Literaturwissenschaft und Literaturdidaktik

Auf der Grundlage eines Literaturbegriffs, der erzählende, dramatische und lyrische Texte ebenso umfasst wie literaturverwandte Medien, etwa den Film, das Hörspiel oder das Bilderbuch, beschäftigt sich die  Professur für Literaturwissenschaft und Literaturdidaktik mit der deutschsprachigen Literatur des 17. bis 21. Jahrhunderts. Im Sinne ihrer Schnittstellenfunktion zwischen Literaturwissenschaft und Literaturdidaktik besteht ein wesentliches Anliegen der Professur darin, Prozesse des Verstehens und Deutens von Literatur sowie der intersubjektiven Verständigung über literarische Gegenstände zu beschreiben und zu erforschen. Im Einzelnen beschäftigt sich die Professur mit dem Thema der Entwicklung literaturbezogener Verstehensfähigkeiten im Kindes- und Jugendalter einschließlich der Diagnose und detaillierten Beschreibung dieser Fähigkeiten. Ein weiteres ihrer Anliegen besteht in der Vermittlung von Prinzipien und Verfahrensweisen der theoriebasierten Analyse literarischer Texte und literaturverwandter Medien. Zudem untersucht sie das Problem der Literaturinterpretation und erforscht Methoden zur Förderung des Verstehens von Literatur, insbesondere das literarische Gespräch, aber auch das szenische Spiel sowie das kreative und wissenschaftliche Schreiben.

Forschung

Die Forschungsaktivitäten der Professur konzentrieren sich auf die Untersuchung erzählender literarischer Texte des 17. bis 21. Jahrhunderts unter ideen- und motivgeschichtlichen sowie gattungspoetischen und intermedialitätstheoretischen Gesichtspunkten. Ein spezieller Schwerpunkt liegt derzeit auf der Erforschung der Erzählliteratur des 19. Jahrhunderts aus einer Perspektive, die unter dem Motto „Spannung“ ideengeschichtliche mit wirkungsästhetischen Fragestellungen zu kombinieren versucht (siehe „Projekte“).

Projekte

Adalbert Stifter, Theodor Storm, Conrad Ferdinand Meyer und das 19. Jahrhundert

Veranstaltet von:
Prof. Dr. Claudia Albes und Dr. Thomas Gann

24. - 26. Juni 2022, Zentralgebäude: C40.704

Unter dem Titel „Metaphysische Spannung / Gestörter Suspense“ möchte die Tagung das Erzählwerk Stifters, Storms und C.F. Meyers aus zwei unterschiedlichen Perspektiven untersuchen: einer ideengeschichtlichen Perspektive, die nach den weltanschaulichen Entwürfen der Texte im Horizont des 19. Jahrhunderts fragt, und einer aus der literatur- und filmwissenschaftlichen Rezeptionsforschung abgeleiteten Perspektive, die sich für die emotionalen Wirkungen von Literatur interessiert. Erörtert werden soll die Frage, ob sich zwischen der ideengeschichtlichen Verfasstheit der Texte und der Art und Weise ihrer Spannungswirkung signifikante Zusammenhänge beobachten lassen.

Tagungsprogramm zum Download

Team

Leitung

  • Prof. Dr. Claudia Albes

Wissenschaftliche Mitarbeiter*innen

  • Dr. Thomas Gann

Sekretariat

  • Bianka Bönsch
  • Nina Pries