Dr. Hannah Zindel

Kontakt

Dr. Hannah Zindel
Am Sande 5
21335 Lüneburg
hannah.zindel@leuphana.de 

Dr. Hannah Zindel ist Medien- und Kulturwissenschaftlerin. Seit 2017 arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der DFG Kolleg-Forschungsgruppe «Medienkulturen der Computersimulation» an der Leuphana Universität Lüneburg. 2011–2014 war sie Promotionsstipendiatin am DFG Graduiertenkolleg «Mediale Historiographien» der Bauhaus-Universität Weimar und der Universität Erfurt, 2014–2016 im Programm «Räume des Wissens» am Historisch-Kulturwissenschaftlichen Forschungszentrum der Universität Trier. Ihre Dissertation Ballons. Medien und Techniken früher Luftfahrten ist 2020 bei Fink erschienen. In ihrem aktuellen Forschungsprojekt widmet sie sich historischen und aktuellen Medientechniken der Stadtklimaforschung.

 

FORSCHUNGSPROJEKT

Werkzeug Windkanal. Simulationen in der Stadtklimaforschung

Das Forschungsprojekt befasst sich mit der Geschichte des Windkanals in den Klimawissenschaften. Anders als Windkanäle, in denen Autos oder Flugzeuge getestet werden, ermöglichen Grenzschichtwindkanäle die Untersuchung bodennaher Windströmungen und Luftverwirbelungen in 100 bis 200 Metern über der Erde. Die Windlabore dienen u.a. der Erforschung von Emissionsausbreitungen, Veränderungen des Windkomforts bei Bauvorhaben und Auswirkungen des Klimawandels in Großstädten. Diese nicht-linearen hochkomplexen Phänomene lassen sich bislang nur begrenzt im Computer simulieren. 

Ausgehend von einzelnen Fallstudien zeichnet das Forschungsprojekt nach, wie sich Grenzschichtwindkanäle von 1945 bis heute insbesondere in Deutschland, Skandinavien und den USA zu einem Werkzeug der Stadtklimaforschung entwickelt haben. In medienhistorischer Perspektive wird untersucht, wie der Windkanal in der Zusammenführung von natur- und ingenieurswissenschaftlichen Know-How und als »Mittler« zwischen Naturmessung und Computersimulation die Erzeugung, Speicherung und Verarbeitung von umweltaerodynamischem Wissen geprägt hat und zu welchen epistemologischen Verschiebungen diese Verflechtungen in den Klimawissenschaften geführt haben.