Heisenberg-Professur für Sebastian Wallot
05.11.2020 Der Forscher arbeitet an der Analyse und Verbesserung von Gruppenarbeitssituationen
Lüneburg. Ausgestattet mit einer Heisenberg-Professur der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) hat Prof. Dr. Sebastian Wallot zum Wintersemester seine Arbeit an der Leuphana Universität Lüneburg aufgenommen. Die DFG-Förderung ist auf bis zu fünf Jahre angelegt und unterstützt den Aufbau der Professur in den ersten Jahren. Wallots Professur für Psychologie, insbesondere Methodenlehre und Evaluationsforschung, ist am Institut für Psychologie der Leuphana angesiedelt. Der Wissenschaftler ist Experte für die Analyse von Zeitreihendaten und deren Anwendung auf Probleme bei der Erforschung von Leseprozessen. Außerdem beschäftigt er sich mit der Handlungskoordination von Personen bei Gruppenaufgaben.
In seinem aktuellen Projekt geht er der Frage nach, welchen Einfluss synchrone oder asynchrone Handlungsmuster bei komplexen Gruppenaufgaben für Erfolg oder Misserfolg haben und welche Bedeutung solche Muster für das subjektive Wohlbefinden der Beteiligten haben. Sein Forschungsvorhaben zielt darauf ab, real-time Marker wie Bewegungsmuster, Stimmmuster oder physiologische Maße für die Diagnose und Verbesserung von Gruppenarbeitssituationen nutzbar zu machen.
Zur Person
Sebastian Wallot studierte Psychologie in Bremen, Eichstätt und Trier, wo er 2008 diplomiert wurde. Danach promovierte er von 2008 - 2011 am Department of Psychology und dem Center for Cognition, Action and Perception der University of Cincinnati, OH (USA). Anschließend arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Interacting Minds Centre der Universität Aarhus (Dänemark) sowie am Max-Planck-Institut für Empirische Ästhetik (Frankfurt a.M.). Seit Oktober 2020 ist Wallot Heisenberg-Professor an der Leuphana.
Hintergrund
Die Heisenberg-Professur der DFG ist nach dem deutschen Physiker Werner Heisenberg benannt, der im Alter von 31 Jahren den Nobelpreis für Physik erhielt. Das Förderprogramm richtet sich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die alle Voraussetzungen für die Berufung auf eine Langzeit-Professur erfüllen und sich darüber hinaus durch besonders herausragende wissenschaftliche Leistungen auszeichnen. Die Heisenbergförderung ermöglicht es u.a., für bis zu 5 Jahre eine eigene Forschungsgruppe zu leiten, oder eine neu einzurichtende Professur aufzubauen, die nach positiver Evaluation seitens der DFG und der Hochschule verstetigt wird.