Abstract

Realismus hat keine gute Presse. In den Kulturwissenschaften gilt: Realismus ist die Krise des Realismus. Oder: Realismus ist ein unhaltbares Unterfangen. Roland Barthes hat Realismus für einen Trick erklärt. Das ist unfair gegenüber einer Darstellungsform, in die mehr Arbeit investiert wird als in allen anderen Stilrichtungen. Eines aber ist unumstritten: Realismus, wenn nicht Hyperrealismus beginnt in den Niederlanden im 15. Jahrhundert. Genauer mit Jan van Eyck. Der Vortrag möchte Realismus als Realitätskonzept beschreiben und wird versuchen, das neue Repertoire  der Darstellungsmittel zu ermitteln. Grundlage ist ein faszinierendes Projekt der Getty Foundation, die auf der Webseite „Closer to Van Eyck“ das Hauptwerk der altniederländischen Malerei, den Genter Altar,  sozusagen porentief erschließt. Es lohnt, sich vorher in dieses Universum zu vertiefen, und nachzuvollziehen, was es heißt, wenn wir vom „Abenteuer der Immanenz“ sprechen.

Veranstaltungsort
Lesesaal, Stadtarchiv Lüneburg
Wallstraße 4
21335 Lüneburg

Konzept und Organisation
Martin Warnke

Anmeldung
Der Vortrag ist kostenlos und für die Öffentlichkeit frei zugänglich, es wird keine Anmeldung benötigt.