Leuphana positioniert sich mit neuem Zentrum in der Sicherheitsforschung
03.12.2025 Lüneburg/Hannover. Seit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine wird Sicherheit in Deutschland mit höchster Priorität neu diskutiert. Um künftig fundierte Analysen zu sicherheitsrelevanten Risiken und strategischen Handlungsmöglichkeiten entwickeln zu können, entsteht an der Leuphana Universität Lüneburg deshalb das Leuphana Center for Cooperative Security (LCCS). Das niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur und die VolkswagenStiftung beabsichtigen, diese Initiative mit rund 6,9 Millionen Euro aus dem gemeinsamen Programm zukunft.niedersachsen zu fördern.
Mit ihrem Vorhaben reagiert die Leuphana auf die zunehmenden geopolitischen Spannungen und deren Auswirkungen auf Wirtschaft, innere Sicherheit und die militärische Verteidigungsfähigkeit Deutschlands im europäischen Kontext. Das LCCS soll als inter- und transdisziplinäre Forschungseinrichtung konzipiert werden und eng mit Vertreter:innen aus Wirtschaft, Politik, Militär und Zivilgesellschaft zusammenarbeiten.
Organisatorisch sollen drei Abteilungen das inhaltliche Spektrum des LCCS prägen: Wirtschaft, innere Sicherheit und Verteidigung. Ihre Aufgabe soll es sein, die aktuellen sicherheitspolitischen Bedrohungen auf diesen Feldern zu identifizieren, zu analysieren und auf der Basis empirischer Befunde konkrete strategische Maßnahmenvorschläge zu entwickeln. Veranstaltungen zum Austausch mit Entscheidungsträger:innen aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft sowie eine jährlich stattfindende Konferenz sollen neben Workshops und wissenschaftlichen Publikationen dazu dienen, die Arbeitsergebnisse zu diskutieren.
In dem Zentrum wird ein interdisziplinär geprägtes Konsortium aus den Politik-, Rechts- und Nachhaltigkeitswissenschaften, der Volkswirtschaftslehre sowie der Psychologie die gegenwärtig stattfindenden weltpolitischen Transformationen und deren sicherheitsrelevante Folgen, zum Beispiel für die wirtschaftliche Entwicklung, disziplinenübergreifend erforschen.
Die Leuphana gehört in der Politikwissenschaft laut einem aktuellen Ranking zu den 75 besten Forschungsstandorten weltweit; das neue Zentrum verfügt damit über eine starke wissenschaftliche Basis. Es wird neue Professuren, Stellen für Wissenschaftler:innen in der Qualifizierungsphase, Promotionsstipendien und Gastwissenschaftler:innen nach Lüneburg bringen. Zahlreiche Professuren der Leuphana aus den Politik-, Rechts- und Nachhaltigkeitswissenschaften, der VWL sowie der Psychologie werden in dem Zentrum mitarbeiten.
Der Standort Lüneburg vereint Niedersachsens infrastrukturelle Vorteile mit den vielfältigen Kooperationsmöglichkeiten in der Metropolregion Hamburg. Geplant sind enge Arbeitsbeziehungen zum German Institute für Global and Area Studies (GIGA) in Hamburg und zu Einrichtungen wie dem Institut für Weltwirtschaft in Kiel sowie der Helmut-Schmidt-Universität der Bundeswehr. Ein international besetztes Advisory Board mit Vertreter:innen aus Wirtschaft, Politik und Militär soll die thematische Ausrichtung des Zentrums begleiten. Die finale Entscheidung der Förderung erfolgt nach Abschluss der Begutachtung des Antrags durch Expertinnen und Experten.
Minister Falko Mohrs: „Krieg in Europa, hybride Bedrohungen und gezielte Desinformation - die Welt um uns herum wird zunehmend unsicherer. Um unser Zusammenleben, unsere Demokratie und unseren Wohlstand auch für künftige Generationen zu bewahren, müssen wir die Sicherheit unseres Landes neu denken. Hierzu kann die Forschung wichtige Impulse liefern. Das Leuphana Center for Cooperative Security soll genau dies tun. Es kann eine wichtige Lücke im Bereich der Sicherheitsforschung schließen und damit die innere und äußere Sicherheit in Niedersachsen, Deutschland und Europa stärken.“
Stiftungsvorstand Georg Schütte: „Spätestens seit dem Ukraine-Krieg ist klar: Sicherheitsforschung an Universitäten hat eine völlig neue Priorität. Die Leuphana bietet hierfür einen geeigneten Ort in Niedersachsen, denn sie hat sich als innovative und dynamische Universität bewiesen, die interdisziplinäre Zentren erfolgreich gestalten kann.“
Leuphana-Präsident Sascha Spoun:
„Die Leuphana ist eine themenorientierte Universität, die sich in Forschung und Lehre mit aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen und Problemen beschäftigt. Da diese nicht an Fachgrenzen Halt machen, haben wir eine besondere Stärke in der interdisziplinären Zusammenarbeit und der Kooperation mit der Praxis entwickelt. Mit der Einrichtung des neuen Zentrums werden wir diesen Weg konsequent weiterverfolgen.“
Weitere Informationen:
www.leuphana.de/lccs