Musik machen. Leuphana Song-Camp 7. Januar 2023

06.12.2022 Das erste Leuphana Song-Camp fand in Kooperation mit der Hamburg School of Music am 7. Januar 2023 statt. „Normale“ Song-Camps sind brancheninterne Veranstaltungen. Songwriter*innen, Profis, entweder national oder international aufgestellt, treffen sich, um in kurzer Zeit möglichst viele Singles/Songs zu schreiben, die vorgegebene Kriterien erfüllen, zum Beispiel für ganz bestimmte Künstler*innen. Dieses Song-Camp war dagegen ein offenes Format mit Workshop-Charakter auf dem sich Menschen aus ganz verschiedenen Bereichen der Musikbranche trafen, um zusammen neue Songs zu entwickeln.

Diese andere Ausrichtung und die Kooperation mit der Hamburg School of Music machen das Leuphana Song-Camp zu etwas ganz Besonderem. Die Teilnehmer*innen erhalten tiefgehende Einblicke in den kreativen Prozess des Songwritings sowie konkrete Werkzeuge für die Praxis. Ausgerichtet wird das Camp von Jan-Philipp Kelber, Songwriter und Lehrkraft für besondere Aufgaben am Institut für Kunst, Musik und ihre Vermittlung. „Die meisten, die Musik schreiben, kennen das“, sagt Kelber, von dem zuletzt ‚Weinst Du‘ in der 2022er Version von Montez erschienen ist, „beim Spazierengehen kommt einem eine Idee für einen Song, vielleicht ein paar Akkorde oder eine Melodie. Zu Hause setzt man sich ans Klavier, Notenpapier und Stift liegt optimistisch vor einem – und die Idee ist einfach weg. Das geht besser. Und zwar, indem man gleich und immer und überall irgendwas zum Aufnehmen dabeihat, natürlich das Smartphone. Und Ideen auch gleich festhält, also aufnimmt. Dann ist der Flash-RAM auch wieder frei für die Melodie im B-Chorus…. Wir schreiben solange wir können im Kopf, nehmen das Instrument erst spät mit dazu, so bleiben wir sehr fokussiert auf die Aufgabe, sei es Melodie oder Harmonie. An den Texten arbeiten wir solange, bis wir eine wirkliche Idee haben – denn ohne ein echtes Gefühl zu dem was wir schreiben, entsteht nichts was später andere Menschen berührt und das ist schließlich unser ‚Job‘.“

Dass die Hamburg School of Music als Kooperationspartner gewonnen werden konnte, ist für beide Seiten bereichernd. „Was wir seitens der Leuphana mitbringen“, erklärt Kelber, „ist der didaktische Kontext und viele tolle neugierige Student*innen. Die HSoM indes hat das künstlerische KnowHow in Form von tollen Coaches – die Kooperation ist somit wirklich komplimentär.“ Die Kooperation und das Song-Camp stehen im Kontext eines umfassenden DFG-geförderten Forschungsprojektes zu Songwriting-Camps von Michael Ahlers, Professor für Musikdidaktik mit dem Schwerpunkt Popularmusik.

„Menschen, die Musik schreiben, tun das häufig alleine“, pointiert Kelber, „man greift zur Gitarre, legt sich auf eine Tonart fest, mit der man bislang immer gut zurechtkam und nimmt sich vor die Lyrics dieses Mal nicht ababab zu reimen. Songwriting Camps dagegen, und das der Leuphana im Januar nochmal mehr, weiten den Horizont, zeigen, dass es auch anders geht, bringen einen auf Ideen, die man alleine nie hätte.“