Informationen für alle Universitätsmitglieder: Vorbereitung auf das Wintersemester 2021/22 und Impfungen

14.07.2021

Sehr geehrte Mitglieder und Angehörige der Leuphana,
liebe Kolleg*innen, liebe Studierende,

während die Infektionszahlen in Deutschland derzeit erfreulich niedrig sind und Hoffnung geben für die Zukunft, sich aber gleichzeitig neue Virusvarianten entwickeln, fragen sich viele von Ihnen, wie der Universitätsbetrieb im kommenden Wintersemester aussehen kann und aussehen wird. Rund drei Monate vor Beginn des Wintersemesters wollen wir Ihnen als Präsidium im Bewusstsein der Unsicherheit zukünftiger Entwicklungen mit diesem Schreiben Antwort geben und unsere derzeitige Einschätzung darlegen.

1. Zunächst ist aus unserer Sicht ganz zentral: Die Leuphana Universität Lüneburg ist und bleibt eine Präsenzuniversität. Wir alle kennen und schätzen den Wert der persönlichen Begegnung, des persönlichen Austausches für Studium, Forschung und Wissenschaft und für das persönliche Miteinander als Universitätsgemeinschaft. Hierbei geht es nicht nur um die bewusst geplanten Begegnungen in Lehrveranstaltungen, Forschungsgruppen oder im Kreis von Kolleg*innen, sondern im Sinne von Serendipität vor allem auch um die zufälligen Begegnungen, die jenseits des ursprünglich Gesuchtem oder Geplantem neue Erkenntnisse erlauben. Nach unserer festen Überzeugung sind es diese zufälligen Begegnungen mit unbekannten Personen, Ideen oder Beobachtungen, die Universitäten als wissenschaftlichen, aber auch sozialen Raum wesentlich prägen und zu den besonderen Orten machen, die sie seit langem sind und auch in Zukunft sein werden. Wir stehen als Präsidium dafür ein, diesen Ort der Begegnung sorgsam zu pflegen und zu stärken – und gemeinsam unsere Universität als Ort zu gestalten, an dem die Faszination der Wissenschaft leben und wachsen kann: die Faszination der Erkenntnis, die in Forschung und Studium gewonnen wird, die Faszination der Entwicklung, die durch Beiträge zur Gestaltung unserer Gesellschaft entsteht, und die Faszination von leuchtenden Augen, weil Menschen das in ihnen angelegte Potential entfalten.

2. Die Leuphana wird daher auch nach Abklingen der Pandemie eine Universität sein und bleiben, die stark auf die Präsenz ihrer Mitglieder setzt und von dieser lebt. Diese Präsenz soll und darf dabei durchaus Flexibilität erlauben. Dabei hat sich gezeigt, dass digitale Elemente wichtige Beiträge leisten können und auch in Zukunft Teil unserer Universitätskultur in Studium und Lehre, Forschung und Arbeit bleiben werden – unter anderem durch digital unterstützte Lehre oder durch mobiles Arbeiten. Weitere Informationen hierzu werden folgen. Entscheidend ist aus unserer Sicht jedoch, dass alle Mitglieder und Angehörige sich verlässlich und vertrauensvoll in die Gestaltung der Universität einbringen können und wollen – und damit einen Ort gestalten, an dem alle Universitätsmitglieder persönlich „präsent“ sein können und auch tatsächlich persönlich vor Ort sind. Wir sind überzeugt, dass wir in diesem Sinne innerhalb der Universität wie auch gegenüber der Gesellschaft in der persönlichen Begegnung Rede und Antwort stehen können und sollten – und damit in Studium, Forschung, Transfer und Verwaltung im Wortsinne Verantwortung übernehmen für uns selbst und für andere, für die Universität und für unsere Gesellschaft.

3. Diese Überlegungen prägen unsere Einschätzungen und Ziele für den weiteren Umgang mit der Pandemie und für das kommende Wintersemester, die wir eng mit den anderen niedersächsischen Hochschulen und der Landesregierung abstimmen. Hierbei ist aus unserer Sicht zunächst wesentlich: Nach allen uns verfügbaren Informationen sind vollständig geimpfte Personen grundsätzlich sehr weitgehend geschützt – sowohl gegen eine Infektion mit SARS-CoV-2 wie auch gegen eine Erkrankung an Covid19, insbesondere auch gegen schwere Krankheitsverläufe. Dies gilt nach unserer heutigen Kenntnis auch für die derzeit zunehmende Delta-Variante des Virus. Impftermine sind nach den anfänglichen Lieferschwierigkeiten inzwischen sowohl in Impfzentren als auch bei Hausärzt*innen schnell und unkompliziert zu bekommen – auch für Studierende. Soweit wir wissen, werden alle impfwilligen Erwachsenen in Deutschland voraussichtlich bereits bis Ende Juli bzw. Anfang August ein Angebot für eine Erstimpfung erhalten.

4. Wir rechnen daher damit, dass Mitte Oktober alle Mitglieder und Angehörigen der Leuphana geimpft sein können und geimpft sein werden, wenn sie dieses wollen. Die Entscheidung, sich impfen zu lassen, wird zumindest in Deutschland künftig nicht mehr durch die Knappheit von Impfstoff beeinträchtigt sein. Vor diesem Hintergrund arbeiten wir als Präsidium darauf hin, dass die Leuphana Universität Lüneburg ab dem 18. Oktober 2021, also mit Beginn der Vorlesungszeit des Wintersemesters, wieder einen vollständigen und regulären Präsenzbetrieb anbieten kann und wird. Das bedeutet, dass wir wieder reguläre Lehrveranstaltungen für Studierende anbieten wollen, dass wir den Forschungsbetrieb ohne Einschränkungen ermöglichen wollen, und dass auch die Universitätsverwaltung regulär ohne Einschränkungen arbeiten können soll – im Regelfall also wieder eine Präsenz an der Universität vorgesehen ist.

5. Wir wollen vor diesem Hintergrund alle Mitglieder und Angehörige der Universität eindringlich ermutigen und auffordern, sich gegen das Virus impfen zu lassen. Bitte nutzen Sie die bestehenden Impfangebote in Impfzentren und in Ihren Hausarztpraxen und stellen Sie sicher, dass Sie spätestens bis zum Beginn des Wintersemesters durch Erst- und ggf. Zweitimpfung einen vollständigen Impfschutz erhalten haben werden. Möglichst vollständige Impfungen der Universitätsmitglieder und -angehörigen werden die wichtigste Voraussetzung sein, um – bei bestmöglichem weiteren Verlauf der Pandemie – im Wintersemester zu einem weitgehend regulären Präsenzbetrieb zurückkehren und ab Oktober gemeinsam wieder einen regulären, persönlichen Universitätsbetrieb in Präsenz erleben und gestalten zu können.

6. Auch wenn wir allen Universitätsmitgliedern eine Impfung eindringlich empfehlen, möchten wir zugleich deutlich machen: Es steht allen Mitgliedern und Angehörigen der Universität frei, ob Sie sich impfen lassen oder nicht. Diese Entscheidung ist eine persönliche auf Basis Ihrer jeweils persönlichen Risikoabwägung. Die Universität kann und wird ihren Mitgliedern und Angehörigen hier keine Vorschriften machen.

7. Wir möchten jedoch auch deutlich machen: Ein generell niedriges Infektionsgeschehen vorausgesetzt, also im Fall eines bestmöglichen weiteren Verlaufs der Pandemie, wird die Universität ab dem kommenden Wintersemester möglicherweise keine besondere Rücksicht mehr nehmen (können) gegenüber Personen, die sich nicht impfen lassen wollen bzw. werden. Das persönliche Risiko, dass sich aus der Entscheidung ergibt, sich nicht impfen zu lassen, wird ein Risiko sein, dass auch persönlich zu tragen ist.

8. Davon unbenommen werden wir auch weiterhin – wie schon in den letzten 1,5 Jahren – alles daransetzen, individuell oder generell Sonderlösungen zu finden für alle Universitätsmitglieder, die aus sonstigen Gründen auch in Zukunft Einschränkungen durch die Pandemie und ihre Folgen erfahren. Hierzu werden möglicherweise z.B. Sonderlösungen für internationale Studierende gehören, die ggf. noch nicht nach Deutschland einreisen können (und für die wir ggf. auch in Zukunft hybride Lehrveranstaltungen werden einrichten müssen), genauso wie Sonderlösungen für Universitätsmitglieder mit Zugehörigkeit zu besonderen Risikogruppen, die sich aus nachgewiesenen medizinischen Gründen nicht impfen lassen können.

9. Alle genannten Überlegungen stehen selbstverständlich unter dem Vorbehalt, dass das Infektionsgeschehen und die Belastung des Gesundheitssystems im Wintersemester insgesamt niedrig sein wird. Naturgemäß können wir derzeit nicht ausschließen, dass das Infektionsgeschehen durch eine vierte Welle so hoch sein wird, dass wir den Präsenzbetrieb weiterhin einschränken müssen bzw. dass uns Einschränkungen des Universitätsbetriebs weiterhin durch Gesetze oder Verordnungen auferlegt sein werden. Uns ist es jedoch wichtig, Ihnen mit dieser Mail zu übermitteln: So sehr wir seit Beginn der Pandemie den Gesundheitsschutz aller Universitätsmitglieder priorisiert haben (und diesen selbstverständlich auch in Zukunft weiterhin hoch priorisieren) und aus diesem Grund auf einen möglichst virtuellen, digitalen Universitätsbetrieb gesetzt haben, so sehr wollen wir mit der jetzt erreichten und garantierten Verfügbarkeit von Impfungen möglichst bald – konkret möglichst schon im kommenden Wintersemester – unter Beachtung aller notwendigen Hygieneregeln wieder auf einen möglichst vollständigen Präsenzbetrieb, ergänzt um digitale Anteile, setzen.

Weitere Entscheidungen zur konkreten Durchführung der Lehrveranstaltungen und Prüfungen im Wintersemester 2021/22 bzw. des Inkrafttretens der bereits vorbereiteten Corona-Anlage zu den Rahmenprüfungsordnungen wird das Präsidium spätestens bis Anfang September 2021 treffen und kommunizieren.

Alle aktuellen Informationen zum Umgang der Universität mit dem Coronavirus finden Sie weiterhin unter https://www.leuphana.de/portale/coronavirus.html. Für Ihre Fragen, Anmerkungen und Anregungen steht Ihnen darüber hinaus auch weiterhin die Adresse cv-info@leuphana.de zur Verfügung.

Mit besten Wünschen für den Sommer und
mit herzlichen Grüßen

Sascha Spoun
Präsident

Christian Brei
Hauptberuflicher Vizepräsident

Erich Hörl
Vizepräsident College

Simone Abels
Vizepräsidentin Graduate School

Jörg Terhechte
Vizepräsident Professional School

Susanne Leeb
Vizepräsidentin Forschung