Leuphana Kooperation: Memory-Path – Nachhaltiges Lernen mit innovativer App

26.04.2021 Hannes Stelzer möchte mit seinem Projekt Memory-Path ein neues Lernerlebnis schaffen. Es soll Schüler*innen und Student*innen das Lernen erleichtern. In Kooperation mit der Leuphana und dem DAAD arbeitet er an einer innovativen Lern-App.

Hannes Stelzer ©Privat
„Ich freue mich sehr auf die Kooperation und die kommende Zusammenarbeit mit der Leuphana."

Das Projekt Memory-Path basiert auf der „Loci-Methode“: Wissen wird an bestimmte Orte gebunden und erleichtert so das Lernen. Beispielweise wird der Satz des Pythagoras an einen Steg am Fluss gebunden. Durch die Verbindung zum Steg kann sich die Formel leichter gemerkt werden. Jedes Mal, wenn man den Steg passiert oder an ihn denkt, erinnert man sich an den Satz des Pythagoras. Mehrere dieser Lernpunkte ergeben einen Memory-Path/Lernpfad. „Wir wollen Schüler*innen und Student*innen Freude beim Lernen bringen, eine Tätigkeit, die heutzutage häufig negativ konnotiert ist,“ erklärt der Gründer Hannes Stelzer. In Zeiten der Pandemie sind Spaziergänge bei vielen mittlerweile ein essenzieller Teil des Alltags geworden. Mittels Memory-Path werden bestimmte Orte der täglichen Strecke genutzt, um beispielsweise erfolgreich französisch Vokabeln von letzter Woche auswendig zu lernen. „Ein*e Schüler*in muss nächste Woche eine Präsentation halten und kann diese vorab im Programm einlesen. Daraus wird automatisch ein Memory-Path beispielsweise zur Schule, Uni oder als Spaziergang erstellt“, erläutert Stelzer die Langzeitvision.

Der Gründer kam mit der Idee, Lernmaterialien per künstliche Intelligenz zu vermitteln, auf den Gründungsservice der Leuphana zu. Das nun in Kooperation mit der Leuphana durchgeführte Projekt Memory-Path ist ein ‚Minimum Viable Product‘, ein minimal funktionsfähiges Produkt, aus dem möglichst schnell durch Nutzer*innen Feedback gelernt wird. So genannte MVPs sind hilfreich, um ein innovatives Produkt erfolgreich zu entwickeln. Die App läuft bisher noch sehr operativ, das bedeutet, Nutzer*innen müssen die Orte und Materialien noch selbst einfügen. Langfristig betrachtet soll ein Lernerlebnis geschaffen werden, bei dem die ‚Memory-Paths‘ nach dem Einlesen eines Skripts im Programm per künstliche Intelligenz automatisch erstellt werden. „Neben der bewehrten Loci-Methode stützen wir uns auch auf Erkenntnisse über effektives Lernen aus der Gehirnforschung,“ berichtet Stelzer. Somit sollen Ergebnisse aus der Forschung in ein wachstumsfähiges Unternehmen umgewandelt werden. Fridolin Katz, Masterstudent der Technischen Universität Hamburg, leitet die App-Entwicklung und zwei Studentinnen der Leuphana unterstützen das Marketing. 

Der Gründungsservice brachte das Team mit Ulf Brefeld, Professor für Wirtschaftsinformatik, insbesondere Machine Learning vom Institut für Wirtschaftsinformatik in Kontakt. Brefeld nahm das Projekt unter seine Betreuung und unterstützt das Team aktuell per Mentoring und Feedback. Im April wurde bereits der erste Prototyp der App beim Kooperationspartner der Leuphana DAAD (Deutscher Akademischer Austauschdienst) vorgestellt. Nach weiteren drei Monaten wird evaluiert, wie das Projekt voranschreitet. „Ich freue mich sehr auf die Kooperation und die kommende Zusammenarbeit mit der Leuphana,“ resümiert Stelzer.

Der Gründungsservice der Leuphana unterstützt Gründungsinteressierte durch individuelle Beratung, Qualifizierung und Förderung. Darüber hinaus sorgt er für eine optimale Vernetzung mit Akteuren im regionalen Gründungsbereich auch außerhalb der Universität und hilft bei der Suche nach Kapitalgebern.

Kontakt

  • Prof. Dr. Ulf Brefeld