Erste Graduierten-Konferenz "Kritik der Gegenwart"

30.06.2025

Am 21. Mai 2025 fand im Kunstraum der Leuphana die Graduierten-Konferenz „Kritik der Gegenwart“ statt.

Nach viereinhalb Jahren Laufzeit des Masters Kulturwissenschaften: Kritik der Gegenwart – Künste, Theorie, Geschichte kamen hier einige der Alumni noch einmal zusammen, um ihre Abschlussarbeiten zu teilen.

Online und vor Ort nahmen sowohl Studierende sowie Professor:innen der Universität als auch Interessierte am Studienprogramm und Externe teil. Mit ihnen entstanden nach den Vorträgen wertschätzende Gespräche, in denen Perspektiven geteilt und sich über den weiteren Verlauf der Forschungsprojekte ausgetauscht wurde. Dieser Austausch bot neben dem Einblick in spannende Themen auch einen sehr schönen Rückblick auf die wertvollen Gespräche untereinander, die das Studium prägen und geprägt haben.

  • Elena Stolberg (Abschluss 2025) analysierte in ihrem Vortrag Das politische Erbe der „Wages for Housework“-Bewegung: „Care Income“, „Basic Income“ und „Commons“ drei Aktualisierungsansätze der Bewegung der 1970er Jahre und deren historisches Verhältnis.
  • Anton Wegener (Abschluss 2024) bot einen Einblick in die Masterarbeit Hormonwirksame toxische Chemikalien in Zeiten moralischer trans Panik: endokrine Disruptoren, Reproduktion und heteronormative Machtformationen, in der Anton eine wissenschaftshistorische Einordnung endokriner Disruptoren vollführte und diese in transmisogyne gesellschaftliche Mechanismen einordnete.
  • Einen Einblick erlaubte Valerie Tollhopf in ihre noch unabgeschlossene Arbeit zu Connecting Trans and Animal Struggles Beyond Tans* New Materialism – A Marxist Approach, in der sie Trans Studies und Critical Animal Studies aus historisch-materialistischer Perspektive zusammenführt, um auf eine hitzig geführte Debatte um neomaterialistische Konzeptionen von trans* zu antworten.
  • In (Selbst-)Kritisches Weißsein: Rassismuskritik und Dekolonialität im dokumentarischen Film lieferte Leon Follert (Abschluss 2024) eine Analyse der Dokumentarfilme „Fuck White Tears“ (Annelie Boros, 2016) und „Stop Filming Us“ (Joris Postema, 2020) sowie ihrer Potentiale und ihrem Scheitern.
  • In seinem Vortrag Negative Affektivität als Modalität des Werdens in Semra Ertans Lyrik verknüpfte Ilkay Aydemir (Abschluss 2025) historische Kontexte deutsch-türkischer Arbeitsmigration mit affekttheoretischen Ansätzen aus den Queer Studies, um Ertans Lyrik als Spielart „kleiner Literaturen“ zu verstehen.
  • Unter dem Titel Das Taxidermische Museum präsentierte Marie Lynn Jessen (Abschluss 2025) ihre Abschlussarbeit kurz vor Abgabe, in der sie den Begriff des „Taxidermischen Museums“ als kritische Rahmung vorschlägt und exemplarisch am Asiatischen Pavillon des Rijksmuseums (Amsterdam) den Museumsraum als taxidermisch diagnostiziert. 

Den Abend verbrachten die Teilnehmenden gemeinsam in der Sonne und im ArchipelagoLab.

Organisiert wurde die Konferenz von Leon Follert und Marie Lynn Jessen. 

©Marie Lynn Jessen/Leon Follert/Frieder Janz
©Marie Lynn Jessen/Leon Follert/Frieder Janz
©Marie Lynn Jessen/Leon Follert/Frieder Janz
©Marie Lynn Jessen/Leon Follert/Frieder Janz
©Frieder Janz
©Marie Lynn Jessen/Leon Follert/Frieder Janz
©Marie Lynn Jessen/Leon Follert/Frieder Janz