Leuphana macht ihre Studierenden fit für den Umgang mit Künstlicher Intelligenz
23.05.2025 Lüneburg. Die Beschäftigung mit dem Thema Künstliche Intelligenz (KI) prägt aktuell die gesellschaftliche Diskussion. Auch die Universitäten stellen sich in ihrer Arbeit darauf ein. Die Leuphana Universität Lüneburg nutzt die Möglichkeiten ihres bundesweit einmaligen Studienmodells, um alle Studierenden mit umfassenden Kompetenzen in Sachen KI auszustatten. Dafür hat sie das auf sechs Jahre angelegte Vorhaben "Leuphana AI Campus (LAICA)" entwickelt und eine Fördersumme von 6 Millionen Euro beantragt. Die Stiftung Innovation in der Hochschullehre fördert das Projekt als eines von 80 ausgewählten Einzel- und Verbundvorhaben. Insgesamt waren mehr als 200 Anträge bei der Stiftung eingegangen.
Noch fehlt es an Konzepten und Qualifizierungsangeboten für den rechtskonformen Einsatz von KI als Werkzeug in Studium, Lehre und Prüfungen sowie an der Bereitstellung und dem Zugang zu erprobten KI-Anwendungen. Mit LAICA soll sich das ändern: Einerseits können Studierende künftig die nötigen KI-Kompetenzen erwerben und andererseits werden zugleich die Potenziale von KI als Werkzeug für universitäre Bildung zugänglich gemacht.
An der Leuphana sind zunächst systematische Erhebungen der Bedarfe und Kompetenzen der Studierenden geplant. Sie bilden die Grundlage für die umfassende Verankerung einer KI Grundlagenbildung in allen Studienphasen. Bisher wird KI zumeist nur in einzelnen Fächern thematisiert, eine flächendeckende Beschäftigung mit der Vielzahl an relevanten gesellschaftlich-ethischen Perspektiven steht noch aus.
Geplant ist die Integration eines neu zu entwickelnden Grundlagen-Moduls „AI Literacy“ in das Curriculum des für alle Bachelor-Studierenden verpflichtenden, interdisziplinären Leuphana-Semesters. Außerdem soll der reflektierte und rechtskonforme Einsatz von KI als Werkzeug des Lehrens, Lernens und Prüfens sowie für Studierendenbegleitung und -feedback gefördert werden. Dafür werden technische, ethische, soziale, ökologische und wirtschaftliche Aspekte der Nutzung von KI in den Blick genommen. Die Studierenden erhalten so einen umfassenden Überblick über Potenziale und Herausforderungen von KI-Anwendungen.
Das besondere Studienmodell im Leuphana College erlaubt die Einführung eines neuen Minor (Nebenfach) “Artificial Intelligence”. So kann das Thema KI losgelöst von reinen Informatikstudiengängen behandelt werden. Studierende aus allen Fakultäten können diesen Minor künftig wählen. Sie werden befähigt, die technischen, organisatorischen und gesellschaftlichen Implikationen intelligenter Systeme zu verstehen und praktisch zu nutzen. Auch in weitere Studienphasen wie Master und Promotion wird KI künftig als Lerngegenstand und Werkzeug integriert.
Die Leuphana ist auch an einem niedersächsischen Verbundprojekt beteiligt. Das Vorhaben "Campus in Transition" (CiT) schafft eine einzigartige Kooperation zwischen der Leuphana Universität Lüneburg, der Technischen Universität Braunschweig und der Georg-August-Universität Göttingen. Die drei Universitäten arbeiten gemeinsam an der Entwicklung kooperativer Lehrarchitekturen und der Erneuerung ihrer institutionellen Strukturen. Die Ergebnisse sollen allen niedersächsischen Hochschulen zugute kommen, deren Effektivität und Resilienz erhöhen. Auch dieses Projekt wird von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre mit einem Millionenbetrag gefördert.
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- Dr. Julia Webersik