Deutschlandstipendium: Franziska Alpen – Für ein gesundes Miteinander

19.01.2021 Die 25-Jährige studiert an der Professional School berufsbegleitend den Master in Public Health. Neben ihrer Arbeit in der Pflegeforschung engagiert sie sich ehrenamtlich für junge Menschen aus nicht-akademischen Familien. Nun wird sie selbst mit dem Deutschlandstipendium gefördert.

Franziska Alpen im Wald ©privat
„Ich wollte immer an der Leuphana studieren und mit dem Master in Public Health klappt es nun. Ich habe das Studium in dieser Form an keiner anderen Universität gefunden“

Während ihrer Arbeit im Krankenhaus vermisste Franziska Alpen vor allen Dingen eins: Zeit. „Ich erkläre gern und möchte den Patient*innen etwas mitgegeben. Gerade bei chronischen Erkrankungen kann man auch selbst viel für das eigene Wohlbefinden tun.“ Die Hamburgerin absolvierte ein duales Studium der Pflegewissenschaften. Sie arbeitete im Universitätsklinikum als Gesundheits- und Krankenpflegerin und beschäftigte sich gleichzeitig mit den fachlichen Hintergründen zu Pflege, Qualitätsmanagement und psychologischen Aspekten. Vor gut zwei Jahren schloss sie ihr Bachelorstudium ab und arbeitet seitdem in einem Forschungsprojekt zur Verbesserung des Medikamentenmanagements und der Gesundheitsvorsorge bei Menschen mit geistiger Behinderung, das wissenschaftlich von der Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) begleitet wird. „Beispielsweise haben autistische Menschen oft Schwierigkeiten ihre gewohnte Umgebung zu verlassen. Wir untersuchen, wie Hausbesuche durch Pflegeexpert*innen die medizinische Versorgung sichern können“, erklärt Franziska Alpen. Zusätzlich lehrt sie an der HAW zu Kommunikation und palliativer Pflege.

Trotz der spannenden Aufgaben wird sich die 25-Jährige nun einem neuen Projekt widmen. Ab März arbeitet sie in einem Hamburger Modellprojekt als Schulgesundheitsfachkraft: „Prävention ist mir sehr wichtig“, erklärt sie. Deswegen entschied sich die Hamburgerin auch für ein weiterführendes Studium. „Ich wollte immer an der Leuphana studieren und mit dem Master in Public Health klappt es nun. Ich habe das Studium in dieser Form an keiner anderen Universität gefunden“, sagt Franziska Alpen. Der berufsbegleitende Master in Public Health (MPH) bietet eine akademische Weiterbildung, die alle Aspekte der beruflichen und persönlichen Anforderungen im Public Health-Bereich abdeckt. Neben dem Erwerb von umfassendem Fachwissen in Prävention und Gesundheitsförderung steht die Vermittlung von Kompetenzen im Gesundheitsmanagement klar im Vordergrund des Studiengangs. Darüber hinaus haben Studierende mit dem Lüneburger MPH Prävention und Gesundheitsförderung die bundesweit einmalige Möglichkeit, sich in einem von drei gesundheitswissenschaftlichen Handlungsfeldern zu spezialisieren: Prävention und Gesundheitsförderung in Bildung und Erziehung, Arbeit und Organisation sowie Digital Health. Franziska Alpen entschied sich für Bildung und Erziehung. Mittlerweile studiert sie im zweiten Semester an der Professional School. Ihr erworbenes Wissen konnte sie gleich im Bewerbungsgespräch anwenden. „Es wurde gefragt, wie ein gesundes Ernährungskonzept an einer Schule etabliert werden kann. Wir hatten das bereits in einem Seminar thematisiert“, sagt Franziska Alpen. Sie überzeugte und bekam die Stelle. Noch in einem weiteren Punkt half ihr das Studium zum Master in Public Health. „Es wurde jemand gesucht, der sowohl einen Bachelor in Pflegewissenschaften hat, sich aber auch in Gesundheitswissenschaften weiterbildet.“ Die Hamburgerin hatte das Studium begonnen, um an der Schnittstelle von Pflege und Gesundheitsförderung zu arbeiten. Sie wird ab Frühjahr nun Schulkinder individuell begleiten, wenn etwa sie unter Epilepsie oder Diabetes leiden. Sie wird aber auch gesunde Essensangebote entwickeln und außerschulische Angebote zur Gesundheitsförderung vernetzen.

Franziska Alpen war es wichtig, berufsbegleitend studieren zu können. „Ich habe schon während meines ersten Studiums gearbeitet und wollte dies auch weiter tun.“ Seit Jahren engagiert sie sich außerdem ehrenamtlich beim Studienkompass, einem Stipendienprogramm der Stiftung der Deutschen Wirtschaft. Das Programm richtet sich an Jugendliche aus nicht-akademischen Haushalten. „Ich wurde dort selbst als Schülerin gefördert und das Stipendium hat mir sehr viele Türen geöffnet“, erinnert sie sich. Deshalb wurde Sie selbst Mentorin und unterstützte Schüler*innen ihre Stärken zu erkennen, half bei der Studienwahl und ist mittlerweile auch im Vorstand des Alumni-Vereins vom Studienkompass. Mit dieser Biografie hat sie sich im vergangenen Sommer für das Deutschlandstipendium beworben. Das öffentlich-private Projekt im Bildungsbereich fördert seit 2011 bundesweit talentierte Studierende aller Fachrichtungen mit monatlich 300 Euro. Das Besondere: 150 Euro tragen private Förderer wie Unternehmen, Stiftungen und Privatpersonen bei. Die andere Hälfte trägt der Bund. Franziska Alpen wird von E. W. Kuhlmann-Stiftung gefördert. „Für mich bedeutet das eine echte finanzielle Entlastung. Nebenjobs fallen weg. Ich kann mich ganz auf die neue Stelle und das Studium konzentrieren.“ Franziska Alpen wird sich aber weiter beim Alumniverein des Studienkompass engagieren: „Das sehe ich nicht als Arbeit an. Es ist vielmehr ein bereichernder Teil meiner Freizeit.“

Neben Franziska Alpen erhielten zwei weitere Personen der Leuphana Professional School ein Deutschlandstipendium und werden somit für insgesamt 12 Monate mit 300 Euro gefördert.

Förderer

Die E.W. Kuhlmann-Stiftung förderte im Jahrgang 2019/20 zwei und mit Franziska Alpen seit letztem Oktober sogar drei Studierende mit dem Deutschlandstipendium an der Leuphana. Edith und Edmund Kuhlmann haben ihre Stiftung 1997 in Hamburg gegründet. Die Stiftung leistet Hilfe zur Selbsthilfe, indem sie Menschen bei ihrer Ausbildung zum baldigen Einstieg ins Berufsleben finanziell unterstützt. Seit vielen Jahren liegen die Schwerpunkte der Stiftung daher in der „Studien-Abschluss-Hilfe“ (www.studien-abschluss-hilfe.de) und im „Rollenden Stipendium“ (www.rollendes-stipendium.de). Außerdem fördert sie in Lüneburg und an weiteren Universitäten "Freitische" und Unterstützungsfonds, die Krebsforschung, mildtätige Vereine sowie hilfsbedürftige Einzelpersonen. Für das Handeln der Stifter gilt der Grundsatz: Wir tun Gutes, damit es Freude bringt.

Kontakt

  • Dörte Krahn