Hoof - Digital Uncertainty. Media-Based Decision Making

Kontakt

Florian Hoof 
Am Sande 5 
21335 Lüneburg
florian.hoof@leuphana.de

Dr. Florian Hoof ist Medien- und Filmwissenschaftler und seit 2017 wiss. Mitarbeiter an der DFG Kolleg-Forschergruppe MECS. Er war Gastprofessor an der Università Cattolica del Sacro Cuore, Milano (2013), verschiedene Aufenthalte als Gastwissenschaftler u.a.: Institut für Geschichte, Lehrstuhl Technikgeschichte, ETH, Zürich (2018/2010), University of Sydney Business School (2018), University of Sydney, Dept. of Information Systems (2015), University of New South Wales, Australian Business School (2013), Archives and Special Collection Purdue University, West Lafayette (2009). Von 2007-2010 war er Promotionsstipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes mit einem Projekt zur Mediengeschichte der Unternehmensberatung, 2010-2011 wiss. Mitarbeiter am Institut für Medienwissenschaft, Ruhr-Universität Bochum, 2011-2017 wiss. Mitarbeiter (postdoc) am Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft, Goethe-Universität Frankfurt. Seine 2015 bei Konstanz University Press erschienene Dissertation „Engel der Effizienz“ wurde mit dem „Geisteswissenschaften International” Übersetzungspreis des Börsenverein des deutschen Buchhandels ausgezeichnet und erscheint 2019 als “Angels of Efficiency. A Media History of Consulting” bei Oxford University Press, New York.

Forschungsprojekt

Das Projekt untersucht mediale Konfigurationen der Vorhersage, Zukunftsantizipation und Entscheidungsfindung in wirtschaftlichen und kulturellen Zusammenhängen: Computersimulationen, algorithmische Steuerungs-, Entscheidungs- und Empfehlungssysteme, Management Cockpits bis hin zu von Consulting Firmen offerierten "forecast services[FH1] ". Sie stellen eine Umgebung bereit, die Kontingenz reduziert und soziotechnische Handlungszusammenhänge unter den Bedingungen von Unsicherheit stabilisiert und so erst ermöglicht. Als grundsätzliches Strukturmerkmal digitaler Kulturen erlangen diese Verfahren der Unsicherheitsreduktion epistemische Relevanz. Das Projekt untersucht erstens wie sich solche Verfahren von frühen "business research services" der 1910er Jahre über Großrechner gestützte Systeme der Datenaggregation und -auswertung der 1950er Jahre zu gegenwärtigen Simulation-Supported Decision Making Systems veränderten. Zum zweiten fokussiert es darauf, in welchem Wechselverhältnis solche Verfahren mit der gesellschaftlich-kulturellen Fundierung von Entscheidungsfindung und Zukunftsantizipation stehen. Es beschreibt wie in der gegenwärtigen Kultur "Digital Uncertainty" zur Konvergenz gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Logik in medialen Konfigurationen des Entscheidens führt.