Wissen schaffen - Die Forschungspreise

Mit diesen Auszeichnungen hebt die Leuphana exzellente Forschungsleistungen hervor, die in der deutschen und internationalen Forschungslandschaft wegweisend sind und Beiträge zur Reputation der Universität leisten. Auf Grundlage eines Ausführungspapiers, welches jährlich nach einem Abstimmungsprozess aktualisiert wird, werden Forschungsleistungen des Vorjahres erhoben und bewertet. Die Bewertung berücksichtigt internationale Standards der jeweiligen wissenschaftlichen Fachgemeinschaft und Forschungskultur. Die Forschungsstärke wird vornehmlich an den Publikationsergebnissen, der Einwerbung von Drittmitteln und weiteren herausragenden Eigenleistungen gemessen.

Die Preisträgerinnen und Preisträger werden in einem Nominierungsverfahren ermittelt, an dem die vier Fakultäten sowie die Senatskommission für Forschung mitwirken. Die Preiskategorien in diesem Jahr sind: Leuphana Forschungspreis, Leuphana Fundraising-Preis für Forschung und Leuphana Promotionspreis.

Die Preisträgerinnen und Preisträger

Prof. Dr. Erich Hörl

Prof. Dr. Erich Hörl wird mit dem Forschungspreis ausgezeichnet.

Seine Forschung widmet sich der Beschreibung der technologischen Bedingung des 20. und 21. Jahrhunderts. Das zentrale Vorhaben seines medienphilosophischen Forschungsprogramms betrifft die Ausarbeitung einer allgemeinen Ökologie der Techniken und Medien.

Erich Hörls exzellente Forschungsaktivitäten zeigen sich in seiner Diskurse prägenden Publikationsleistung und finden national sowie international im Rahmen der DFG-Forschergruppe „Mediale Teilhabe: Partizipation zwischen Anspruch und Inanspruchnahme“ Anerkennung. Seine Forschung wirkt wesentlich in die Wissenschaftsinitiativen der Leuphana hinein und macht nicht an disziplinären Grenzen halt. Neben seiner Tätigkeit als Senior Researcher im Digital Cultures Research Lab (DCRL) ist Erich Hörl stellvertretender Sprecher des DFG-Graduiertenkollegs „Kulturen der Kritik“ und einer der Projektleiter im Verbundprojekt „Complexity or Control? Paradigms for Sustainable Development“, das paradigmatisch den wissenschaftlichen Mehrwert einer Zusammenarbeit der Fakultäten Kulturwissenschaften und Nachhaltigkeit aufzeigt.

Prof. Dr. Timo Ehmke, Prof. Dr. Dominik Leiß und Prof. Dr. Torben Schmidt

Für den herausragenden Fundraising-Erfolg im Rahmen der BMBF-Initiative „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ werden die koordinierenden Professoren Timo Ehmke, Dominik Leißund Torben Schmidt mit dem Fundraising-Preis für Forschung ausgezeichnet.

Die Fördersumme, die in der ersten Phase bis zu 3,5 Millionen Euro beträgt, fließt in den gezielten Ausbau des bereits bestehenden Praxis-Netzwerks des Zukunftszentrums Lehrerbildung und trägt so zur systematischen Weiterentwicklung der Lehrerbildung bei.

Durch den auf diese Weise institutionalisierten Austausch zwischen Universität, Campus-Schulen, Studienseminaren und außerschulischen Einrichtungen werden angehende Lehrerinnen und Lehrer an der Leuphana künftig gezielt in drei pädagogischen Handlungsfeldern vorbereitet: „Heterogenität und Inklusion“, „Kompetenzorientierte Unterrichtsgestaltung“ und „Professionsbezogene Unterstützungsangebote im Studium“. Alle Handlungsfelder werden zudem mit Grundlagenforschung begleitet.

Dr. Ine Dorresteijn

Für ihre mit „summa cum laude“ bewertete Dissertation mit dem Titel „Biodiversity conservation in traditional farming landscapes: The future of birds and large carnivores in Transylvania“ erhält Ine Dorresteijn den Promotionspreis.

Ine Dorresteijn führt in ihren Arbeiten explizit naturwissenschaftliche Fragestellungen mit qualitativ orientierten sozialwissenschaftlichen Methoden und Ansätzen zusammen. Sie beeindruckt durch wissenschaftliche Exzellenz und thematische Breite. Ihre kumulative Dissertation umfasst elf Publikationen in hochrangigen internationalen Fachzeitschriften. Bei sieben Artikeln ist sie Erstautorin. Sie beschäftigt sich mit den Habitatanforderungen verschiedener Vogelarten, mit trophischen Interaktionen von Säugetieren sowie mit Bedingungen, die das Zusammenleben von Mensch und Bär in Rumänien fördern.

Für ihre wissenschaftlichen Leistungen erhielt sie im Jahr 2015 den Horst-Wiehe-Förderpreis für herausragende wissenschaftliche Arbeiten der Gesellschaft für Ökologie. Gegenwärtig ist sie als Postdoktorandin am Institut für Ökologie der Leuphana im Team von Prof. Dr. Jörn Fischer tätig, der sie auch während ihrer Promotionsphase betreute.

Dr. Emiliano De Vito

Für seine mit „summa cum laude“ bewertete Dissertation mit dem Titel „Ritratto della minorità. Intorno a Idee als Konfiguration di Walter Benjamin“  (dt.: „Porträt des verminderten Seins. Ein Kommentar zu Walter Benjamins Idee als Konfiguration“) erhält Emiliano De Vito den Promotionspreis.

Vor dem Hintergrund zahlreicher Arbeiten zu Walter Benjamin gelingt es Emiliano De Vito, einen neuen Zugang zu dessen Werk zu eröffnen. Ausgehend von der Kommentierung einer Textpassage der Vorrede zum Trauerspielbuch erschließt er sich gewichtige Teile des Benjamin’schen Oeuvres, aber auch der Philosophie insgesamt. Seine Arbeit verdeutlicht exemplarisch, wie Qualifikationsschriften als Stimulus zukünftiger Forschung wirken können. Betreut wurde seine Dissertation durch Prof. Dr. Anselm Haverkamp, Prof. Dr. Beate Söntgen (beide Leuphana) sowie durch Prof. Dr. Giorgio Agamben (Universität Venedig).

Neben der Übersetzung zentraler Werke von Erwin Panofsky sowie Sigfried Giedion ins Italienische, konnte Emiliano De Vito bereits während seiner Promotionsphase mehrere Publikationen realisieren.

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