Management von Wertschöpfungsketten. Unternehmenskooperation ohne Märkte
12.07.2016
In einer Marktwirtschaft, die keine Grenzen kennt, sind Wertschöpfungsketten eine Antwort auf das Marktversagen. Für die Bedürfnisbefriedigung werden eine unendliche Vielzahl von Gütern und Leistungen gehandelt. Dass viele dieser Märkte unvollkommen sind und Marktpreise einen Teil ihrer Informations- und Steuerungsfunktionen eingebüßt haben, ist keine neue Erkenntnis. In den vergangenen Jahrzehnten sind alternative Koordinationsmechanismen entstanden, um den Güter- und Leistungsaustausch nach wirtschaftlichen, aber auch ökologischen und sozialen Maßstäben zu optimieren.
Der vorliegende Band würdigt Managementaufgaben auf wissenschaftlicher Ebene in einem modernen, aber zugleich komplexen Umfeld. Es soll untersucht werden, unter welchen Bedingungen autonome Wirtschaftseinheiten auch auf andere Weise miteinander kooperieren können. Die Vorgehensweise des Buches orientiert sich am Top-down-Ansatz des Managements. Zuerst werden die fundamentalen, strategischen Aufgaben identifiziert und diskutiert, die innerhalb der Wertschöpfungskette im Allgemeinen einvernehmlich per Vertrag zu regeln sind. Anschließend wird die Aufmerksamkeit des Lesers auf die laufenden, operativen Aufgaben des Wertschöpfungskettenmanagements gerichtet. Eine Besonderheit dieser Aufgaben besteht darin, dass diese heutzutage mehr denn je zeitkritisch zu erledigen sind, sodass ein vereinfachtes Entscheidungsverhalten bei den Managern an der Tagesordnung ist. Die Konsequenzen treten in Form überraschender Ergebnisse meistens erst am Ende eines Wertschöpfungskettenprozesses in vollem Umfang zu Tage.
Prof. Dr. Joachim Reese ist Inhaber des Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Operations Management, am Institut für Unternehmensentwicklung der Leuphana Universität Lüneburg.
Reese, Joachim: Management von Wertschöpfungsketten. Unternehmenskooperation ohne Märkte, 2016, München: Franz Vahlen Verlag. 124 Seiten, EUR 24,90, ISBN: 978-3-8006-5196-2