Forschungspreise

Mit diesen Auszeichnungen hebt die Leuphana Forschungsleistungen hervor, die in der deutschen und internationalen Forschungslandschaft wegweisend sind und wichtige Beiträge zur Reputation der Universität leisten. Auf Grundlage eines Ausführungspapiers, welches jährlich nach einem Abstimmungsprozess neu gefasst wird, werden Forschungsleistungen des Vorjahres erhoben und bewertet. Die Bewertung berücksichtigt internationale Standards der jeweiligen wissenschaftlichen Fachgemeinschaft und Forschungskultur. Die Forschungsstärke wird vornehmlich an den Publikationsergebnissen, der Einwerbung von Drittmitteln und der Bezugnahme anderer Wissenschaftler*innen auf bestehende Forschungsergebnisse sowie weiteren herausragenden Eigenleistungen gemessen. Die Preisträger*innen werden in einem Nominierungsverfahren ermittelt, an dem die vier Fakultäten sowie die Senatskommission für Forschung mitwirken. Die Preiskategorien in diesem Jahr sind: Leuphana Forschungspreis, Leuphana Preis für Nachwuchswissenschaftler*innen, Leuphana Monographiepreis und Leuphana Promotionspreis.

 

Die Preisträgerinnen und Preisträger

Prof. Dr. Christian Welzel

Christian Welzel, dessen Publikationen seit Jahren eine ungewöhnlich breite internationale Wahrnehmung erfahren, wurde im Jahr 2015 in die „Nationale Akademie der Wissenschaften – Leopoldina“, (Sektion „Ökonomik und empirische Sozialwissenschaften“) aufgenommen. Christian Welzel ist zugleich Vize-Präsident des World Values Survey und erhielt 2017 im Rahmen eines Reinhart-Koselleck-Projekts von der Deutschen Forschungsgemeinschaft 1 Mio. Euro für die Durchführung des Vorhabens „The Cool Water Effect: Why Human Civilization Turned towards Emancipation in Cold-Wet Regions“. In diesem Projekt untersucht er, welchen Einfluss spezifischen klimatischen Bedingungen auf die Herausbildung emanzipatorischer Werte zukommt und wie sich diese Faktoren in einer zunehmend globalisierten Welt verändern. Durch seine Forschung fördert Christian Welzel die internationale Sichtbarkeit der Politikwissenschaften an der Leuphana Universität Lüneburg.

Für seine wissenschaftlichen Erfolge und Publikationsleistungen wird Prof. Dr. Christian Welzel mit dem Leuphana Forschungspreis ausgezeichnet.

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Prof. Dr. Clemens Apprich

Clemens Apprich gehört zu einer Generation kulturwissenschaftlich ausgerichteter Wissenschaftler*innen, die sehr selbstverständlich über Disziplinengrenzen hinausgehend arbeiten und forschen. Seine Arbeiten erhalten in der Medienwissenschaft die große fachliche Anerkennung, werden aber auch im Kunstfeld breit rezipiert. Dies zeigt sich in einem von ihm geplanten einjährigen Aufenthalt am Global Emergent Media Lab der Concordia University in Kanada, den er im Rahmen eines „Postdoctoral Fellowship in den Geisteswissenschaften‘‘ der VolkswagenStiftung realisieren wird. Im Jahr 2017 veranstaltete er gemeinsam mit Wendy Chun (Brown University, Providence, Rhode Island) und Hito Steyerl (Universität der Künste Berlin) den Workshop „Post-X Politics“, der weit über die Medienwissenschaft und das Kunstfeld hinaus breite Beachtung gefunden hat.

Prof. Dr. Clemens Apprich wird mit dem Leuphana Preis für Nachwuchswissenschaftler*innen ausgezeichnet.

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Dr. Dr. Guideo Caniglia

Nachdem Guido Caniglia einen Doktortitel in Philosophie (Universität Florence, Italien) und einen weiteren in Biologie (Arizona State Universität, USA) erwarb, setzte er seine Forschung als Postdoc an der Leuphana am Institut für Ethik und transdisziplinäre Nachhaltigkeitsforschung fort. Sein Interesse besteht in der Epistemologie einer transformativen Nachhaltigkeitsforschung. Seine Forschungsleistung wird durch eine Vielzahl an Publikationen in international renommierten Fachzeitschriften deutlich. Auf dieser Grundlage warb er zudem ein Marie Skłodowska-Curie-Fellowship der Europäischen Kommission ein. Sein übergeordnetes Forschungsziel lässt sich in seinen eigenen Worten wie folgt ausdrücken: „I contribute to sustainability transition by changing the way in which we think about science“.

Dr. Dr. Guido Caniglia wird mit dem Leuphana Preis für Nachwuchswissenschaftler*innen ausgezeichnet.

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Prof. Dr. Paul Drews

Paul Drews, seit 2014 Junior-Professor an der Leuphana, überzeugt durch seine breit gefächerten wissenschaftlichen Aktivitäten im Bereich des strategischen IT-Managements sowie digitaler Transformationsprozesse in Organisationen. Neben zahlreichen Publikationen und Erfolgen in der Drittmittelakquise ist insbesondere die Herausgabe der MIS Quarterly Executive als Guest Editor zusammen mit zwei weiteren international renommierten Kolleginnen und Kollegen hervorzuheben. Paul Drews engagiert sich darüber hinaus stark für die Zusammenarbeit innerhalb der Wirtschaftsinformatik. Deutlich wurde dies in der Vorbereitung und Organisation der internationalen Multikonferenz Wirtschaftsinformatik 2018 in Lüneburg (MKWI), die er als einer der Conference Chairs maßgeblich mitgestaltet hat. Bereits heute ist Paul Drews in der (inter-)nationalen Scientific Community ein anerkannter Vertreter einer gestaltungsorientierten Wirtschaftsinformatik.

Prof. Dr. Paul Drews wird mit dem Leuphana Preis für Nachwuchswissenschaftler*innen ausgezeichnet.

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Dr. Janina Wellmann

In ihrer Studie „The Form of Becoming. Embryology and the Epistemology of Rhythm, 1760–1830“ analysiert Janina Wellmann die Entstehung der Embryologie um 1800 und verknüpft diese mit dem Konzept des Rhythmus‘. Sie argumentiert, dass zwischen 1760 und 1830 das Konzept des Rhythmus für viele Wissensgebiete, einschließlich der Erforschung des Lebens und der Lebensprozesse, entscheidend wurde. Sie setzt die Geschichte des Rhythmus in der Musik- und Literaturtheorie sowie der Philosophie mit der gleichzeitigen Wende in der Biologie in Beziehung. In dieser Zeit beginnt letztere, die lebende Welt in Form von rhythmischen Mustern, rhythmischen Bewegungen und rhythmischen Darstellungen wahrzunehmen und zu analysieren. Janina Wellmann hat eine innovative und profunde Studie vorgelegt, die in ihren Ursprüngen auf ihre Dissertation zurückgeht, nun aber in vollständig überarbeiteter Weise in einem renommierten Verlag (ZoneBooks / MIT Press) erschien. Hiermit ist es ihr gelungen, ihre Forschung einem breiten internationalen Publikum zugänglich zu machen und sich als anerkannte Wissenschaftlerinnen im internationalen Diskurs weiter zu etablieren.

Für ihre Monographie mit dem Titel „The Form of Becoming. Embryology and the Epistemology of Rhythm, 1760–1830“ (Zone Books/MIT Press, 2017; 424 S.) wird Dr. Janina Wellmann mit dem Leuphana Monographie-Preis ausgezeichnet.

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Dr. Johann M. Majer

Mit seiner Promotionsschrift zeigt Johann M. Majer seine Qualitäten als innovativer und produktiver Nachwuchswissenschaftler auf dem Gebiet der empirischen Verhandlungsforschung. Die in seiner Dissertationsschrift zusammengefassten empirischen Arbeiten lassen sich in zwei Schwerpunkte unterteilen: In einem ersten Schwerpunkt wendet sich Johann M. Majer der gut etablierten Ankerforschung im Verhandlungskontext zu, um diese um neue Erkenntnisse zu psychologischen Wirkmechanismen zu erweitern. In einem zweiten Schwerpunkt behandelt er ein weiteres Feld der Verhandlungsforschung: Er untersucht den Einsatz von ethisch fragwürdigen Verhandlungsstrategien wie beispielsweise Verschleierung, Täuschen und Lügen. Johann M. Majer ist gegenwärtig am Institut für Psychologie an der Leuphana Universität Lüneburg tätig.

Für seine Dissertation mit dem Titel „On Losing Grip and Keeping Sight: How Tangible and Intangible Resources Affect Attitudes, Behaviors, and Outcomes in Negotiations“ wird Dr. Johann M. Majer mit dem Leuphana Promotionspreis ausgezeichnet.

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Dr. Mona Mensmann

Mona Mensmann forschte im Rahmen ihrer Promotion zu Trainingskonzepten für Entrepreneur*innen in sog. Entwicklungsländern. Einen vielversprechenden Trainingsansatz, der in den letzten Jahren entstanden ist, stellt das Eigeninitiative- Training dar, welches selbststartendes, zukunftsorientiertes und persistentes unternehmerisches Handeln vermitteln möchte. Die Dissertation von Mona Mensmann leistet einen Beitrag dazu, das Verständnis von Eigeninitiative-Training zu verbessern, indem sie zugrundeliegende Wirkmechanismen, unterstützende Faktoren und Langzeiteffekte des Trainings auf geschäftlichen Erfolg beleuchtet. Ab September 2018 wird Mona Mensmann an der University of Warwick ihre erfolgreiche Forschungstätigkeiten fortführen.

Für Ihre Dissertation mit dem Titel „Proactivity Against Poverty: Personal Initiative Training and Its Impact on Entrepreneurial Success in Developing Countries“ wird Dr. Mona Mensmann mit dem Leuphana Promotionspreis ausgezeichnet.

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