Vom Kolonialismus zur Wehrmacht: Gesichter der Kollaboration (Charlotte Wiedemann)
16. Jan.
Askari, arabisch für Soldaten: So hießen die afrikanischen Söldner der deutschen Kolonialarmee in Ostafrika. Askari, so nannte später die Wehrmacht ihre nicht-deutschen Gehilfen an Orten der Shoah in Osteuropa. Der Begriff reist durch die Zeiten, taucht erneut im Apartheid-Südafrika auf. Wer der Spur der Askari folgt, vermag zu sehen, wie verstrickt die Gewalt verschiedener Epochen ist und wie verschwommen auf dem Feld der Kollaboration die Grenzen zwischen Opfern und Tätern sein können. Die Mittelsmänner der Gewalt deuten damit zugleich auf eine oft unterschätzte Komplexität der sozialen Wirklichkeit kolonialer Verhältnisse.
Als Teil der Ringvorlesung “Transkulturalität und Migration. Perspektiven der Kulturwissenschaften” von Prof. Dr. Susanne Leeb hält Charlotte Wiedemann (Journalistin, Autorin, LIAS Public Fellow) eine Vorlesung zum Thema “Vom Kolonialismus zur Wehrmacht: Gesichter der Kollaboration”. Die Ringvorlesung findet im Rahmen des Bachelor-Moduls "Kontroversen der Kulturwissenschaften" statt, steht aber allen Interessierten offen.
Donnerstag, 16.01.2025, 12:15-13:45
Hörsaal 4, Leuphana Universität Lüneburg