Christoph Engemann

Christoph Engemann studied psychology at the University of Bremen and became a Ph.D fellow of the Bremen International Graduate School of Social Sciences in 2003. From 2003 to 2006 he was a Non-Residential-Fellow at the Center for Internet and Society at Stanford Law School. In 2009 joined the Internationales Kolleg für Kulturtechnikforschung und Medienphilosophie (IKKM) at the Bauhaus University Weimar as researcher and lecturer.

 

FORSCHUNGSPROJEKT

Eine Genealogie der Transaktion.
Imaginationen des Futurum Exactum in digitalen Medien

Das Projekt Eine Genealogie der Transaktion – Imaginationen des Futurum Exactum in digitalen Medien untersucht eine für das Forschungsfeld der digitalen Medien und Simulation grundlegende Kulturtechnik. Transaktionen operationalisieren zum einen in Datenbanken stabile Übertragungs- und Speicherungsverhältnisse und halten zum anderen derzeit mit Transactional Memory-Befehlssatzerweiterungen Einzug in Prozessoren. Die spezifischen Zeitlichkeiten, die Transaktionsprozessen inhärent sind, können dabei selbst als Simulationen verstanden werden. Transaktionen vermitteln aktuelles und potentielles und sind so Simulationen möglicher Zukünfte, die bei einem als Transaktion strukturierten Übertragungsprozess sich ereignen können und mittels definierter Abbruch- und Durchführungsbedingungen gehegt werden sollen. Solche Vorwegnahmen des kommenden imaginieren Systeme, die gegenüber jeder Kontingenz Konsistenz erweisen und auch das Unerwartbare mit einem erwartbaren Zustand beantworten können. Damit verhandeln Transaktionen gleichsam in basaler Form die Probleme von Simulation: die Relationierung des Jetzt mit dem Kommenden, inklusive der Möglichkeit der Katastrophe und den Wunsch dieses operationalisierbar, beobachtbar, codierbar und in der Konsequenz schaltbar zu machen.