Kein Hacker-Angriff – das Klima war nicht prima

25.05.2024

Das hatte es noch nie gegeben – die Leuphana meldete sich am späten Freitagnachmittag offline. Ein Ausfall der Klimatechnik führte zu einer Überhitzung des universitären Serverraums. Bis zu 50 Grad wurden zeitweise gemessen. In Geräten herrschten sogar bis zu 65 Grad. Die enorme Hitze hat vor allem die Fiber-Channel-Switche und Festplattensysteme ausfallen lassen. Der Risikoplan für solche Fälle griff sofort. Bereits gegen 23.00 Uhr in der Nacht zum Samstag war die Website wieder online. Nun kehren in Schritten alle anderen Dienste zurück.

Timo Leder, Leiter IT und Medientechnik der Leuphana Universität, teilte am Samstagvormittag mit: „Nach dem Abschalten der Server lag die Priorität auf der Struktur- und Datensicherung – nun ist klar, dass es keinerlei Verluste an IT-Strukturen, Daten, Inhalten und Services gibt.“ Ebenso sei ein externer Angriff ausgeschlossen. Leder weiter: „Im Serverraum des Rechenzentrums im Gebäude 7 herrschten buchstäblich Wüstentemperaturen – die Gründe für den Zwischenfall werden durch das Gebäudemanagement intensiv analysiert.“

Die Nacht wurde lang für das IT-Team, sodass die zentralen Dienste rasch wieder verfügbar wurden. Hierunter fällt unter anderem die für die Campus-Sicherung wichtige Schließanlage, verschiedene zentrale Server und auch das für Forschende wichtige Forschungsinformationssystem. E-Mails sind ebenso wieder verfügbar.

Die Reorganisation kann allerdings Zeit bis in den Montag in Anspruch nehmen. Als Glück im Unglück bezeichnet Christian Brei, Hauptberuflicher Vizepräsident der Leuphana, den Vorfall. „Die IT-Götter haben es augenscheinlich noch gut mit uns gemeint: Ins Wochenende hinein nimmt der Traffic über alle Dienste erfahrungsgemäß deutlich ab. Es war zudem kein externer Angriff, vor dem sich alle Universitäten sorgen. Und wir kommen dank unseres Risikomanagements wieder rasch in die Normalität.“

Künftig ist die Leuphana an der Flanke der IT-Infrastruktur noch besser abgesichert. Die Einrichtung eines zweiten Rechenzentrums ist bereits abgeschlossen und befindet sich im Testbetrieb. Noch fehlen einige abschließende Dienste, sodass eine „vollständige Redundanz“ erst in nächster Zeit sichergestellt werden kann. „Diese Doppelung aller IT-Strukturen und Inhalte ist die Voraussetzung dafür, etwaige Cyber Crime-Attacken und auch technisches Versagen gut bewältigen zu können“, versichert Timo Leder mit optimistischem Blick in die Zukunft.