Postdoc Appreciation Week: Leuphana beteiligt sich mit Veranstaltungen

09.09.2022 Die Postdoc Appreciation Week, eine Aktionswoche zur Würdigung der (Forschungs-)Leistungen von Postdoktorand*innen, geht erstmals in Deutschland an den Start. Das Besondere: Vom 19. bis 23. September finden für alle Postdocs offene Workshops, Trainings und Talks verschiedener deutscher Universitäten und Forschungseinrichtungen gebündelt statt. Die Leuphana ist mit zwei Veranstaltungen dabei. Zum einen ist eine Veranstaltung zu Wissenschaftskommunikation im Rahmen der Summerschool „How many roads“ für Postdoktorandinnen geöffnet. Zum anderen bietet die Graduate School exklusiv den digitalen GradSkills-Workshop „The Balanced Researcher – From Understanding Stress to Building Healthy Habits“ an.

Eine ganze Woche voll mit Angeboten zur Vernetzung und Weiterbildung von Postdocs – damit machen Netzwerke, Forschungsservice- und Graduierteneinrichtungen zahlreicher deutscher Universitäten auf die Postdoc-Phase und ihre Herausforderungen aufmerksam. ©Leuphana
Eine ganze Woche voll mit Angeboten zur Vernetzung und Weiterbildung von Postdocs – damit machen Netzwerke, Forschungsservice- und Graduierteneinrichtungen zahlreicher deutscher Universitäten auf die Postdoc-Phase und ihre Herausforderungen aufmerksam.

Besonders wichtige Fragen sind: Was kennzeichnet die Postdoc-Phase? Und welche sind die besonderen Herausforderungen in dieser Zeit? Zwei Postdocs der Leuphana berichten.

Neue wissenschaftliche Positionierung

Dr. Svenja Lemmrich hat in den Erziehungswissenschaften promoviert und arbeitet seit April 2021 am Zukunftszentrum Lehrkräftebildung. Genau ein Jahr nach der Verteidigung ihrer Dissertation schildert sie ihre Eindrücke als Postdoc. „Obwohl ich weiterhin in Forschung und Lehre tätig bin, ist die Postdoc-Phase schon ganz anders als die Zeit als Doktorandin. Ich habe einige Jahre in einem festen Projektteam am gleichen Thema gearbeitet. Das fällt jetzt weg. Daher musste ich mich erst einmal orientieren, was nun mein neues Thema, mein eigenes Projekt werden kann“.

Die Phase zwischen Promotion und den nächsten Karrierestufen in der Wissenschaft, bis hin zur ersten Bewerbung auf eine Juniorprofessur oder eine Lebenszeitprofessur, benötigt eine bewusste und zielgerichtete Planung. Um diese Orientierung bereits im ersten Jahr effektiv durchführen zu können, hält die Leuphana verschiedene Informations- und Unterstützungsangebote vor. „Wir bieten regelmäßig Workshops und Veranstaltungen zur Orientierung im wissenschaftlichen Feld und zur Standortbestimmung speziell für Postdoktorand*innen an“, erzählt Dr. Nicole Justen, Referentin für akademische Personalentwicklung an der Leuphana. „Darüber hinaus besteht die Möglichkeit einer individuellen Beratung, damit Postdocs konkret über ihre eigenen Möglichkeiten in dieser Phase reflektieren und somit möglichst frühzeitig aufgeklärte Entscheidungen in Bezug auf ihre Karriereplanung treffen können“.

Gerade die Karriereplanung als Postdoc wird als schwieriger als in der Promotionszeit wahrgenommen, so Svenja Lemmrich: „Als Doktorandin hatte ich das feste Ziel, die fertige Dissertation, vor Augen. Nun ist die Planung auf ein bestimmtes Ziel hin viel schwieriger.“ Eine Vernetzung mit anderen Postdocs sieht sie als wichtigen und hilfreichen Schritt, daher freut sie sich auf die Postdoc Appreciation Week: „Das ist eine super Gelegenheit andere Postdocs kennenzulernen und zu sehen, wie andere in dieser Phase arbeiten.“

Außeruniversitäre Karriereplanung

Dr. David Lam hat 2020 an der Leuphana in der Transdisziplinären Nachhaltigkeitswissenschaft promoviert und ist seit August 2020 Geschäftsführer des Projekts tdAcademy – Plattform für transdisziplinäre Forschung und Studien. Die erstmals in Deutschland organisierte Postdoc Appreciation Week sieht er insgesamt als wichtig an, damit Postdocs an Universitäten als Gruppe stärker wahrgenommen werden. Auch er berichtet von einigen Unterschieden zwischen Promotions- und Postdoc-Phase. „Ich bin nun in Führungsverantwortung für mehrere studentische Hilfskräfte und übernehme mehr administrative Aufgaben und Projektorganisation“.

Die größte Herausforderung in der Postdoc-Phase ist, so David Lam, die Entscheidung, wie lange man im akademischen System bleibt, um es auf eine unbefristete Stelle zu schaffen, und wann man geht. David Lam berichtet von einer „Vielgleisigkeit“, mit der man sich als Postdoc auseinandersetze. Er ist nun im zweiten Postdoc-Jahr und schreibt am eigenen DFG-Antrag sowie am Antrag für eine BMBF-geförderte Nachwuchsgruppe im Bereich sozial-ökologischer Forschung. „Hier habe ich Unterstützung bei der Antragsstellung durch den Forschungsservice bekommen.“ Gleichzeitig müsse man berufliche Positionen außerhalb der Wissenschaft im Blick behalten. David Lam erwähnt schließlich die individuelle Beratung durch die akademische Personalentwicklung sowie das Leadership-Zertifikat der Graduate School, die ihn unterstützt haben, sowohl Bewerbungen für Professuren zu erstellen als auch eigene Vorstellungen zu schärfen und für die Wirtschaft wichtige Kompetenzen zu erwerben.