Graduiertenfeier 2024: „Wozu eine Einzelperson in der Lage ist“
10.06.2024 Vor dem Liebeskindbau versammelten sich am Freitag strahlende Grüppchen von Familien und Freunden um elegant gekleidete Jungakademiker*innen. Sie bereiteten sich auf die diesjährige Graduiertenfeier der Leuphana vor. Die stand dieses Mal zwar ganz im Zeichen gesellschaftlicher Verantwortung. Das bei einigen Absolvent*innen bereits einsetzende Vorvermissen des Campuslebens wurde durch die Vorfreude auf den abendlichen Ball ausgeglichen.
Der Universitätschor unter der Leitung von Rebecca Lang eröffnete die Feier mit einer bewegenden Darbietung von Coldplays „A Sky Full of Stars" feat. Avicii. „Ihr seid einfach super!“, lobte Präsident Sascha Spoun den Chor, der damit zur feierlichen Atmosphäre beitrug.
In seiner Ansprache betonte Präsident Spoun die Verantwortung, die mit dem Abschluss des Studiums einhergeht. „Und sie tun es nicht wie ein Rädchen in der Maschine, wie ein Prozessor auf einer Platine. Sondern mit Hingabe, Kreativität und der Extrameile“, sagte er und fügte hinzu: „Die Gesellschaft funktioniert nicht selbstverständlich. Es erfordert Menschen, die das Ihrige tun, damit das gelingt.“ Spoun ermutigte die Absolvent*innen trotz einer hochkomplexen und globalisierten Gegenwart, dieses Seinige aufzuspüren und nicht aufzuhören, zu fragen, was dieses ist.
Die Feier setzte sich mit Grußworten von Vertreterinnen des Alumni- und Fördervereins sowie des AStA fort. Regine Grass, stellvertretende Vorsitzende des Alumni- und Fördervereins, hob die interdisziplinäre Ausbildung an der Universität hervor und betonte die Bedeutung eines starken Netzwerks. Elisabeth Tacke und Johannes Rathjens vom AStA erinnerten an die Herausforderungen, die viele Studierende während ihres Studiums überwinden mussten, wie teuren Wohnraum, schlechte Arbeitsbedingungen und die Pflege kranker Angehöriger. „Gegen Widerstände geschafft!“, riefen sie ihren Kommilitoninnen zu und unterstrichen die Bedeutung des Zusammenhalts und der Solidarität.
Vizepräsidentin Jelena Bäumler thematisierte in ihrer Rede die politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen der heutigen Zeit. „Einfache Antworten gibt es nicht,“ sagte sie und sprach sich entschieden gegen Antisemitismus und Rechtsextremismus aus. Sie betonte, dass die großen Herausforderungen unserer Zeit nur durch kritisches Denken und Engagement bewältigt werden können.
„Bildung ist der funkelnde Stern, der uns den Weg weist, wenn wir uns verloren fühlen“, sagte Duygu Celebi, Absolventin des Programms Lehren und Lernen, in ihrer Graduiertenrede. „An der Leuphana studiert zu haben ist ein Privileg." Sie betonte, dass Prinzipien hier nicht nur leere Worte seien. Sie rief zum Dialog und zur Solidarität auf und betonte die Bedeutung von Bildung als Werkzeug zur Überwindung von Unwissenheit und zur Förderung von Menschlichkeit. „Fangen Sie an und Sie werden sehen, wozu eine Einzelperson in der Lage ist,“ schloss sie ihre Rede und ermutigte ihre Mitabsolvent*innen, aktiv zu werden und einen Unterschied zu machen.
Die Graduiertenfeier war ein bewegender und inspirierender Tag, der die Bedeutung von Bildung, Verantwortung und persönlichem Engagement in den Mittelpunkt stellte. Mit einem Sektempfang, den Feiern der Schools und einem festlichen Ball am Abend klang der Tag aus und bot den Absolvent*innen und ihren Familien zahlreiche Gelegenheiten, ihre Erfolge gebührend zu feiern.