Nachhaltigkeit an der Leuphana

Nachhaltigkeit ist für die Universität ein auf allen Ebenen gelebtes universitäres Handlungsprinzip, das in ihrem Leitbild verankert ist und durch vom Senat verabschiedete Leitlinien konkretisiert wird. Die Leuphana versteht sich programmatisch als nachhaltige Universität in allen Bereichen von der Forschung, über die Lehre, über Transferaktivitäten und Kooperationen bis zur Campusentwicklung und Infrastruktur.

Exzellente Forschung mit hoher Sichtbarkeit

In der Forschung nimmt die Leuphana eine Vorreiterrolle innerhalb des Feldes der Nachhaltigkeitswissenschaften ein. Bereits 1996 wurde ein interdisziplinärer Fachbereich Umweltwissenschaften an der damaligen Universität Lüneburg eingerichtet. Heute sind die Lüneburger Nachhaltigkeitswissenschaften international als exzellenter Forschungskontext bekannt.

  • Im Jahr 2010 hat die Leuphana die erste und einzige Fakultät Nachhaltigkeit in Deutschland und Europa gegründet.
  • Die hohe wissenschaftliche Qualität der Lüneburger Nachhaltigkeitswissenschaften spiegelt sich in mehreren erfolgreich eingeworbenen ERC Grants und drittmittelgeförderten Forschungsprojekten (etwa EFRE- oder DFG-Vorhaben) und BMBF-Nachwuchsgruppen sowie in ihrem Status als attraktiver Host für internationale Fellows wider. Die Wissenschaftler*innen der Fakultät erzielen regelmäßig führende Positionen im Zitationsindex von Prof. John P.A. Ioannidis.
  • Die Leuphana verfügt über den einzigen UNESCO-Chair Deutschlands mit der Denomination „Hochschulbildung für Nachhaltige Entwicklung.“
  • Die Leuphana ist sich ihrer Verantwortung gegenüber Gesellschaft und Region bewusst. Sie setzt auf transdisziplinäre, problem- und lösungsorientierte Forschung gemeinsam mit externen Akteur*innen aus der Zivilgesellschaft und auf einen produktiven Wissensaustausch über die Grenzen der Universität hinaus.
  • Ein besonderes Beispiel für ein Projekt mit der und für die Zivilgesellschaft ist das Bürgerbeteiligungsprojekt „Zukunftsstadt Lüneburg 2030+ - Ideen für ein nachhaltiges Lüneburg von morgen“, das als Kooperation der Hansestadt Lüneburg und der Leuphana von 2015 bis 2022 mit einer Millionenförderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung realisiert wurde. Es setzte sich aus einem Leitbild-Prozess, der auf die Entwicklung eines Integriertes Stadtentwicklungskonzepts zielte, und aus 15 Realexperimenten zusammen.
  • Auch in der Nachwuchsförderung in den Nachhaltigkeitswissenschaften ist die Leuphana sehr aktiv, so forschten Doktorand*innen von 2017 bis 2022 in dem von der Robert Bosch Stiftung geförderten Graduiertenkolleg „Processes of Sustainability Transformation.”
  • In der Forschung liegt ein fakultätsübergreifend getriebenes, erfolgreiche Wirkungsfeld der Fakultäten Nachhaltigkeit und Management und Technologie im Nachhaltigkeitsmanagement.
  • Zwischen Forscher*innen der Fakultäten Kulturwissenschaften und Nachhaltigkeit bestehen mehrere erfolgreiche Kooperationen, wie etwa in der Stadtforschung.
  • Seit 2023 forscht eine DFG-Forschungsgruppe zu dem Thema „Ein sozial-ökologischer Systemansatz zur Wiederherstellung von Ökosystemen in ländlichen Regionen Afrikas“ an der Leuphana.

Lehre für Nachhaltige Entwicklung

Die Leuphana bringt alle Studierenden, unabhängig von ihrem Studienfach, in ihrem Curriculum mit Fragen der Nachhaltigkeit und gesellschaftlicher Verantwortung in Kontakt. Ihr Anspruch ist es, durch Bildung aktiv zur Entwicklung von zukunftsorientierter Gestaltungskompetenz und zu einer Nachhaltigen Entwicklung der Gesellschaft beizutragen.

  • Fragen der Nachhaltigkeit und ethischen und gesellschaftlichen Verantwortung ziehen sich wie ein roter Faden durch das Studium aller Bachelor- und Masterprogramme – unabhängig von ihrem fachlichen Schwerpunkt.
  • Das College bietet mehrere international ausgerichtete Major im Bereich der Nachhaltigkeitswissenschaften sowie einen Minor Nachhaltigkeitswissenschaften an. Besonders attraktiv ist die Option, im Rahmen des englischsprachigen Bachelorprogramms Environmental and Sustainability Studies ein integriertes Auslandsjahr an einer von sechs Partneruniversitäten zu absolvieren.
  • Die Graduate School bietet Studierenden mehrere nachhaltigkeitswissenschaftliche Masterprogramme an sowie ein innovatives Programm in Management und Sustainable Accounting and Finance an.
  • Daneben erhalten Masterstudierende aller Studienprogramme mit dem studienintegrierten Leuphana Sustainable Entrepreneurship Certificate (L-SEC) im Rahmen des Komplementärstudiums die Möglichkeit, Nachhaltigkeitskompetenzen zu erwerben und eigene unternehmerische Projekte zur Förderung einer Nachhaltigen Entwicklung zu entwickeln.
  • An der Professional School können berufsbegleitend Masterprogramme im Nachhaltigkeitsrecht und in der nachhaltigen Chemie oder das innovative Zertifikatsstudium „Nachhaltigkeit in Sportorganisationen“ absolviert werden.
  • Bereits 2003 ist als Bildungsinnovation der weltweit erste MBA-Studiengang Sustainability Management am Centre for Sustainability Management (CSM) eingerichtet worden, der mittlerweile auf eine 20-jährige Erfolgsgeschichte zurückblicken kann.

Netzwerkaktivitäten und Kooperationen mit Partnern aus Wissenschaft und Praxis

Die Leuphana ist als Mitglied in führenden Netzwerken der Nachhaltigen Entwicklung auf nationaler und internationaler Ebene aktiv und arbeitet in strategischen Kooperationen mit anderen Universitäten, Forschungseinrichtungen und Praxispartner zusammen.

  • Die Leuphana ist Mitglied im International Network of Programs in Sustainability (NEPS) sowie im International Sustainable Campus Network (ISCN), in dem sie auch im Vorstand vertreten ist.
  • Auf europäischer Ebene ist sie als Mitglied im Global Consortium for Sustainability Outcomes (GCSO) und in der Copernicus Alliance – European Network on Higher Education for Sustainable Development aktiv.
  • Unter den nationalen Netzwerken ist die Leuphana im Verbund für Nachhaltige Wissenschaft (NaWIS), in dem Netzwerk Nachhaltigkeit Niedersächsischer Hochschulen (HochNiNa) und dem Verbundprojekt Nachhaltigkeit an Hochschulen (HOCH-N) vertreten; für letzteres ist sie auch im Koordinationsteam aktiv.
  • Im Jahr 2015 haben die Leuphana und die Arizona State University ihre Zusammenarbeit mit dem Center for Global Sustainability and Cultural Transformation institutionalisiert. Im selben Jahr initiierten beide das Network of Programs in Transformational Sustainability (NEPS), das neun Universitäten weltweit verbindet, die Master- oder Promotionsprogramme im Bereich der Nachhaltigkeit anbieten.

Nachhaltige Campusentwicklung

Die Leuphana ist sich ihrer Verantwortung und ihrer Vorbildfunktion gegenüber ihren Studierenden und Beschäftigten bewusst. Ihren Campus gestaltet sie deshalb bereits seit vielen Jahren in einem breit angelegten, partizipativen Prozess als Lebenswelt. Ihr Ziel ist es, einen der nachhaltigsten und sozialsten Campus Deutschlands zu schaffen.

  • Das Nachhaltigkeitsprinzip zieht sich an der Leuphana konsequent durch alle Infrastrukturbereiche, angefangen vom Energiemanagement, über Abfall und Beschaffung bis zum Veranstaltungsmanagement.
  • Die nachhaltige Campusentwicklung ist ein Gemeinschaftsprojekt, das alle Universitätsmitglieder beteiligt: Theoretische Erkenntnisse aus der Forschung kommen zur praktischen Umsetzung, Studierende werden in transdisziplinären Projektseminaren in der Lehre angeregt, Lösungen für Problemstellungen wie etwa nachhaltigem Konsum oder Kilmaschutz auf dem Campus zu entwickeln. Zugleich arbeiten zahlreiche studentische Initiativen ehrenamtlich an kreativen Lösungen für Nachhaltigkeitsprobleme.
  • Als erste Universität ist die Leuphana seit dem Jahr 2000 nach dem europäischen Umweltmanagementsystem EMAS („Eco Management and Audit Scheme“) zertifiziert.
  • Die Leuphana veröffentlicht seit 2007 als eine der ersten deutschen Universitäten einen Nachhaltigkeitsbericht, in dem sie die Umsetzung des Leitgedankens der Nachhaltigkeit in Forschung, Lehre und Kooperationen sowie Infrastruktur dokumentiert.
  • Seit Januar 2012 verwenden alle Standorte der Leuphana zu 100 Prozent Ökostrom. Durch Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz hat die Universität ihren Energieverbrauch in den letzten Jahren erheblich senken können. Konventionelle Energie wurde konsequent durch regenerative Energien aus einem Blockheizkraftwerk und aus Solarenergie ersetzt.
  • Im Jahr 2014 konnte die Universität eine rechnerische Klimaneutralität für die Bereiche Dienstreisen und -fahrzeuge, Strom und Wärme, Wasser- und Papierverbrauch und Mensaessen realisieren.
  • 2019 wurde der Campus zum verkehrsberuhigten Campus. Die Universität macht ihren Mitgliedern zahlreiche Angebote für eine nachhaltige Mobilität und fördert den Radverkehr, die Elektromobilität und die ÖPNV-Nutzung.
  • Das Zentralgebäude wurde als ein energiesparsames Gebäude entwickelt. So sind die Fenster der besonders sonnenexponierten Südost- und Südwestfassaden mit innovativer schaltbarer Verglasung ausgestattet und alle anderen Fenster haben eine Dreischeibenwärmeschutzverglasung. Regenwasser wird für die Toilettenspülungen eingesetzt, das auf den begrünten Dächern und an der Fassade aufgefangen wird.

Ausgezeichnete Bedingungen für eine Nachhaltige Entwicklung

Für ihre Leistungen als Vorreiterin und Innovatorin im Bereich der Nachhaltigkeit erfährt die Leuphana mit ihren Projekten und Initiativen immer wieder externe Anerkennung aus Fachcommunity, Politik und Gesellschaft und erhält internationale und nationale Auszeichnungen.

  • Seit 2007 hat die Universität allein 15 Preise und Auszeichnungen für ihr Nachhaltigkeitsmanagement erhalten.
  • Im Jahr 2010 wurde so etwa das Projekt „CO2-Ampel“ als „Ausgewählter Ort in Deutschland – Land der Ideen“ ausgezeichnet.
  • 2011 folgte die Auszeichnung des Leuphana Nachhaltigkeitsberichtes durch das das Nationalkomitee der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (2005-2014).
  • 2015 erhielt die Universität den Deutschen Solarpreis der Europäischen Vereinigung für Erneuerbare Energien (EUROSOLAR).
  • 2018 wurde das EMAS-Umweltmanagement durch das Bundesumweltministerium und durch den Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) ausgezeichnet.