Stringtheorie, Garnpraxis (Kunstraum)

13. Nov. - 30. Nov.

Was ist Weben? Wir denken dabei oft an die Herstellung von Gegenständen – als eine Technik zur Produktion kommerzieller Güter, wie beispielsweise der Kleidung, die wir alle tragen. In vielen Kulturen ist Weben jedoch nicht nur eine Methode zur Herstellung äußerer Gegenstände, sondern auch ein zu tiefst subjektiver Prozess, der mit spirituellen Praktiken verbunden ist. Die kulturellen Codes hinter dem Weben waren oft mit Magie, Mythen und Ritualen verbunden – sie unterscheiden sich von Kultur zu Kultur, doch wiederkehrende und beständige Motive tauchen immer wieder auf. Mit dem Aufkommen des Kapitalismus und Kolonialismus wurde das Weben größtenteils zu einer körperlichen Arbeit – die unter kolonialen Bedingungen oft entfremdet und erzwungen war. Was früher Teil spiritueller Praktiken und eine Tätigkeit war, die viele Welten und Perspektiven miteinander verband, wurde zu einer Quelle der Produktion und des Profits.

Viele kulturelle, mythische und spirituelle Konnotationen des Webens wurden in diesem Prozess der Reduzierung auf eine rein materielle Tätigkeit an den Rand gedrängt. Aber die Erinnerung daran ist nicht vollständig verschwunden: Teile davon bleiben verborgen und verstreut in verschiedenen Wissensbereichen in Form von Bildern, Metaphern oder Geschichten, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben.

Diese Ausstellung möchte diese Assoziationen und Verbindungen zusammenführen und ihre Gemeinsamkeiten und Unterschiede untersuchen.

Als Ausgangspunkt wurde den Künstler:innen die Frage gestellt: Was bedeutet die Metapher des Webens in ihrem Medium und ihrer Praxis? Diese Ausstellung lädt dazu ein, das Weben als Denkweise zu erkunden – und sich mit den Fäden auseinanderzusetzen, die verschiedene Kontexte, Bereiche und Weltanschauungen miteinander verbinden.

Öffnungszeiten:
Dienstags 10:00–14:00
Mittwochs–Freitags 12:00–16:00
Am 27. und 28. November geschlossen
Am 29. und 30. November geöffnet

Workshop von Wiebke Bröse zum Weben von Stoffen
Workshop von Charlotte Perka und Kaja Meyer zum Zine-Making


Künstler:innen: Vladimir Seleznev, Leila Mousavi, Isabel Jimenez Alegría, Jaron Kühmstedt, Fia Sabelfeld, Wiebke Bröse, Charlotte Perka, Kaja Meyer
Die Ausstellung ist eine Kollabortion mit Kollektiv HäkelHektar, Ruth Stamm und Sarah Kreiseler.


Diese Ausstellung ist im Rahmen des Kunstraum.p2p Formats kuratiert und organisiert von Litha Sabelfeld.