Sprachwissenschaft / Sprachdidaktik

Die Schwerpunkte der Abteilung Sprache liegen in Lehre und Forschung auf der „Entwicklung literaler Kompetenzen“ aller Schülerinnen und Schüler in heterogenen, auch digitalen Lehr-/Lernkontexten. Im Fokus stehen dabei insbesondere die Sensibilisierung für individuelle Lernendenbedarfe. Die Entwicklung fachlich-professioneller Kompetenzen auf Studierenden- bzw. Lehrendenseite zur Unterstützung von Sprach-, Lese- und Schreiblernprozessen, sowie die Beachtung von Entwicklungsverläufen auf Seiten der Lernenden stärken das Profil.

Für die Vorbereitung der Lehrenden aller Fächer und verschiedener Schulformen haben wir u. a. die Fachbibliothek „Sprache“ mit Literatur und spezifischen Unterstützungsangeboten aufgebaut. Projekte wie „LehrWEP“, „SprachBiP“, „PluraL“, „S3“ oder „Förderunterricht Deutsch als Zweitsprache“ (s.u.) im Projektmodul unterstützten und unterstützen Schulen im Bereich Deutsch als Fremd-/ Zweit- oder Bildungssprache.
Wir initiieren, fördern und begleiten dabei auch das ehrenamtliche Engagement durch Studierende in Zusammenarbeit mit verschiedenen  Praxispartner*innen. Studierende können darüber hinaus im Institut parallel zum Pflichtstudium das DaZ-Zertifikat erwerben.

In der überwiegend empirischen Forschung der Abteilung gilt ein besonderes Interesse nationaler und internationaler Anschlussfähigkeit schrift-sprachlicher Bildung. Beispielhaft dafür sind auch beratende Tätigkeiten für Überprüfungen der Bildungsstandards in Deutsch durch  Vergleichsarbeiten in Klasse 6 und 8. Personen- und videogestützte Beobachtungen von Macro- und Microprozessen im Deutsch- und sprachbildenden Unterricht aller Fächer bei der Mitarbeit im Forschungszentrum ERLE geben Aufschlüsse über (mögliche) Lehr-Lernformate in heterogenen Lerngruppen und neue Inhalte und Formate in der Lehrkräftebildung. Durch phasenübergreifende Entwicklungs- und Transferprojekte im ZZL werden darüber hinaus Verbindung zwischen wissenschaftlicher Theoriebildung und schulpraktische Unterrichtsgestaltung gestärkt und im Projekt CODIP Wege für die Implementation fachdidaktischer digitaler Innovationen in die Unterrichtsentwicklung erprobt und verbessert.

  • Förderunterricht DaZ
  • Besondere Lehrformate

Förderunterricht DaZ

- DAS KONZEPT

Das Ziel des Projektes ist es, die Benachteiligung von Schülern mit Migrationshintergrund durch die Förderung ihrer sprachlichen Kompetenzen zu mindern. Deutsch ist Unterrichtssprache der Regelschule und somit Schlüssel zum Erfolg in allen Schulfächern. Daher ist unser Angebot an lernerorientierer Deutschförderung sowie der Verbesserung von Sprachkompetenzen, die in allen Schulfächern notwendig sind, ein Mittelpunkt der Arbeit im „Förderunterricht“. Die Förderkurse werden in den kooperierenden Schulen angeboten. Dort erhalten die Schülerinnen und Schüler nachmittags maximal zweimal in der Woche für zwei Stunden Deutschunterricht.

Dabei stehen sprachliche Kompetenzen im Vordergrund, allerdings werden auch damit verbundene fachliche Fragen einbezogen. Um mit den Schülern zielgerecht arbeiten zu können, bestehen die Schülergruppen aus max. fünf Personen. Als Kursleiter werden Studierende eingesetzt, die auf diese Aufgabe gezielt vorbereitet werden.

An dem Projekt sind folgende Schulen und Institutionen beteiligt:

     - Gymnasium Oedeme
     - IGS Kaltenmoor
     - BBS I in Lüneburg
     - BBS II in Lüneburg (inklusive der Landesfachschule Metall Niedersachsen)

IHR ENGAGEMENT LOHNT SICH DOPPELT

Der Förderunterricht ist auch für Sie eine große Chance! Für Sie besteht die Möglichkeit, unter der Anleitung erfahrener Universitätsdozenten schon während des Studiums praktische Lehrerfahrung zu sammeln. Im Begleitseminar wird der Unterricht vor- und nachbesprochen und bietet damit vielfältige praktische Erfahrungen.

Da Schulklassen in immer größerem Maße multikulturell zusammengesetzt sind, ist der Erwerb einer solchen Qualifikation für die spätere berufliche Tätigkeit besonders hilfreich. Als Anerkennung für Ihre Tätigkeit können Sie eine Bestätigung vom Institut für Deutsche Sprache und Literatur und ihre Didaktik erhalten. 

- DIE ANFORDERUNGEN

An dem Projekt können sich alle Lehramtstudierenden (Grund- und Hauptschule, Realschule sowie Berufsbildende Schulen) aller Fachrichtungen beteiligen.

Ausdrücklich eingeladen sind Studierende mit Migrationshintergrund sowie Studierende, die neben ihrem Deutschstudium zusätzlich das Zertifikat „Deutsch als Zweitsprache“ erwerben wollen. Ein bereits absolviertes allgemeines Schulpraktikum ist empfehlenswert, aber nicht zwingend.Selbstverständlich sollten Sie auch ein Interesse an der Beschäftigung mit sprachlichen Phänomenen aufweisen.

In dem Projektmodul werden Sie u.a. gezielt auf die Anforderungen in ethnisch und sprachlich pluralen Schulen vorbereitet. Empfehlenswert ist auch der Erwerb des Zertifikats „Deutsch als Zweitsprache“ oder die Teilnahme des Moduls „Mehrsprachigkeit im Deutschunterricht“ DEU 460.

Zum Programm gehören unter anderem folgende Aspekte:

- Zweitsprachenerwerb und Mehrsprachigkeit,
- didaktische Gesichtspunkte der Gestaltung des Förderunterrichts,
- Sprachstrukturen u. kontrastive Darstellung ausgewählter Sprachen (z.B. Türkisch, Russisch),
- Diagnose typischer Sprach- und Schreibschwächen sowie
- der Umgang mit Sprachproblemen und Verständigungsschwierigkeiten.

Damit Sie den Aufgaben gerecht werden können, besteht die Möglichkeit des regelmäßigen Erfahrungsaustausches zur Unterrichtspraxis und der Supervision während des Schuljahres. Dies findet im Rahmen eines Begleitseminars statt, das außerdem entweder als fachdidaktisches Projektmodul (DEU 221) ODER im Rahmen des DaZ-Zertifikats angerechnet werden kann.

Sie werden bei Fragen und Problemen nicht allein gelassen!

 - DER ZEITLICHE RAHMEN

Zusammenarbeit des Instituts für Deutsche Sprache und Literatur und ihre Didaktik mit der AWO Soziale Dienste und der Stiftung Mercator.

Der Förderunterricht in den Schulen wird zeitlich sehr individuell gestaltet, in der Regel umfasst der Unterricht zwei bis vier Wochenstunden.

Die Studierenden verpflichten sich für mindestens ein halbes Jahr, den Unterricht als Förderlehrkraft zu leiten. Eine neue Zuteilung findet je nach Bedarf statt. Da es eine Warteliste von potenziellen Förderlehrkräften gibt, sind Anmeldungen jederzeit möglich.

Rechtzeitig vor Beginn der Tätigkeit erfahren Sie, ob Sie eingesetzt werden können. Gegebenenfalls werden Auswahlgespräche durchgeführt. Im Vorfeld findet eine Einführungsveranstaltung statt, wo Sie auf Ihre Aufgabe vorbereitet und mit Unterrichtsmaterialien, Tipps und Tricks versorgt werden.

- Anmeldeformular

Interesse geweckt? Dann melden Sie sich doch gleich an! Anmeldeformular downloaden, ausfüllen und im Institut abgeben.

Modulverantwortung: Prof. Dr. Astrid Neumann

Besondere Lehrformate

Projektmodul "Plattdeutsch", Hans Hinrich Kahrs
Plattdüütsch ünnerrichten - Niederdeutsche Sprache und Literatur im Primar- und Sekundarbereich I
Weitere Informationen finden Sie hier.

Projektmodul "Psychodramatische Rollenspiele", Dr. M.A. Silja Schoett
Psychodramatische Rollenspiele zu Bilderbüchern im Literaturunterricht. Text und Bild lesen - spielen - verstehen
Weitere Informationen finden Sie hier.

Projektmodul "Schreibwerkstatt in der Kindertafel e.V.: planen, durchführen und reflektieren"
Inga Buhrfeind

Schreiben fängt nicht erst mit dem Stift in der Hand an!

Projektmodul "Multimodales Kommunizieren", Prof. Dr. Astrid Neumann
Kommunizieren ist überall.