ist. Dieser Vortrag erkundet wie Sound mit der ökologischen Krise umgeht und auf sie aufmerksam macht. Dies geschieht durch Medien und Methoden, die von Künstler_innen, Bioakustiker_innen und Wissenschaftler_innen genutzt werden, um Systemveränderungen auf der Erde zu erklären und zu kommunizieren. Der Vortrag untersucht durch eine Transversierung einer Anzahl von umweltlich-akustischen Praktiken von Feldaufzeichnungen, Daten, Geo-Sonifikationen und mündlichen Aussagen von „Frontline-Communities“, wie solche Praktiken es anstreben, zwischenmenschliche Relationen zueinander und zu ökologischen Lebensformen jenseits eines anthropologischen Verständnisses zu überdenken.
DONNERSTAG 29 JUNI 2017 / 10:00-14:00, DCRL (Am Sande 5)
Listening to the world: skills for political and ecological crisis
WORKSHOP
Der politische und umweltliche Augenblick, in dem wir zurzeit leben, stellt hochentwickelten Nationalstaaten und Körperschaften extrem wirksame Machtstrategien zur Verfügung, die einen gravierenden Einfluss haben auf Lebensmöglichkeiten der Menschen innerhalb und außerhalb ihrer Grenzen. Politische und ökologische Bewegungen, die versuchen Kämpfe für Selbstbestimmung und Gerechtigkeit im Angesicht dieser Gewalt in den Vordergrund zu rücken, müssen daher selbst differente Seinsweisen und Relationalitäten praktizieren. Dies ist notwendig, um anti-oppressive, respektvolle und selbstbewusste Beziehungen zueinander aufzubauen, die in der Lage sein können, das System herauszufordern, das bell hooks „imperialistisches weiß-vorherrschaftliches kapitalistisches Patriarchat“ genannt hat. Zuhören stellt die Grundlage einer solchen Praxis. Dieser Workshop fokussiert folglich auf dem Erkunden und Entwickeln von Fähigkeiten des Zuhörens. Er bringt Techniken von politischer Organisation, Öko-Akustik und intersektionalen Feminismus zusammen, um Teilnehmende besser miteinander und mit der Welt um sie herum zu verbinden.
Beide Veranstaltungen finden in Kollaboration mit dem DCRL statt.
4./5. JULI 2017
Alanna Thain (Montreal, Canada): Signaletics of the flesh: revolution and media reproduction
LECTURE: DIENSTAG 4 JULI 2017 / 18:15, blaenk (ehem. Mondbasis)
NETZWERKTREFFEN: WEDNESDAY 5 JULI 2017 / 14:00-16:00, ArchipelagoLab, C5.225
In Kooperation mit dem Forschungsnetzwerk für Gender und Diversity
In diesem Vortrag werden zwei Arbeiten der spekulativen Fiktion - David Cronenbergs Videodrome (1983) und Lucile Hadžihalilovićs Evolution (2015) - als Werke betrachtet, die Medien als Reproduktionstechnologie, durch ökologische Transformationen des Fleisches erkunden. Auf verschiedenen Wegen nehmen sie die revolutionäre Frage auf, inwiefern man Differenz reproduzieren kann, oder wie man differentiell reproduzieren kann, durch die Technizität des Fleisches selbst. Es gilt, nicht den Körper als Medium zu fassen, sondern die Frage, wie Medienreproduktion Relationen des Fleisches, der Technologie und der Form unmittelbar vermittelt. Der Vortrag zeigt Wege auf, wie Queer- und Trans-Theorien, insbesondere Paul. B. Preciados hormonelle Medientheorie, die grundlegenden Einsichten feministischer Filmtheorien in den filmischen Körper und dessen reproduktive und mimetische Potentiale eingebunden haben. Wie können wir Cronenbergs Körper-Horror als einen Film der feministischen Revolution lesen? Wie ließen sich die dystopischen Experimente von Hadžihalilovics verstörenden Erwachsenenmärchen über den Versuch einen männlichen medizinischen Blick im Fleisch heranwachsender Jungen zu aktualisieren, als feministische Satire der Medieneffekttheorie auffassen?
Wintersemester 2016/17
LAB BRUNCH
Die Lab Brunches sind ein offenes Format zur gemeinsamen Reflexion und Planung. Dies ist auch der Ort um gemeinsam über Vorschläge, Formate und neue Ideen gemeinsam zu diskutieren. Jede_r ist herzlich willkommen.
11. November 2016
16. Dezember 2016
03. Februar 2017
Je um 11 Uhr im Lab (C5.225).
SCHIZOANALYTIC SCREENING SERIES
Mit dem Begriff Schizoanalyse bezieht sich die Filmreihe auf die Arbeiten Félix Guattaris, der Zeit seines Lebens zwischen Philosophie, Psychoanalyse und Aktivismus ein neues "transversales" Denken und Handeln zwischen diesen Praktiken verfolgte. An vielen Stellen seines Werks führt Guattari ethische und ästhetische Dimensionen von Erfahrung und Existenz ins Feld, mit dem Ziel neue Verbindungen zwischen politischen und sinnlichen Zugängen zur Welt ermöglichen. Die vier künstlerischen Beiträge forcieren neue Perspektiven auf diese ethisch-ästhetischen Dimensionen von Erfahrung, die das ganze Sinnesspektrum jenseits der Sprache miteinbeziehen und somit neue politische Dimensionen des Affekts eröffnen.
01. November 2016 // 19:00 - 23:00
Lutz Dammbeck (Hamburg) Overgames (163 min.)
Screening: Kino Scala Programmkino, anschließende Diskussion: Mondbasis Lüneburg
In einer Talkshow erzählt der Schauspieler Joachim Fuchsberger, dass die Spiele seiner 1960 erstmals im westdeutschen Fernsehen ausgestrahlten Show Nur nicht nervös werden in der amerikanischen Psychiatrie entwickelt wurden. Auf die Frage, "und wieviel Verrückte haben Dir da zugeschaut" antwortet er: "Eine verrückte, eine psychisch gestörte Nation". Wieso waren die Deutschen, genauer: die Westdeutschen, damals eine psychisch gestörte Nation?
Ein Film über heitere und ernste Spiele, Therapien zur Um- und Selbstumerziehung sowie die Ideengeschichte einer permanenten Revolution. Es treten auf: Regisseure und Produzenten von Gameshows, Psychiater, Anthropologen und Paranoiker verschiedenster Couleur.
30. November 2016 // 20:30 - 22:30
Silvia Maglioni & Graeme Thomson (Paris) UIQ (the unmaking-of) (78 min.)
Surroundsound installation / invisible film und Diskussion: Kunstraum Leuphana
UIQ (the unmaking-of) is a spatialized electro-acoustic soundwork, or invisible film, that filmmaker-artists Graeme Thomson and Silvia Maglioni have created around Félix Guattari’s unmade science-fiction screenplay, Un Amour d'UIQ (A Love of UIQ).
Working with the paradoxical condition of the unmade as something both already and not yet present, a potential field of shifting forms and forces, the filmmakers have sought to ‘produce’ Guattari's film through a collective experience of envision- ing, without filming a single scene.
Wondering how to give shape to the film and to the bodiless entity of its central character, UIQ (the Infra-Quark Universe) - that according to Guattari has no clear sense of identity nor spatial or temporal limits - Maglioni and Thomson decided to embark on a journey, holding a number of 'seeances' in several different cities. They invited participants to become the receivers, hosts and transmitters of UIQ, contaminating each other with their visions and ideas of Guattari’s film and of UIQ’s possible manifestations, both within and beyond the limits of the screenplay.
The soundwork recombines recorded fragments of these seeances in a composition of seventy-five voices, woven together with electronic signals and processed field-recordings, elements that circulate in the space, offering glimpses of a missing film and universe that, though invisible, can begin to affect the listener's vision.
Seeances were hosted by espacio practico/black tulip (Barcelona), ZdB (Lisbon), Univerzita Karlova/Druna (Prague), no.w.here (London), Casco (Utrecht), Les Laboratoires d’Aubervilliers (Aubervilliers) and Bulegoa z/b (Bilbao).
11. Januar 2017 // 20:30 - 22:30
Max Heinrich & Helvetia Leal (Zürich) La Colifata (20 min.)
Lecture-Screening und Diskussion: Mondbasis Lüneburg
Die Arbeit La Colifata ist eine Dokumentation des Radios La Colifata, das in der Neuropsychiatrischen Klinik El Borda in Buenos Aires von und mit PatientInnen gemacht wird. Wir haben dort während zweier Sendungen im Februar 2015 gefilmt, fotografiert, Interviews geführt und sind ebenfalls interviewt worden. Der knapp zwanzigminütige Film besteht aus gut einem Dutzend Einstellungen und folgt nicht nur einer dokumentarischen Vorgehensweise, sondern auch unseren immer damit verbundenen experimentellen und künstlerischen Ansätzen. Er schlägt einen anderen Blick auf den Wahnsinn, psychiatrisierte Subjekte und "Irrenhäuser" vor.
Das Radio ist das Sprachrohr der Ver-rückten zur "Außenwelt". Die Arbeit interessiert sich für eben diese Bewegung von einem "Innen" nach "außen", das nicht In-sich-geschlossen-bleiben eines Ortes, der genau dazu bestimmt ist. Ein Ort, an dem Menschen konzentriert werden, die nicht der Norm einer Gesellschaft entsprechen. Es geht vor diesem Hintergrund um Singularität und die Möglichkeit von Veränderung, um einen anderen Blick, ein anderes zu denken.