Mit 80 Prozent des Preises zum Zuschlag: Paper und Teaching Awards bei der Weihnachtsfeier
21.12.2023
Die letzten Geschenke des Jahres 2023 könnten günstiger ausfallen. Das gilt zumindest für einen Teil des Onlinehandels. Hannes M. Petrowsky, einer der vier Forschungspreisträger*innen der Fakultät Management und Technologie der Leuphana Universität Lüneburg, hat „26 Millionen echte eBay-Verhandlungen analysiert“. Sein Ergebnis macht auch für 2024 Mut: „Wer 80 Prozent des gewünschten Preises bietet, hat die besten Chancen auf einen Zuschlag.“
Der Nachwuchswissenschaftler erhielt auch die meisten Stimmen für seine vierminütige Präsentation. Sie war witzig, inhaltsreich und inspirierend. Dieser Schwung war möglich, weil Professor David Loschelder, Prodekan und diesjähriger Moderator der Weihnachtsfeier der Fakultät, den Auftakt machte. Der Psychologieprofessor führte kurzweilig durch die Vergabe der insgesamt acht Forschungs- und Lehrpreise 2023. Für Loschelder – so trug er sein eigens geschriebenes Gedicht vor – steht fest „… So bleibt sie bestehen, in Forschung und Lehr', die Fakultät M+T, reinste Verführung und mehr …“ Großer Applaus folgte. Die Stimmung in Hörsaal 3 war sofort da.
Die eingereichten Journalbeiträge und -papiere zur Vergabe der Forschungsreise überzeugten allein schon durch ihren hohen Impact-Faktor, der im Schnitt 6.99 erreichte. David Loschelder sagte schlicht: „Ich bin beeindruckt.“
Neben der eBay-Untersuchung zog die Arbeit von Sophie Bornhöft und Mario Schuster das Auditorium in seinen Bann. Ihrer Aussage zufolge haben die Fridays for Future-Proteste Auswirkungen auf den Aktienmarkt. Bornhöft befand: „Es gibt signifikante Reaktionen des Aktienmarktes auf Klimastreiks.“ Dies geschehe aber nachweislich nur dann, wenn die Demonstrationen eine öffentliche Aufmerksamkeit erregten. „Dann reagieren die Investoren auch auf den Aktivismus.“ Die zwei weiteren Forschungspreise gingen an Dr. Markus Zimmer, Wirtschaftsinformatik, und an Tanja Zwerger aus den Ingenieurwissenschaften.
Lehre wird an der Leuphana und der Fakultät M&T großgeschrieben. Das schlägt sich auch in der Vermittlungsqualität der Nachwuchswissenschaftler*innen nieder. Vier Lehrpreise unterstreichen das Engagement. Benedikt Haus erntete für seine Vorlesung plus Übung in der Ingenieurmathematik Lob, weil er unter anderem sehr schnell auf die Wünsche der Studierenden eingeht und deren Bedürfnisse didaktisch verarbeitet.
Jennifer Matthiesen und Tino Paulsen sind fachlich zu „Decomposing Neural Networks“ ausgewiesen. Online war Matthissen, aufgrund eines ausgefallen Nachtzuges, aus Schweden für ihre Präsentation zugeschaltet. Verena Meyer hat in ihrer Lehre den Bogen zwischen den Herausforderungen der Zeit – den Grand Challenges – und der Notwenigkeit regionaler Anschlussprojekte geschlagen. „Wenn man wirkungsvolle Studierendenprojekte machen möchte, dann muss man praxisnahe, regionale Anschlussprojekte finden“, erklärte sie. Dr. Meikel Soliman entführte die Zuhörerinnen schließlich in die Welt der Kriminalromane, um eine statistische Methode in der Psychologie zu erklären. Den Beitrag, den Befragungen von Kleingruppen zu kumulierten größeren Bevölkerungssample leisten können, hatte Soliman in seiner Lehre zu „Inferential Statistics“ überzeugend dargestellt. Die Zuhörerschaft hatte diese Vorstellung verstanden – zumindest ließ der brandende Applaus diese Vermutung zu.
©Fakultät Management und Technologie