Kümmerer in Nature-Publikation: Für ein nachhaltigeres Chemie-Studium

02.02.2021 Lüneburg. Für mehr Nachhaltigkeit in den Lehrplänen des Chemiestudiums haben sich Professor Dr. Klaus Kümmerer von der Leuphana Universität Lüneburg und Professorin Vania G. Zuin von der Universität Sao Carlos (Brasilien), die derzeit mit Unterstützung der Alexander von Humboldt-Stiftung und der Robert-Bosch Stiftung als Gastprofessorin an der Leuphana tätig ist, in einem jetzt in Nature Reviews Chemistry erschienenen Beitrag ausgesprochen. Sie sind überzeugt davon, dass Chemie, wenn sie effektiv zur Entwicklung einer nachhaltigeren Welt beitragen soll, in einem breiteren sozioökonomischen und ökologischen Kontext vermittelt werden muss.

Obwohl die grüne Chemie in Wissenschaft und Industrie an Boden gewinnt, ist eine „Just Do It“-Haltung nicht mehr ausreichend. Historische, soziale und wirtschaftliche Dimensionen müssen diskutiert und frühzeitig mit ökologischen Überlegungen in Einklang gebracht werden, um eine neue Chemie zu entwickeln.

Sowohl in der Chemie-Fachwelt als auch auf politischer Ebene wird zunehmend anerkannt, dass sich ein Chemie-Lehrplan darauf konzentrieren muss, die Verwendung von gefährlichen Materialien zu reduzieren oder vollkommen darauf zu verzichten und außerdem Energie zu sparen. Soziale, philosophische, kulturelle und ethische Überlegungen müssen aber in der Ausbildung eine größere Rolle spielen. Nur so könne es gelingen, Antworten auf die Frage nach dem Sinn, also der Frage ob etwa bestimmte Produkte überhaupt benötigt werden, und den Vorteilen umweltfreundlicherer Produkte, Prozesse und Technologien zu geben und schließlich die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (UN) zu erreichen.

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