Dr. Wladimir Velminski

Wladimir Velminski, 1976 in Duschanbe (UdSSR) geboren, studierte Mathematik, Physik, Slawistik und Kulturwissenschaft in Berlin und Moskau. Velminski war wissenschaftlicher Mitarbeiter am Slavischen Seminar der Universität Zürich, Research-Fellow am Internationalen Kolleg für Kulturtechnikforschung und Medienphilosophie an der Bauhaus Universität Weimar sowie assoziierter Mitarbeiter am Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik der Humboldt-Universität zu Berlin im Projekt »Das technische Bild«. 2008 promovierte er in Kunstgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin. Neben seiner Tätigkeit als Leiter des Fachbereichs »Geschichte und Theorie medialer Regime in Osteuropa« an der Bauhaus Universität Weimar, verfasste er zahlreiche Publikationen zur Kulturgeschichte Osteuropas.

 

FORSCHUNGSPROJEKT

Ankunft einer Katze. Geschichte und Theorie der ersten Computersimulation eines Lebewesens

Im geplanten Projekt am MECS in Lüneburg wird es um die Analyse einer der ersten Computersimulationen von Bewegungen eines Lebewesens überhaupt gehen. 1968 schufen drei Mathematiker der Moskauer Lomonosov-Universität eine 40 Sekunden dauernde Computeranimation – den Lauf einer Katze. Unter der Leitung von Nikolaj Konstantinov beschlossen die Mathematiker, die Gangart des Tieres mit Hilfe des Rechners BESM-4 zu simulieren und jede kleinste Veränderung auf dem Papier festzuhalten. Wie dem sechs Jahre später erschienenen Artikel »Programm, das einen Mechanismus modelliert und eine Animation darüber zeichnet« in der Zeitschrift Problemy Kibernetiki (dt. Probleme der Kybernetik) zu entnehmen ist, basierte die Simulation kontrollierter Beschleunigung von bestimmten Teilen des Körpers auf den Differentialgleichungen zweiter Ordnung; die grafische Interpretation der Katze wurde unter Verwendung eines Zeichenfeldes erreicht. Die parametrisch zergliederten Konturen des Tieres ermöglichten es, die Ankunft der Katze auf dem Bildschirm zu simulieren. Während des Aufenthaltes am MECS wird an der Herausgabe des Materials gearbeitet. Ferner wird auch über einen Workshop und eine Ausstellung nachgedacht. 

Animation Kätzchen,
Sowjetunion 1968

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Ausgwählte Publikationen

Monographien

  • Diagnose: Krim. Kunst und Gewandtheit der Politik. Berlin: Merve Verlag 2014.
  • Gehirnprothesen. Praktiken des Neuen Denkens. Berlin: Merve Verlag 2012.
  • Form Zahl Symbol. Leonard Eulers Strategien der Anschaulichkeit. Berlin: Akademie Verlag 2009.  

Herausgeberschaften

  • Hirngespinste. Denkprozesse zwischen Störung, Genialität und Fiktionalität. München: Wilhelm Fink 2013.
  • mit Hans-Christian von Hermann: Maschinentheorien/Theoriemaschinen. Frankfurt a.M.: Peter Lang Verlag 2012.
  • mit Horst Bredekamp: Mathesis & Graphé. Leonard Euler und die Entfaltung der Wissenssysteme. Berlin: Akademie Verlag 2010.
  • Sendungen. Mediale Konturen zwischen Botschaft und Fernsicht. Bielefeld: transcript 2009.  

Artikel

  • “Chains of Chance: A Convoluted History of Pattern Recognition”. In: Nina Samuel (ed.): The Islands of Benoît Mandelbrot. Fractals, Chaos, and the Materiality of Thinking. New Haven: Yale University Press 2012, pp. 133-139.
  • “Homöoskopie des Kopfzerbrechens. Zu den Entwürfen der Denkökonomie um 1800”. In: Jutta Voorhoeve (ed.): Welten schaffen. Zeichnen und Schreiben als Verfahren der Konstruktion (=Wissen im Entwurf, 4). Zürich: diaphanes 2011, pp. 59-75.
  • “Psichion. Das Medium der Sowjetmacht”. In: Zeitschrift für Medienwissenschaft, 2/1, 2010, pp. 65-71.