Studierende im Porträt: Laura Jung – Bonjour Culture!

07.12.2020 Die 24-Jährige Kulturwissenschaftlerin studiert an der Professional School den berufsbegleitenden Master Arts and Cultural Management. Zurzeit verbringt die Erasmus-Stipendiatin ein Auslandssemester in Frankreich.

"Wegen des praktischen Austauschs habe ich ja auch die Professional School ausgewählt. Der Studiengang wurde so woanders nicht angeboten." ©privat
"Wegen des praktischen Austauschs habe ich ja auch die Professional School ausgewählt. Der Studiengang wurde so woanders nicht angeboten."

Als Laura Jung sich an der Universität Arles für ihr Auslandssemester einschrieb, sollte sie den Studiengang ihrer Heimatuniversität angeben: „’Arts and Cultural Management‘ konnte ich nicht in der Liste finden. Da wurde mir klar, dass ich etwas sehr Ungewöhnliches machen möchte“, sagt die Studentin. Diese Aussage stimmt in zweierlei Hinsicht: Mit dem Masterprogramm bieten die Professional School und das Goethe-Institut seit 2018 ein neuartiges Programm im Bereich Kulturmanagement an, das als englischsprachiges, berufsbegleitendes Fernstudium Kulturschaffende aus aller Welt für den Umgang mit Transformationsprozessen im kulturellen Sektor ausbildet. Außerdem ist Laura Jung die erste berufsbegleitende Studierende, die ein Auslandssemester absolviert. „Ich habe mich für Frankreich entschieden, um meine Sprachkenntnisse zu verbessern, denn ich kann mir gut vorstellen, später im Ausland zu arbeiten“, sagt Laura Jung. Bereits nach dem Abitur war sie in Paris und hat dort einen Freiwilligendienst in einem europäischen Begegnungszentrum absolviert. Seitdem spricht sie so gut Französisch, dass sie in dieser Sprache studieren kann. An der Universität Arles beschäftigt sie sich auch mit Kulturmanagement, insbesondere mit den Schwerpunkten Projektmanagement, Kulturfinanzierung- und politik.

Der Master Arts and Cultural Management an der Professional School wird auf Englisch studiert: „So bin ich international sehr gut aufgestellt“, sagt Laura Jung. Das berufsbegleitete Fernstudium an der Professional School lässt ihr zudem zeitliche und örtliche Freiheit. Die Studentin arbeitete bis zu ihrem Auslandssemester in Frankreich im Veranstaltungsmanagement der Universität Leipzig. Dort schloss sie auch ihr Bachelorstudium in Kulturwissenschaften ab. „Ich hatte nach dem Abi mit dem Studium an der Leuphana begonnen und habe im dritten Semester aus privaten Gründen nach Leipzig gewechselt. Die Zeit an der Leuphana war sehr inspirierend, es ist eine moderne Uni. Es war deshalb ein Herzenswunsch von mir, wieder dort zu studieren“, sagt Laura Jung. Im Master Arts and Cultural Management gehört die 24-jährige Studentin zu den Jüngsten: „Viele in meiner Situation schließen nach ihrem Bachelorabschluss ein Programm an der Graduate School an. Ich fand aber gerade die Nähe zur beruflichen Praxis an der Professional School spannend. Wir arbeiten dort in Kooperation mit dem Goethe-Institut beispielsweise an Fallstudien zu einem Community-Center in Pakistan oder einem Kunst- und Kulturzentrum Museums-Komplex in Bangkok“, berichtet die Studentin. Sie profitiert insbesondere von dem Austausch mit den anderen Studierenden, die oft auf eine längere Berufserfahrung zurückschauen als Laura Jung es tut: „Ich konnte da schon viel mitnehmen. Wegen des praktischen Austauschs habe ich ja auch die Professional School ausgewählt. Der Studiengang wurde so woanders nicht angeboten.“

Die Studiengebühren an der Professional School sind für die Studentin zweitrangig: „Ich habe ein paar Monate in der Kulturprogrammplanung beim Goethe-Institut in Melbourne gearbeitet und dort Kinokonzerte, Lesungen und Ausstellungen organisiert. Damals habe ich über Freunde erfahren, wie hoch die Kosten für ein Studium in anderen Ländern sind. An der Professional School ist es somit noch vergleichsweise günstig“. Laura Jung würde nach ihrem Masterabschluss gern wieder beim Goethe-Institut arbeiten. Sie hat im Herbst 2019 mit dem Studium an der Leuphana begonnen und zeitgleich ihr Auslandssemester in Frankreich geplant: „Die Mitarbeiter*innen von der Professional School haben mir den Weg freigemacht. Jetzt habe ich ein Urlaubssemester genommen und kann danach wieder nahtlos anschließen.“ Laura Jung ist als Erasmus-Stipendiatin in die Kulturstadt Arles gezogen und teilt sich mit zwei Französinnen eine kleine Wohnung in der Innenstadt: „Das Zimmer habe ich übers Internet gefunden. Gerade innerhalb der EU ist es unkompliziert, im Ausland zu studieren. Man braucht beispielsweise kein neues Konto oder eine zusätzliche Krankenversicherung wie oft in Ländern außerhalb Europas. Bei meinem Studienaufenthalt in Melbourne im Rahmen meines Bachelorstudiums war die Vorbereitung etwas komplexer.“ Die Corona-Pandemie erschwerte die Zeit dennoch: „Hier in Frankreich war der Lockdown teilweise viel strenger als in Deutschland und wir durften nur eine Stunde lang am Tag das Haus verlassen.“ Zu Weihnachten wird sie dennoch nach Deutschland reisen können: „Ich muss dann zwar für zwei Wochen in Quarantäne, aber die Zeit werde ich fürs Studium nutzen“, sagt Laura Jung.