Promovieren: Prof. Dr. Ulrike Fasbender – Betreuung auf Augenhöhe

06.03.2023 Prof. Dr. Ulrike Fasbender studierte Wirtschaftspsychologie an der Leuphana und promovierte an der Graduate School. Heute ist die Arbeitsforscherin Professorin für Wirtschafts- und Organisationspsychologie an der Universität Hohenheim. An ihre wissenschaftliche Ausbildung an der Leuphana denkt sie gern zurück.

Ulrike Fasbender ©Leuphana
„Durch das Komplementärstudium habe ich schon als Studentin in andere Fachdisziplinen geschaut. Das hilft mir heute noch bei der Kommunikation wissenschaftlicher Methoden und Erkenntnisse. Unsere Forschungsprojekte sind oft interdisziplinär“, sagt Ulrike Fasbender.

Prof. Dr. Ulrike Fasbender reichte ihre Doktorarbeit nach gerade einmal zwei Jahren und zwei Monaten ein: „Ich fühlte mich wissenschaftlich gut vorbereitet, war motiviert und habe eine Betreuung auf Augenhöhe erlebt. Mein Doktorvater, Professor Jürgen Deller, traute mir viel zu und hielt mir den Rücken frei für meine Forschung“, erinnert sich die Wissenschaftlerin. Sie schrieb bereits ihre Bachelorarbeit bei dem Professor für Wirtschaftspsychologie an der Leuphana.

Für das Masterstudium wechselte Ulrike Fasbender an die Universität Mannheim, kehrte zwei Jahre später aber nach Lüneburg zurück. Während ihrer Promotion forschte sie zum Arbeiten im Alter und knüpfte an die Inhalte ihrer Bachelorarbeit an: „Ich hatte mich damals mit dem demographischen Wandel beschäftigt. Mir wurde klar, dass eine immer älter werdende Gesellschaft auch die Arbeitswelt verändern wird“, sagt Ulrike Fasbender. Sie promovierte zum Thema „post retirement employment“ (Arbeit im Ruhestand) und war wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt „Transitions and Old Age Potential: Übergänge und Alternspotenziale (TOP)“ des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung. Deutschlandweit forschten mehrere Universitäten zu Übergängen in den Ruhestand und dem Potenzial älterer Erwachsener am Arbeitsmarkt, in der Zivilgesellschaft und in der Familie. 2014 schloss Ulrike Fasbender ihre Arbeit mit dem Titel „Post-retirement Work: An Investigation of Self-Concept and Identity-related Determinants” mit Bestnote ab.

Vorher durfte sie sich aber noch über eine Auszeichnung der Leuphana in Anerkennung ihrer Leistung im akademischen Jahr 2013/2014 in der Kategorie „Hervorragende Publikation“ freuen. „Ich fand das wertschätzend und motivierend. Eine Auszeichnung hilft auch bei Bewerbungen“, erklärt Ulrike Fasbender. Die Wissenschaftlerin brachte aus der Promotion aber auch viele Kontakte mit: „Jürgen Deller ist ein Networker. Er hat mich auf Konferenzen mit vielen anderen Forscher*innen bekannt gemacht. Mit Mo Wang beispielsweise habe ich noch nach meiner Promotion zusammengearbeitet und publiziert.“ Der Professor an der University of Florida zählt weltweit zu den angesehensten Forscher*innen auf dem Gebiet Arbeit und Alter.

Nach der erfolgreichen Promotion ging Ulrike Fasbender als Lecturer an die Oxford Brooks University. Zwei Jahre später kehrte sie nach Deutschland zurück und wurde Akademische Rätin in der Arbeits- und Organisationspsychologie an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Seit Oktober 2021 ist Ulrike Fasbender Professorin für Wirtschafts- und Organisationspsychologie an der Universität Hohenheim. Noch immer denkt sie gern an ihre Zeit an der Leuphana zurück: „Durch das Komplementärstudium habe ich schon als Studentin in andere Fachdisziplinen geschaut. Das hilft mir heute noch bei der Kommunikation wissenschaftlicher Methoden und Erkenntnisse. Unsere Forschungsprojekte sind oft interdisziplinär.“ Im Promotionsstudium hat sie sich in den begleitenden Seminaren unter anderem mit Wissenschaftsphilosophie auseinandergesetzt: „Ich konnte mein Wissen aus dem Bachelorstudium vertiefen. Noch vor kurzem habe ich wieder in die Unterlagen geschaut, da ich in meiner Lehre auch einen Akzent auf der Wissenschaftsphilosophie setzen beziehungsweise ein Verständnis dafür schaffen möchte.“