Profilstudium Sprachliche Bildung
Sprache als Querschnittsaufgabe in Unterricht und Schule
Sprache ist das zentrale Instrument im Unterricht. Über Sprache werden Fachinhalte erarbeitet und damit auch fachsprachliche Kompetenzen gestärkt. Mit Sprache findet Lernen statt: Schüler*innen diskutieren im Fach Politik über gesellschaftliche Themen, sie beschreiben im Fach Deutsch ein Bild, sie stellen Vermutungen und Hypothesen im Fach Mathematik auf und folgen im Musikunterricht Anweisungen in der zu hörenden Orchestrierung von Instrumenten oder Chören, handeln im Sportunterricht Spielregeln aus. Sprache ist in mündlicher und schriftlicher Form allgegenwärtig.
Die Komplexität des Gegenstandes steigt, wenn Mehrsprachigkeit, Dialekte oder Soziolekte betrachtet werden müssen, aber auch mit aufsteigender Fachlichkeit im Unterricht der Schulstufen oder der Ausdifferenzierung in Schulformen. Dabei beeinflussen die sprachlichen Fähigkeiten der Schüler*innen gesellschaftliche und (berufliche) Teilhabe und sowie den Bildungserfolg maßgeblich (Becker-Mrotzek & Roth 2017). Dass (zukünftige) Lehrkräfte die sprachliche Diversität ihrer Schüler*innen ernst nehmen, in unterrichtliches Handeln integrieren und Lerngelegenheiten für die Aneignung sprachlicher Kompetenzen schaffen, ist daher unumgänglich.
So heißt es im Konzeptpapier:
„Sprachliche Bildung ist Aufgabe der Bildungsinstitutionen für alle Kinder und Jugendliche. Sie erfolgt alltagsintegriert, aber nicht beiläufig, sondern gezielt. Sprachliche Bildung bezeichnet alle durch das Bildungssystem systematisch angeregten Sprachentwicklungsprozesse und ist allgemeine Aufgabe im Elementarbereich und des Unterrichts in allen Fächern. Die Erzieherin oder Lehrperson greift geeignete Situationen auf, plant und gestaltet sprachlich bildende Kontexte und integriert sprachliche Förderstrategien in das Sprachangebot für alle Kinder und Jugendlichen.“ (Dobutowitsch & Neumann 2024, S. 21)
Im Profilstudium Sprachliche Bildung setzen Sie sich mit diesem Themenkomplex auseinander und beantworten Fragen in Bezug auf Ihr Fach, Ihren (zukünftigen) Unterricht und die Schulorganisation. Dabei nehmen Sie auch eine gesamtgesellschaftliche Perspektive in den Blick:
- Welche (mehr-)sprachigen Erfahrungen habe ich?
- Welche Bedeutung hat sprachliche Bildung in meinem Fach?
- Welche unterrichtlichen Handlungsmöglichkeiten habe ich, um die Entwicklung bildungssprachlicher Kompetenzen zu unterstützen?
- Welche schulorganisatorischen Herausforderungen begegnen mir und wie kann ich diese bewältigen?
Sie haben sicherlich eigene Fragestellungen aufgrund eigener Erfahrungen oder Beobachtungen. Das Profilstudium „Sprachliche Bildung“ bietet Ihnen Raum, auf diese Fragen in Zusammenarbeit mit anderen Profilstudium- und den Fachlehrenden Antworten zu finden. Hierbei unterstützen Sie die auch Fachbibliothek Sprache (Buhrfeind & Lorenz 2020) und die Angebote der Koordinierungsstelle.
Weiter Infos zum Ablauf und zur Organisation des Profilstudium finden Sie HIER.
Literatur
Becker-Mrotzek, M. & Roth, H.-J. (2017). Sprachliche Bildung – Grundlegende Konzepte und Begriffe. In: Dies. (Hrsg.): Sprachliche Bildung – Grundlagen und Handlungsfelder. Münster u.a.: Waxmann, S. 11-36.
Buhrfeind, I. & Lorenz, L., 2020, Von Projekten zur Profilbildung: sprachliche Bildung in der universitären Lehrkräftebildung. Neumann, A. & Dobutowitsch, F. (Hrsg.). Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren, S. 32-51.
Dobutowitsch, F. & Neumann, A. (2024): Profilstudium Sprachliche Bildung – Inhalte und Kompetenzen. In: Kuhl, P., Schwedler-Diesener, A. & Süßenbach, J. (Hrsg.) (2024): Konzeptpapier für die Profilstudiengänge im Lehramt. Inklusion und Diversität. Digitales Lehren und Lernen. Sprachliche Bildung. DOI: 10.48548/pubdata-58.2, S. 19-24.