Forschungsfragen

In dem vom BMBF geförderten Projekt Nawi-In (Naturwissenschaftlichen Unterricht inklusiv gestalten, Laufzeit 2018-2021) wird die professionelle Kompetenzentwicklung von Masterstudierenden bezüglich inklusiven naturwissenschaftlichen Unterrichts beforscht. Dabei wird untersucht, woran sich inklusiver naturwissenschaftlicher Unterricht erkennen lässt, was die Studierenden in eigenen und fremden Unterrichtsvideos wahrnehmen, wie sie das Wahrgenommene interpretieren und welche inklusiv naturwissenschaftlichen Elemente Studierende in ihrem eigenen Unterricht umsetzen.

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Forschungsfeld

Die professionelle Kompetenz von Lehrkräften besteht aus vielen Teilkompetenzen (Shulman, 1989). Davon werden Analysekompetenz (Plöger & Scholl, 2012) und die Kompetenz, inklusiven naturwissenschaftlichen Unterricht in die Praxis umzusetzen, betrachtet. Die Beforschung der Kompetenzentwicklung von Masterstudierenden mit naturwissenschaftlichem Bezugsfach (Primar- und Sekundarstufe I) findet über zwei Semester im Rahmen eines dreisemestrigen Projektbandes an der Leuphana Universität Lüneburg statt, in dem die Studierenden im ersten Semester theoretische Grundlagen zum inklusiven naturwissenschaftlichen Unterricht erlangen und ihre Unterrichts-wahrnehmung schulen. Im zweiten Semester gehen die Studierenden in die Praxisphase, in der sie eigenen naturwissenschaftlichen Unterricht inklusiv gestalten und im Sinne Forschenden Lernens umsetzen (siehe Abels et al. 2020).

Datenerhebung

In dem Zeitraum der zwei Semester werden verschiedene Daten zur Analyse der Kompetenzentwicklung erhoben. Bevor die Studierenden mit dem ersten Semester starten, wird ein Fragebogen zur Erhebung der Einstellung, Selbstwirksamkeit, der selbsteingeschätzten fachdidaktischen Kompetenz und dem Vorwissen zu inklusiv naturwissenschaftlichen Unterricht eingesetzt. Parallel dazu werden mithilfe von VSRef (Video-Stimulated-Reflections) Reflexionen der Studierenden von einer Videovignette einer erfahrenen Lehrkraft, die Forschendes Lernen im inklusiven naturwissenschaftlichen Unterricht einsetzt, durchgeführt (Endacott, 2016). Die Fragebögen und VSRef werden zu zwei weiteren Erhebungszeitpunkten nach dem ersten Semester und nach der Praxisphase im zweiten Semester durchgeführt. Während der Praxisphase im zweiten Semester videografieren die Studierenden zweimal ihren eigenen Unterricht, in dem sie Forschendes Lernen im naturwissenschaftlichen Unterricht inklusiv gestalten sollen. Diese Videos dienen uns zum einen dafür, die professionelle Kompetenz beim Unterrichten zu analysieren. Zum anderen werden die Eigenvideos bei VSR (Video-Stimulated-Recalls) der Studierenden als Stimulus zur Reflexion des eigenen Unterrichts eingesetzt (Powell, 2005).

Datenauswertung

Zur Datenauswertung werden zwei Analyseinstrumente verwendet. Zum einen wird das KinU (Kategoriensystem inklusiver naturwissenschaftlicher Unterricht; Brauns & Abels, 2021) eingesetzt, das die naturwissenschaftlichen Spezifika mit der inklusiven Umsetzung verbindet. Mit dem KinU wird analysiert, was die Studierenden in eigenen und fremden Videos wahrnehmen sowie welche inklusiv naturwissenschaftlichen Elemente sie in ihrem eigenen Unterricht umsetzen. Zum anderen wird das ACM (Analytical Competency Model) eingesetzt, um herauszufinden, wie die Studierenden das Wahrgenommene in eigenen und fremden Videos bezüglich inklusiven naturwissenschaftlichen Unterrichts analysieren. Am Ende werden die Ergebnisse aus den Analysen mit dem KinU und dem ACM sowie die Ergebnisse aus den Fragebögen zu Profilen der Studierenden, die ihre Kompetenzentwicklung abbildet, zusammengefasst.

Projektergebnisse

Die Forschungsergebnisse aus dem Projekt können in diversen Veröffentlichungen und Abschlussarbeiten nachgelesen werden.

Kooperationen

Unser Projekt steht durch die Mitgliedschaft der Forscher*innen im Netzwerk inklusiver naturwissenschaftlicher Unterricht (NinU) und der Teilnahme an nationalen (GDCP, GDSU, GEBF, DGfE, IFO) und internationalen Konferenzen (ESERA, ECER) zur naturwissenschaftlichen Bildung und Inklusionsforschung im regelmäßigen Austausch mit anderen Forschenden.

Fördergeber

Das Projekt Nawi-In ist ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der Fördermaßnahme Qualifizierung der pädagogischen Fachkräfte für inklusive Bildung gefördertes Drittmittelprojekt. Förderkennzeichen: 01NV1731

Logo des Bundesministeriums für Bildung und Forschung ©Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit

Literaturverweise

Abels, S., Brauns, S. & Egger, D. (2020). Forschendes Lernen im inklusiven naturwissenschaftlichen Unterricht. IMST Newsletter (50), 10–14.

Brauns, S. & Abels, S. (2021). Validation and Revision of the Framework for Inclusive Science Education. Inclusive Science Education, Working Paper No. 1/2021, 1-31. www.leuphana.de/inclusive-science-education

Endacott, J. (2016). Using Video-Stimulated Recall to Enhance Preservice-Teacher Reflection. The New Educator, 12(1), 28–47.

Plöger, W. & Scholl, D. (2014). Analysekompetenz von Lehrpersonen – Modellierung und Messung. Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, 17(1), 85–112.

Powell, E. (2005). Conceptualising and facilitating active learning: teachers’ video‐stimulated reflective dialogues. Reflective Practice, 6 (3), 407–418. Jahrestagung der GDCP

Shulman, L. S. (1986). Those who understand: Knowledge growth in teaching. Educational Researcher, 15(2), 4–14.