Alumni im Porträt: Petra Fischer – Die Glücksförderin

25.06.2020 „Menschen sollen nicht nur gesund werden, sondern gleich gesund bleiben“, lautet der Grundsatz der Physiotherapeutin und Gesundheitswissenschaftlerin. 2016 schloss sie den berufsbegleitenden Master of Public Health an der Professional School ab und ist heute Koordinatorin für bezirkliche Gesundheitsförderung und Prävention in Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin.

Petra Fischer absolvierte den Master of Public Health an der Professional School. ©privat
Petra Fischer absolvierte den Master of Public Health an der Professional School.

Ihre Kinder haben Petra Fischer etwas Wichtiges gezeigt: „Ich habe gesehen, wie natürlich sie sich bewegen, sie am Scheitern lernen bis sie einen Weg finden bis es ihnen dann gelingt. Mir wurde klar, wie wir durch unser Umfeld geprägt, teilweise eingeschränkt und limitiert werden und dies unsere Gesundheit beeinflusst.“ Als Physiotherapeutin behandelte sie Menschen mit chronischen und zum Teil unspezifischen Beschwerden. Viel nachhaltiger ist es für Petra Fischer aber Gesundheit zu erhalten. Heute tut sie das als Koordinatorin für bezirkliche Gesundheitsförderung und Prävention in Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin mit dem Aufbau der bezirklichen Präventionskette, einer integrierten kommunalen Strategie für ein „Gesundes Aufwachsen“ und ist zusätzlich Bezirkskoordinatorin für das Landesprogramm „Kitas bewegen-für die gute gesunde Kita“. Beruflich ist sie angekommen: „Durch die Arbeit in einer Behörde kann ich strukturell etwas ändern. Kommunale Gesundheitsförderung fängt bereits bei Schwangeren und der Stärkung von jungen Familien an“, berichtet Petra Fischer.

Nach ihren Ausbildungen zur Physiotherapeutin und Gymnastiklehrerin bildete sie sich zur systemischen Beraterin weiter, absolvierte ein Bachelor-Studium in Physiotherapie und Therapiewissenschaften und kam darüber mit der Welt der Gesundheitsförderung in Kontakt. „Um zukünftig verstärkt gesundheitsförderlich arbeiten zu können, brauchte ich jedoch einen Master-Abschluss in Public-Health.“ Bei der Suche nach der richtigen Universität stieß sie auf die Leuphana Professional School und das berufsbegleitende Programm Master of Public Health: „Mich überzeugten die familienfreundlichen Unterrichtseinheiten am Wochenende und der engagierte Einsatz von Prof. Peter Paulus“ erinnert sich Petra Fischer. Der Professor für Psychologie ist Studiengangsleiter des Master of Public Health. Das Programm bietet eine akademische Weiterbildung, die alle Aspekte der beruflichen und persönlichen Anforderungen im Public Health-Bereich abdeckt. Dabei waren besonders die beiden Schwerpunkte „Bildung und Erziehung“ und „Arbeit und Organisation“ interessant, die Petra Fischer beide belegte. Neben dem Erwerb von umfassendem Fachwissen in Prävention und Gesundheitsförderung steht die Vermittlung von Kompetenzen im Gesundheitsmanagement im Zentrum des Studiengangs.

Der Medizinsoziologe Aaron Antonovsky prägte in den 80er Jahren den Begriff der Salutogenese. Mit diesem Konzept wird Gesundheit nicht als fester Zustand, sondern als Prozess verstanden, der sich aus unterschiedlichen Aspekten ergibt und veränderbar ist. „Ganz besonders liegt mir die Förderung der psychischen Gesundheit am Herzen“ sagt Petra Fischer. Dazu setzte sie sich in ihrer Masterarbeit mit den Zusammenhängen von „Gesundheitsförderung an Schulen über die Förderung von Glück“ auseinander. Sie möchte Strukturen beeinflussen, damit Gesundheit auch unter großen Belastungen erhalten bleibt. Eigenverantwortung spielt eine wichtige Rolle „Aber die Ressourcen müssen auch vorhanden und für alle zugänglich sein.“ sagt sie. In ihrem Studium an der Professional School setzte sie mit dem Studienschwerpunkt „Bildung und Erziehung“ auf die Gesundheitsförderung von Anfang an. Sie beschäftigte sich etwa mit dem australischen Programm „Mind Matters“, das Peter Paulus in Deutschland umsetzt. Es unterstützt die psychische Gesundheit von Schüler*innen aller Klassenstufen. Während ihres Studiums an der Professional School lernte sie auch Gamification im Zusammenhang mit Gesundheitsförderung kennen. Spielerische Elemente bringen Menschen in Bewegung, motivieren aktiv zu sein und sich zu involvieren. Auch nach ihrem Studium ist Petra Fischer sehr an neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen interessiert und bereitet deshalb eine Promotion vor. Ihre Doktorarbeit möchte sie am liebsten bei Professor Paulus an der Leuphana schreiben.