Dr. Nicole Stöcklmayr

Sehen Sie sich im Rahmen
unserer Video-Serie MECS
Profiles das Fellow Profile und die Forschungsarbeit von
Alumni MECS Research Associate
Nicole Stöcklmayr an.

Fellow Profile

Nicole Stöcklmayr forscht und lehrt in den Bereichen Geschichte & Theorie der Architektur, Medienwissenschaft sowie Design. Sie ist als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der DFG-Kollegforschergruppe "Medienkulturen der Computersimulation" (MECS) tätig. Zuvor war sie Research Fellow am Internationalen Kolleg für Kulturtechnikforschung und Medienphilosophie (IKKM) sowie Lehrbeauftragte an der Bauhaus-Universität Weimar. Sie wurde an der Universität für angewandte Kunst Wien promoviert, an der sie auch ihr Architekturstudium abschloss. Aktuelle Forschungsschwerpunkte sind digitale Visualisierungen, Computation, Simulation und Robotik in der Architektur. Ihr Buchprojekt „Visual Constructions. Architectural Images in Digital Media Cultures“ wird derzeit als Publikation vorbereitet. Mehr Informationen.

 

FORSCHUNGSPROJEKT

Design Process. Software, Computation, and Cultural Techniques in Architecture

In der Architektur der Gegenwart gibt es eine Vielzahl von divergenten Entwurfskulturen, deren Entwurfstechniken und Entwurfsprozesse sich mit der Einbeziehung des Computers als Werkzeug und Medium auf unterschiedliche Weise erweitert haben. Mit der Entwurfskultur des Computational Design veränderte sich die Entwurfskonzeption. Es wird nicht ein Artefakt in einem Prozess entworfen, sondern »Design Process« hat hier eine zweifache Bedeutung: zum einen das Entwerfen von computerbasierten Prozessen, die digitale Artefakte generieren und zum anderen das Entwerfen von roboterbasierten Prozessen, die materielle Artefakte fabrizieren. Wenn also Architekten und Bauingenieure Parameter, Regeln und Handlungsabläufe definieren und programmieren, so kann von spezifischen materiellen und medialen Praktiken ausgegangen werden. Computersimulationen operieren darin auf mehreren Ebenen, wenn beispielsweise mit genetischen Algorithmen evolutionäre Prozesse zur Formgenerierung simuliert werden, physikalische Phänomene als performative Eigenschaften in mechanische, räumliche und visuelle Berechnungen involviert sind oder in der Navigation von mobilen Industrierobotern als intelligente Agenten mit Handlungs- und Gestaltungsmacht in einem Fabrikationsprozess.

Ziel dieses architekturtheoretischen Forschungsprojektes ist zu zeigen, - und das ist die hier zugrunde liegende These – , dass mit Computersimulationen nicht nur neue Entwurfsverfahren, Wissenserzeugungen und Kulturtechniken zur Anwendung kommen, sondern auch die tradierten und konventionalisierten Medien und Kulturtechniken der Architektur eine Neubestimmung im Computational Design erfahren haben.

Methodisch baut das Projekt auf Theorien und Erkenntnissen der neueren Kulturtechnikforschung, der Science and Technology Studies sowie der Software Studies auf. Ausgehend von Fallstudien werden Medien und Kulturtechniken im parametrischen und algorithmischen Architekturentwurf anhand von umfangreichem Plan, - Bild, - und Datenmaterial sowie Interviews mit in der Grundlagenforschung und Praxis international tätigen Architekten und Bauingenieuren analysiert. Menschliche und nichtmenschliche Agenten, Akteure und Praktiken (wie Architekten, Ausschreibung, Ausstellung, Hardware, Software, Parameter, Algorithmen, etc.) werden untersucht, um zu beschreiben wie und auf welche Weise Computersimulationen auf Forschung, Lehre und Praxis in der Architektur einwirken.