Bedeutender Forschungspreis für Professor Klusemann
14.12.2020 Europäischer Forschungsrat (ERC) finanziert Spitzenforschung
Lüneburg/Geesthacht. Benjamin Klusemann, Professor für Local Engineering, insbesondere Process Simulation an der Fakultät Wirtschaftswissenschaften der Leuphana Universität Lüneburg und Leiter der Abteilung „Festphase Fügeprozesse“ am Helmholtz-Zentrum Geesthacht, erhält einen der begehrten ERC Consolidator Grants. Der Europäische Forschungsrat (ERC) fördert damit seine herausragende und zukunftsweisende Forschung in den kommenden fünf Jahren mit bis zu zwei Millionen Euro. Klusemann beschäftigt sich in seiner Forschung mit experimentellen wie auch numerischen Methoden, um vor allem das Verhalten metallischer Materialien in technologischen Prozessen zu verstehen. Ziel ist es, die zugrundeliegenden physikalischen Mechanismen im Werkstoffverhalten besser begreifen und beschreiben zu können, um so direkt zu einer Verbesserung und Weiterentwicklung der verschiedenen Materialien sowie Fertigungs-/Fügeprozesse und deren Steuerung beizutragen.
Der gewählte Forschungsansatz des Wissenschaftlers ist neuartig. Er wird im Rahmen dieses Projektes maßgeschneiderte Werkstoffe und Legierungen für den Einsatz in der additiven Fertigung mittels reibbasierten Verfahren entwickeln und anschließend auftragen. Dafür wird er neben der Entwicklung der realen Prozessketten eine digitalisierte Abbildung der Prozesskette aufbauen. Für sein innovatives Forschungsvorhaben wird er einen neuartigen hybriden Modellierungsansatz verwenden, indem er experimentelle und numerische Methoden sowie Konzepte aus dem maschinellen Lernen kombiniert. Auf diesem Wege soll ein bisher nicht verfügbares Verständnis der Prozess-Mikrostruktur-Eigenschaftsbeziehungen für die betrachteten reibbasierten Prozesse erreicht werden, um damit neuartige und bessere Werkstoffe und Strukturen herstellen zu können.
„Ich freue mich sehr über diese Förderung und nehme das als echten Motivationsschub für meine Forschung wahr“, sagt Benjamin Klusemann.
Der Consolidator Grant des Europäischen Forschungsrats gehört zu den wichtigsten Forschungspreisen weltweit. Er fördert innovative Grundlagen- und Pionierforschung. Insgesamt 50 dieser Auszeichnungen wurden in diesem Jahr nach Deutschland vergeben. Der Auswahlprozess ist streng: Wer erfolgreich sein will, muss einen exzellenten Forschungsantrag präsentieren und bereits sehr vielversprechende Forschungsleistungen erbracht haben. Die Bewilligungsquote liegt bei nur rund 13 Prozent.
Wissenschaftlern der Leuphana ist es mit dem aktuellen Erfolg bereits zum dritten Mal gelungen, sich im Wettbewerb um die Exzellenz-Förderung des Europäischen Forschungsrates durchzusetzen: 2011 erhielt Prof. Dr. Jens Newig einen ERC Starting Grant und im Jahr 2014 folgte Professor Dr. Jörn Fischer mit einem Consolidator Grant. Beide gehören der Fakultät Nachhaltigkeit der Leuphana an.