MBA Performance Management: Katharina Weichel – Herz über Kopf

07.06.2022 Die 33-Jährige baute die Marke fritz-kola aus Hamburg als Markenleitung mit auf und ist nun Director Marketing beim Hörfiguren-Hersteller tonies mit Hauptsitz in Düsseldorf. Im vergangenen Herbst schloss sie ihr berufsbegleitendes Studium an der Leuphana Professional School ab.

„Ich höre gern zu und merke mir, was dem Einzelnen wichtig ist. Für mich zählen Vertrauen und Offenheit im Team, Selbstreflektion und nahbare Kommunikation sowie kurzfristige Ansprechbarkeit, um Probleme schnell zu lösen“, sagt Alumna Katharina Weichel. ©© Raphael Gerland
„Ich bin ein wissenshungriger Mensch. Zudem bin ich freiberuflich noch als Dozentin an der International School of Management tätig. Deswegen habe ich mich für das Studium an der Leuphana entschieden. Einerseits wollte ich mich auf den neuesten wissenschaftlichen Stand bringen, andererseits liegt mir meine Persönlichkeitsentwicklung am Herzen“, sagt Katharina Weichel

Wie baut man eine Marke auf? Katharina Weichel hat es bei fritz-kola gezeigt: „David trat gegen Goliath an. Damals beherrschte noch die amerikanische Cola den Markt, aber die Zeit für eine Wende war da. Wir waren mutig und fritz-kola ist sich bis heute als Marke treu geblieben. Ein wahrhaftiger Purpose, ein übergeordnetes Brand Narrativ, eine klare Wiedererkennung und die Einbindung der Zielgruppe sind entscheidend.“ Die Expertin will sinnhafte Marken mit Haltung etablieren, so genannte Purpose Brands. Bei fritz-kola war es die Etablierung der Glasflasche im Limonadengeschäft und beim Toniebox-Hersteller ist es die Selbstbestimmtheit und Achtsamkeit beim Hör-Spielen der Kinder, wie Katharina Weichel erklärt. Zwei Väter entwickelten eine Hörbox, die intuitiv bedienbar sein sollte. Statt CDs und Kassetten gibt es Spielfiguren wie Winnie Puh oder Bibi Blocksberg: „Beim Hören passiert ganz viel im Kopf der Kinder. Sie können sich selbst entfachen und ihrer eigenen Fantasie Raum geben, was für eine selbstbestimmte Entwicklung im Kindesalter entscheidend ist“, erklärt Katharina Weichel.

Katharina Weichel studierte in den Niederlanden und Hong Kong International Marketing sowie Integrated Marketing Communication und schloss 2021 das berufsbegleitende Studium MBA Performance Management an der Leuphana Professional School ab. „Ich bin ein wissenshungriger Mensch. Zudem bin ich freiberuflich noch als Dozentin an der International School of Management tätig. Deswegen habe ich mich für das Studium an der Leuphana entschieden. Einerseits wollte ich mich auf den neuesten wissenschaftlichen Stand bringen, andererseits liegt mir meine Persönlichkeitsentwicklung am Herzen“, sagt Katharina Weichel. Ein guter Umgang mit sich und anderen ist der Marketing Directorin bei ihrem Führungsstil wichtig: „Entscheidungsstärke zählt genauso wie Empathie. Mein Interesse gilt nicht nur dem Mitarbeitenden, sondern auch dem Menschen. Ich höre gern zu und merke mir, was dem Einzelnen wichtig ist. Für mich zählen Vertrauen und Offenheit im Team, Selbstreflektion und nahbare Kommunikation sowie kurzfristige Ansprechbarkeit, um Probleme schnell zu lösen.“

„Das Studium an der Leuphana war in vielerlei Hinsicht wertvoll für mich“, sagt Katharina Weichel. Sie absolvierte das Programm MBA Performance Management in drei Semestern während der Corona-Pandemie: „Wir haben uns beispielsweise mit dem Thema digitale sowie beidhändige Führung und Kommunikationsverhalten und im Home-Office beschäftigt. Das hat mir als Führungskraft gerade in der aktuellen Arbeitswelt und den damit verbundenen Herausforderungen sehr geholfen und ich konnte vieles im Arbeitskontext sofort einbinden und anwenden.“ In dem berufsbegleitenden Studium werden Studierende herausgefordert, ihr bisheriges Verständnis von Führung zu hinterfragen. Studierende erwerben neues unmittelbar anwendbares Wissen aus der Managementlehre und Wirtschaftspsychologie, um andere Menschen, Unternehmen und sich selbst zum Erfolg zu führen. Das eigens entwickelte Leadership-Performance-Modell verknüpft die Elemente des Performance Management mit der wirtschaftspsychologischen Perspektive auf modernes Führungshandeln. Die Lehre setzt auf eine hohe Interaktion und branchen- und funktionsübergreifende Diskussionen. „In Prüfungen ging es beispielsweise in erster Linie nicht darum, reines Wissen abzufragen. Vielmehr wurde das Verständnis fürs Gelernte getestet, etwa mit einem Rollenspiel. Ich mag dieses unkonventionelle Denken“, sagt Katharina Weichel. Auch der Bereich des Organizational Performance Management überzeugte sie: „Die Accounting-Vorlesung war hervorragend und ich bin mit einem besseren Verständnis für Controlling aus dem Studium gegangen.“

Katharina Weichel will beides: fachlich und als Führungskraft überzeugen. Nur eins kann sie für sich ausschließen: „Ich will niemals nur ‚Kopf über Herz‘-Entscheidungen treffen. Mitarbeitende gestalten, entwickeln und prägen Marken mit viel Herzblut und daher ist für mich als Director Marketing der emotionale und zwischenmenschliche Faktor nie außer Acht zu lassen.“