Bildungsprojekt zur Reduktion von Lebensmittelabfällen vor erfolgreichem Abschluss

17.02.2021 Lüneburg/Berlin. Mit dem Bildungs- und Forschungsprojekt ‚FoodLabHome‘ haben Wissenschaftler:innen der Leuphana Universität Lüneburg und der Technischen Universität Berlin vor zweieinhalb Jahren damit begonnen, Schüler:innen für die Reduzierung von Lebensmittelabfällen zu sensibilisieren. Die Idee: Mit forschendem Lernen sollten die Schüler:innen die Haushalte ihrer Familien quasi zum Labor werden lassen und herausfinden, welche Lebensmittelabfälle dort anfallen, was das für das Klima bedeutet und wie man sie vermeiden kann. Am 24. und 25. Februar 2021 findet eine virtuelle Abschlusskonferenz des FoodLabHome-Projekts statt. Dann wird auch der eigens entwickelte Food Waste Tracker vorgestellt, mit dem Lebensmittelabfälle erfasst und anschaulich in Treibhausgasemissionen umgerechnet werden können.

Seit dem Herbst 2018 hatten Schüler:innen der 9. bis 12. Klasse an allgemein- und berufsbildenden Schulen die Gründe für Lebensmittelabfälle in Privathaushalten untersucht und Reduktionsstrategien entwickelt. Im Zentrum standen dabei Aufkommen, Zusammensetzung, Klimarelevanz und Ursachen von Lebensmittelabfällen. Eine lohnende Untersuchung, denn immerhin entstehen in Deutschland jedes Jahr bis zu 85 kg vermeidbare Lebensmittelabfälle pro Person. In der Bundesrepublik gehen so jährlich rund 10 Mio. t genießbare Lebensmittel verloren. Das entspricht einem vermeidbaren Treibhausgasausstoß von fast 22 Mio. t.

Prof. Dr. Simone Abels, Leiterin des Projekts und Professorin für Didaktik der Naturwissenschaften an der Leuphana Universität Lüneburg, ist von den Ergebnissen beeindruckt: „Die Schüler:innen sind  selbst zu Forschenden geworden und ihre Haushalte zum Labor. Nebenbei erhalten sie einen ersten Einblick in das wissenschaftliche Arbeiten und leisten einen nicht unwesentlichen Beitrag zum Klimaschutz.“ Ihre Kollegin Florence Ziesemer von der TU Berlin ergänzt: „Der bewusstseinsstärkende Effekt des ‚Forschenden Lernens‘ war enorm. Ganze Familien haben sich plötzlich mit dem Thema nachhaltige Ernährung und Klimaschutz auseinandergesetzt.“

Die mit dem Projekt gesammelten Erfahrungen werden jetzt Lehrkräften und Bildungsmultiplikator:innen zur Verfügung gestellt. Online-Lern-Module und ein Handbuch mit Lehrmaterialien sind für alle interessierten Lehrer:innen und Pädagog:innen auf der Website von FoodLabHome frei zugänglich. Herzstück des Projektes war die Entwicklung des Food Waste Trackers, mit dem Lebensmittelabfälle erfasst und anschaulich in Treibhausgasemissionen umgerechnet werden können. So lässt sich der Erfolg von selbst erarbeiteten Reduktionsstrategien quantifizieren und auswerten.

Am 24. und 25. Februar 2021 findet, in Kooperation mit der Leuphana Konferenzwoche und mit Unterstützung des FoodLabHome-Seminars „Essen, das nicht gegessen wird: Lebensmittelabfall als Klimawandeltreiber“, die virtuelle Abschlusskonferenz des FoodLabHome-Projekts statt. Den Hauptvortrag hält Valentin Thurn, Mitbegründer von foodsharing e.V. und Macher des Films „Taste the Waste“. Neben der Projektvorstellung von FoodLabHome steht ein World Café zum Austausch unter den Teilnehmenden auf dem Programm. Die Teilnahme an der Konferenz ist für alle Interessierten kostenlos. Die Anmeldung erfolgt unter der Email-Adresse foodlabhome@leuphana.de.

Ein Multiplikator:innen-Training zum FoodLabHome-Bildungsmaterial bietet interessierten Lehrkräften am 23. Februar die Möglichkeit,  die Bildungsangebote und deren Einsatzmöglichkeiten ausführlich und anwendungsbezogen kennenzulernen.

Weitere Informationen gibt es auf der Projektwebseite: www.foodlabhome.net

HINWEIS FÜR DIE REDAKTIONEN:
Medienvertreter sind herzlich eingeladen, an der Online-Veranstaltung am 24. und 25. Februar teilzunehmen und sich selbst ein Bild von dem Projekt zu machen. Ein ausführliches Programm und einen Teilnahme-Zugang stellen wir Ihnen gern zur Verfügung. Bei Interesse melden Sie sich gerne bei: zuehlsdorff@leuphana.de